Die Deutsche U23-Nationalmannschaft steht beim Vorbereitungs-Turnier im schweizerischen Wimmis im Finale und hat damit die Chance den Turniersieg aus dem Vorjahr zu verteidigen. Das Team zeigte am zweiten Turniertag gegenüber dem Länderspiel am Freitagabend eine mehr als deutliche Leistungssteigerung und überraschte positiv mit geschlossener Mannschaftsleistung. Die teils souverän herausgespielten Siege kosteten jedoch einiges an Kraft. Ob die Körnchen für das Finale reichen?
Nach dem Länderspiel-Erfolg am Freitagabend ging die deutsche U23-Nationalmannschaft konzentriert in den zweiten Turniertag beim Brand-Uhren-Cup in Wimmis. Tobi Wahlen und Timo Meier hatten das Team gut eingestellt. Frisch und frei spielte Deutschland gegen den CP Roubaix auf. Gegen den Zweitligisten aus Frankreich konnte sich das Team von Beginn an gute Chancen erarbeiten, trat souverän, stark und schnell auf. Jan Dobbratz gelang das 1:0 (4.). Ein Konter den er am eigenen Tor selbst eingeleitet und auf der anderen Seite nach Zuspiel von Alex Ober abgeschlossen hatte. Keine zwei Minuten nutzte Dobbratz einen weiteren Überzahl-Konter mit Niko Morovic und Alex Ober zum 2:0 (6.). Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer (7.) brachte das überlegt agierende Team nicht aus der Ruhe. Roubaix hielt nun zwar stärker dagegen, doch Deutschland ließ Ball und Gegner laufen. Jonas Langenohl im Tor der Deutschen hielt die Führung fest. Ab Mitte der zweiten Halbzeit machte sich ob des hohen Tempos Müdigkeit bei den Franzosen breit. Alex Ober traf zum 3:1 (27.), Niko Morovic zum 4:1 (31.) und 5:1 (37.). Nick Heinrichs verwandelte einen direkten Freistoß zum 6:1 (37.) und Kapitän Aaron Börkei setzte mit einem Abstauber zum 7:1 (40.) den Schlusspunkt unter eine muntere und erfrischende Partie, in der alle Spieler zum Einsatz kamen. Einziger Wermutstropfen der Partie: Nick Heinrichs fiel nach einem Schuß auf den Fuß für die restlichen Spiele des Tages aus. Und auch auf Jan Dobbratz, der auch für sein Vereinsteam auflief, musste das deutsche Team für den Rest des Tages verzichten. Ein Schuß traf ihn beim Einsatz für die RESG Walsum unglücklich am Knie.
Der schweizer Erstligist RHC URI leistete in seiner Partie deutlich mehr Gegenwehr, musste sich letztlich aber ebenfalls dem deutschen Team geschlagen geben. Ein verdeckter Distanzschuß von Alex Ober brachte diesmal die Führung für Deutschland (1:0, 8.). Zehn Minuten hatte diese Bestand, bis Uri frei vor Leon Geisler stehend ausgleichen konnte (1:1, 18.). Alex Ober hatte dann zweimal die Gelegenheit zur erneuten Führung. Erst vergab er einen Penalty (21.), doch nach blauer Karte wegen Foulspiels trat er zum direkten Freistoß an und nutzte diesen gekonnt zum 2:1 (23.). Tom Drübert knipste eiskalt aus kurzer Distanz über die rechte Schulter des Torwarts zum 3:1 (29.). Zum Ende der Partie wurde es noch einmal etwas hektischer. Uri mühte und stemmte sich gegen die Niederlage, doch Deutschland behielt kühlen Kopf und brachte den Vorsprung ins Ziel. Das Team stand damit als Gruppensieger fest und im zweiten Halbfinale des Turniers, das noch am Samstagabend ausgetragen wurde.
Die RESG Walsum belegte Platz 2 in ihrer Vorrundengruppe. Es kam im Halbfinale also zu einem Duell der deutschen Vertreter. Nationaltrainer Tobi Wahlen und Timo Meier legten sich eine Mischung aus defensiver und offensiver Taktik zurecht, wollten Walsum überraschen. Dies gelang auch in der ersten Phase des Spiels. Kapitän Aaron Börkei schoss sein Team mit 1:0 in Führung (8.) und Alex Ober hätte noch erhöhen können, scheiterte jedoch mit einem Penalty (13.). Dann ein kleiner Bruch im deutschen Spiel: Bei Ober brach eine Achse, der Remscheider musste zum Boxenstop und Wahlen musste kurzzeitig umstellen. Doch Ober kam noch vor der Pause wieder zurück, Walsum half mit einer Ersatz-Achse aus. Gute Chancen gab es danach auf beiden Seiten. Doch Deutschlands Keeper Jonas Langenohl war bestens aufgelegt, spielte überragend, ein Vorbeikommen war heute einfach nicht möglich. Ein ums andere Mal schnellte noch seine Hand hervor, wo er schon eigentlich geschlagen war. Nach der Halbzeit parierte Langenohl einen Penalty und hielt eisern an der Null auf der Anzeigetafel fest. Kurz vor dem Ende dann noch einmal Alex Ober. Mit einem kurzen Heber vor dem Tor setzte er den Ball über des Keepers rechte Schulter genau in den Knick zum 2:0 (37.). Erneut kamen alle verfügbaren Spieler zum Einsatz und jeder trug zum Erfolg der Mannschaft bei.
Die deutsche U23-Nationalmannschaft steht damit im Finale des Brand-Uhren-Cups. Die Titelverteidigung ist in greifbarer Nähe. Gegner ist am Sonntag Mittag der RHC Dornbirn aus Österreich. Wenn das junge deutsche Team an die Leistung des zweiten Turniertages anknüpfen kann, ist der Turniersieg durchaus möglich.