Remscheid gewinnt überraschend deutlich gegen Herringen

Einen in dieser Höhe unerwarteten Sieg feierte Außenseiter IGR Remscheid gegen den amtierenden Meister aus Herringen. Ein genauerer Blick auf das Spiel zeigt: Das kam nicht unverdient.

Mit einer rekordverdächtig schnellen blauen Karte gegen Strieder startete die Partie. Bereits nach etwa 30 Sekunden trat Kevin Karschau an den Punkt, der beim Aufwärmen verletzte Langenohl ließ den Ball aber von der Fanghand abprallen. In Überzahl machte er es besser. Mit etwas zu viel Platz auf der rechten Seite nahm er den Ball hoch und drückte ihn volley über die Linie. Die Remscheider schüttelten sich kurz und blieben ihrem Konzept treu. In der 4. Minute ein IGR-Konter, der Pass zu Peinke wurde zwar abgefangen, doch den zweiten Ball eroberte sich Selbach, der ihn aus kurzer Distanz unter die Latte setzte. Bei diesem Ergebnis blieb es tatsächlich auch bis zur Pause, die Remscheider konnten ihre Gelegenheiten nicht nutzen, Herringen kam gegen die kompakte Defensive kaum zu guten herausgespielten Möglichkeiten und die Fernschüsse kamen nur selten gefährlich durch, es war das klassische Neutralisieren.

Auch die zweite Hälfte war keine Minute alt, da zappelte er Ball im Tor, dieses Mal hinter Timo Tegethoff. Strieder schlenzt den Ball aus kurzer Distanz und aus der Drehung platziert links oben ins Eck. Die Herringer Antwort ließ auf sich warten. Es dauerte zehn Minuten ehe Liam Hages aus spitzem Winkel und mit etwas Glück den Ball über Langenohl hinweg ins Tor tropfen ließ. Das Spiel hätte in der Folge kippen können, doch der frisch gekührte Torschützenkönig Rindfleisch scheiterte nach dem zehnten IGR-Teamfoul mit einem zu unpräzise gesetzten Zieher (38.). Dafür klingelte es kurz darauf im anderen Kasten. Yannick Peinke schoss verdeckt links unten an Tegethoff vorbei. Nur eine Minute später rutschte ein eigentlich ungefährlicher Rückhandschuss von Lucas Karschau durch Langenohls Handschuhe zum 3:3. Der einzige Fehler des ansonsten sicheren Rückhalts der Blau-Weißen. Kurz darauf hatte auch die SKG ihr Teamfoul-Konto gefüllt, doch Alex Ober scheiterte mit drei Versuchen. Nach einer etwas harten blauen Karte gegen Schulz nach Foul an Selbach, schoss Strieder zwar vorbei, aber den vom Pfosten abgeprallten Nachschuss konnte Peinke volley über die Linie drücken und die Gastgeber wieder in Führung bringen. Dieses Mal war Herringen um eine Antwort verlegen, denn in der selben Minute konnte Ober nach starker Vorarbeit von Strieder die Führung ausbauen. Zwar verkürzte Lucas Karschau umgehend per Distanzschuss wieder, doch das Spiel kippte zu Gunsten der IGR. Yannik Lukassen schaltete bei einem Abpraller hinter dem Tor am schnellsten und stellte den Zwei-Tore-Abstand per Bauerntrick wieder her (47.) Am Ende wurde es noch einmal deutlich. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Strieder über Selbach zu Ober legte dieser den Ball durch die Beine von Tegethoff durch und in der letzten Minuten schnürte Ober seinen Dreierpack, indem er wieder nach einem schnellen Freistoß frei vor dem Tor auftauchte.

Herringen hat sieben ihrer acht Ligaheimspiele in der Saison gewonnen, zwei Mal deutlich gegen die IGR. Wollen die Germanen aber ein drittes Spiel erzwingen ist eine deutliche Leistungssteigerung, vor allem in der kreativen Offensivabteilung notwendig.

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