Saisonrevue der Bundesliga: RHC Recklinghausen

Die Bundesliga steckt nun in der Sommerpause und auch die World Roller Games in Barcelona sind gelaufen. Aber das ist kein Grund auf Informationen aus der deutschen Rollhockeywelt verzichten zu müsse. Es wird Zeit sich anzuschauen, wie sich die Vereine geschlagen haben. Dabei werfen wir einen ausgiebigen Blick auf die Statistiken und schauen ob die Vereine unter dem Strich mit der Saison zufrieden sein können oder nicht. Den Anfang macht der RHC Recklinghausen, in den kommenden Tagen und Wochen folgen die Mannschaften hinsichtlich ihrer Platzierung aus der Vorrunde. In den Zahlen und Fakten wie Gegentore, Punkte etc. werden allerdings nur die Spiele aus der Vorrunde betrachtet, sofern nicht anders angegeben. Das soll für eine bessere Vergleichbarkeit sorgen.

RHC Recklinghausen

Die Vester haben die Vorrunde auf Platz 8 und somit dem Letzten abgeschlossen. Dies bedeutete aber immerhin noch die Teilnahme an den Playoffs, die in früheren Spielzeiten durchaus das Ziel der Vester waren. In dieser Spielzeit hatte die Teilnahme aber keinerlei Erfolgswert. Hier war erwartungsgemäß gegen den Ligaprimus aus Herringen in zwei Spielen (1:11 und 3:15) nichts zu holen. Im DRIV-Pokal ergatterte der RHC das einzige Freilos für das Achtelfinale und stand somit bereits im Viertelfinale, wo das Spiel in Walsum mit 2:5 verloren ging. Das Ergebnis indes war knapper als das Spiel, mehr als das zwischenzeitliche 1:3 und 2:5 war nicht drin. Man musste dem kleinen Kader mit sechs Feldspielern Tribut zahlen.

Die Heimspiele sind in der Regel die Stärke der Recklinghäuser. Viele Mannschaften haben Probleme mit dem weichen Boden und der kleinen Bande. In dieser Spielzeit jedoch ging der RHC zu Hause gänzlich leer aus. Einige Ergebnisse wie das 5:8 gegen den RSC Darmstadt waren dabei recht knapp. Hätte man Leistungsträger und Nationalspieler Christoph Rindfleisch nicht an Herringen verloren, wäre hier sicherlich einiges mehr möglich gewesen. Auswärts lief es dagegen deutlich besser. Nicht nur die Niederlagen waren mitunter sehr eng (3:5 in Cronenberg, 4:7 in Darmstadt), auch der einzige Punktgewinn gelang in der Fremde. Dieser war mit einem 5:4 bei der ERG Iserlohn besonders spektakulär.

Insgesamt stellte Recklinghausen mit 120 Gegentoren (8,6 pro Spiel) die mit Abstand schlechteste Defensive der Liga. Bei den 44 geschossenen Toren (3,1 pro Spiel) ist der Abstand zu Walsum (3,6), Darmstadt und Iserlohn (je 3,9) allerdings nicht sonderlich groß, offenbart aber die größte Baustelle. Der beste Torschütze war Niklas Nohlen mit 20 Toren aus 13 Spielen (Platz 7), gefolgt von Philipp Wagner (9 Tore, Platz 19). Immerhin ein Titel konnte aber gewonnen werden. Man stellte die fairste Mannschaft mit den wenigstens Teamfouls (74; 5,3 pro Spiel) und den wenigsten blauen Karten (7).

Fazit:

Aufgrund der personellen Situation dürfte sich der RHC kaum mehr vorgenommen haben als sie erreicht haben. Zumindest platztechnisch war der 8. Rang nahezu prädestiniert, jeder Platz mehr wäre eine Überraschung gewesen – so ehrlich muss man leider auch im Lager der Recklinghäuser sein. Da in dieser Saison keine Mannschaft aus der Bundesliga absteigt, die SG Blue Lions aber ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen möchten, sind es bald wieder neun Teams. Für die neue Saison dürften sie sich also wieder das Ziel setzen, an den Playoffs teilzunehmen, was nun auch eine sportliche Hürde darstellt. Zudem müssen sie ihre Heimstärke wiederfinden, um je nach Saisonverlauf die Plätze 7 oder sogar 6 anzugreifen. Der DRIV-Pokal ist je nach Auslosung eine Wundertüte, aber mindestens das Viertelfinale auch sportlich zu erreichen sollte das Ziel sein.