Schweinfurt verliert 6 Punkte am grünen Tisch

Zwei Siege des ERV Schweinfurt wurden durch die Spielleitung nachträglich in Niederlagen umgewandelt. Die Unterfranken müssen die Punkte sowohl aus dem Heimspiel gegen die SG Blue Lions (6:3), als auch der Auswärt-Partie beim RHC Aufbau Böhlitz-Ehrenberg (3:7) abgeben. Doch was war passiert?

Den Verantwortlichen der SG Blue Lions kam der Brustschutz des gegnerischen Torwarts bei ihrem Auftritt in Schweinfurt deutlich zu groß vor, man witterte einen ungerechtfertigten Vorteil und suchte Rat und Hilfe bei den Unparteiischen, doch die folgten der Auffassung der Spielgemeinschaft nicht, nahmen lediglich kleinere Korrekturen vor. Die SG Blue Lions bestritt die Begegnung daraufhin nur unter Protest. Nach Eingang des Protests am Samstagabend bat die Bundesliga-Spielleitung den Schiedsrichter der folgenden Partie am Sonntag in Leipzig, die genauen Abmessungen des Brustschutzes festzustellen. Dem Unparteiischen wurde diese Prüfung, die zu seinen im Regelwerk verankerten Aufgaben gehört, seitens des ERV Schweinfurt jedoch verweigert. Das alleine war der Spielleitung bereits Grund genug die Begegnung gegen Böhlitz-Ehrenberg für den ERV Schweinfurt als verloren zu werten. Sie setzte die Prüfung des Brustschutzes daraufhin für die nächste Begegnung am letzten Samstag beim SV Allstedt an.

Doch war es auch da wieder nichts mit dem Ausmessen des Brustschutzes. Der ERV Schweinfurt lieh sich beim Gastgeber eine regelkonforme Ausrüstung für seinen Keeper. Doch alles Ausweichen und Umgehen half den Unterfranken am Ende nicht: Dem Protest der SG Blue Lions aus der Begegnung der Vorwoche wurde heute seitens der Spielleitung der 2. Rollhockey-Bundesliga Herren statt gegeben. Die drei Punkte wurden der Spielgemeinschaft aus Gera und Chemnitz zugesprochen, auch dieses Spiel mit 0:10 gegen Schweinfurt gewertet.

Das hat naturgemäß Konsequenzen für das Tabellenbild. Durch den Verlust von ganzen 6 Zählern wurde der ERV Schweinfurt neu auf dem 3. Tabellenplatz eingereiht. Die Spitzenposition gehört nun alleine der Spielgemeinschaft aus Gera und Chemnitz. Der Hülser SV Krefeld wird ebenfalls nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen sein. Somit kommt es zwischen dem ERV Schweinfurt und der SGR Darmstadt am 6. Juni zu einem Entscheidungsspiel um Platz 3. Damit ändert sich aber auch die Ausgangslage für das Final Four am 15. und 16. Juni in Krefeld, in das die Teilnehmer ihre Punkte aus der Vorrunde mitnehmen.

Der ERV Schweinfurt hat nun 10 Tage Zeit, die beiden Entscheidungen der Spieleitung anzufechten.