Endlich wieder ein Titel! So kann man die Saison der Löwen zusammenfassen. Doch dahinter steckt noch mehr, mehrere Faktoren führten durch die Saison, aber fangen wir vorne an…
Bereits das erste Saisonspiel der Cronenberger hatte es in sich und endete direkt mit einem Paukenschlag. 3:2 wurde der amtierende Meister Herringen geschlagen. Keiner anderen Mannschaft gelang es danach in der Vorrunde auch nur ein Pünktchen mitzunehmen. Auch wenn die meisten Ergebnisse hauchdünn waren (6:5 über Remscheid, 5:3 gegen Recklinghausen und Walsum) blieb doch der Nimbus der unbezwungenen Heimmanschaft bestehen. Dabei erschoss man sich eine positive Tordifferenz von 16 (33 zu 17 Tore). Dies ist der beste Heimwert der gesamten Liga. Diese Heimstärke ging allerdings sehr zu Lasten der Performance in der Fremde. Nur sieben Punkte aus sieben Spielen bedeuten Rang 5 in der Auswärtstabelle mit einer TD von -9.
Im Playoffviertelfinale ging man zuerst in Darmstadt mit 4:7 unter, das Heimspiel gewann man aber souverän mit 5:2. Am Sonntag war man sich der Sache zu sicher und verlor mit 2:5, nachdem die Hessen kurz nach der Pause bereits mit 3 Toren führten. Aus schon jetzt der Traum vom Finale. Umso glamouröser der Auftritt im DRIV-Pokal. Die Zweitvertretung aus Krefeld wurde problemlos mit 8:1 beseitigt. im Viertelfinale wartete die SKG Herringen, doch der Sportclub wurde prompt mit 5:3 aus der Halle geschossen, wenige Minuten vor Schluss hieß es sogar 5:1! Das Halbfinale in Darmstadt schien schon verloren, 4:0 führten die Hessen, doch mit 6 Toren in 25 Minuten war die Comebacksensation geschafft und der Einzug ins Finale sicher. Dort wartete die IGR Remscheid, mit der man sich in zwei Spielen ein würdiges Finale lieferte. Nach dem 5:5 im Heimspiel triumphierten die Löwen am Hackenberg mit 5:4 und feierten nach der Meisterschaft 2012 und dem Pokalsieg 2015 den nächsten ganz großen Titel.
Cronenberg hat auf dem Feld eine sehr ausgeglichene Mannschaft, angeführt von Spielertrainer Molet, der auch die meisten RSC-Treffer erzielte (14 in 10 Spielen) folgen Max Thiel (10/11) und Lucas Seidler (8/12). Besonders Thiel sticht heraus und sammelt bereits Nationalmannschaftserfahrung. Mit insgesamt 57 Toren stellt man zwar nur knapp den viertbesten Sturm, doch die Defensive ist das Herzstück. Nur 50 Gegentore sind Ligabestwert. Nicht ganz so gut sieht die Fairplaybilanz aus. Platz 6 entspricht den 11 blauen Karten und mit 167 Teamfouls ist der nächste Höchstwert der Liga aufgestellt.
Fazit
Der RSC hat von sich selbst den Anspruch die nationale Spitze mitzubestimmen. Nicht nur nach dieser Saison lässt sich sagen, dass der Anspruch die Realität auch absolut wiederspiegelt. Nachdem die erfolgreichen jahren 2012 mehr oder weniger aufgehört haben, fand ein Umbruch im Verein statt. Ähnlich wie der bergische Nachbar setzte man auf den eigenen Nachwuchs. Der Erfolg zeigt sich nicht nur im Gewinn diverser Jugendmeisterschaften, sondern ist mittlerweile „erwachsen“ geworden und im Rollhockey-Oberhaus angekommen. Der RSC erntete die Früchte der konsequenten Arbeit und hat sich einen Titel in der Bundesliga dieses Jahr durchaus verdient. Diesen Anspruch werden die Löwen auch weiterhin haben und sie tun gut daran, denn wenn über Titelfragen geredet wird, sollte der Name RSC Cronenberg in den nächsten Jahren nicht fehlen.