Der Deutsche Meister und Pokalsieger SK Germania Herringen wirft seinen Hut in den Champions-League-Ring. Auch die Ausrichtung eines Heim-Turniers in der Qualifikationsrunde wird angepeilt. Vize-Meister RSC Cronenberg verzichtet indes auf eine Meldung und lässt seinen Startplatz frei. Die IGR Remscheid und die RESG Walsum starten im WSE-Cup.
In der Saison 2022/2023 soll es also wieder höchstklassiges Rollhockey auf internationalem Niveau in Hamm geben. Auch, wenn zur zweiten Qualifikationsrunde, in der die Germanen in den Wettbewerb einsteigen, noch nicht das ganz große Los der renommiertesten Vereine wie dem FC Barcelona, Benfica, Sporting oder dem FC Porto wartet, so darf der geneigte Rollhockey-Fan doch auf interessante Begegnungen hoffen. Die Qualifikationsturniere der 2. Runde sind für den 16.-18. Dezember angesetzt. Vier Turniere mit je vier Teams sind dann vorgesehen. Je zwei Top-Spiele an drei aufeinander folgenden Tagen. Eines dieser Qualifikations-Turniere soll in der Glückauf-Halle durchgeführt werden. Die Planungen für die Bewerbung um die Ausrichtung laufen bereits. Da die Amateur-Teams bei der Vergabe bevorzugt werden dürften die Chancen für die Herringer nicht schlecht stehen. Die beiden besten Teams jedes Turniers kommen in die Gruppenphase der Champions-League, die anderen Teams rutschen in die Knock-out-Phase im WSE-Cup.
30 Meldungen gab es laut World Skate Europe für die Qualifikationsrunden der neuen Champions League, die im letzten Jahr noch Euroliga hieß. Wer genau gemeldet hat, ließ der europäische Verband noch offen. Zunächst haben nun die Clubs aus Spanien und Italien, die zum WSE-Cup gemeldet haben, die Gelegenheit, die zwei noch freien Champions League Plätze zu beanspruchen. Einen davon ließ der RSC Cronenberg frei. Die Wuppertaler hatten die Chance in der 1. Qualifikationsrunde zu starten. Diese scheint jedoch deutlich weniger lukrativ, da hier statt Turnieren mit vier Teams und damit je einem Spiel am Tag, nur Turniere mit drei Teams vorgesehen sind. Bei gleicher Anzahl an Turniertagen bedeutet dies jedoch einen spielfreien Turniertag für jedes Team. Für ein Heim-Turnier stünde in Runde eins daher nur je ein Spiel an drei Tagen, darunter aber ein Abend ohne Beteiligung der eigenen Mannschaft, auf dem Spielplan. Die Kosten für ein Heim-Turnier sind indes identisch mit denen der zweiten Qualifikationsrunde, doch die Möglichkeit diese durch Eintrittsgelder wieder einzuspielen sind erheblich schlechter, werden den Fans statt sechs doch nur drei Spiele angeboten, darunter nur zwei Heimspiele. Die Löwen entschieden sich schweren Herzens gegen eine Meldung.
Dazu beigetragen hat sicher auch die Kurzfristigkeit, mit der die Meldung der Teams eingefordert wurde. Binnen drei Wochen mussten Termine, Kosten und Möglichkeiten abgeschätzt werden. Mit dem neuen Modus der Champions League gab es auch keine Blaupause aus einer vorangegangenen Saison. Auch die plötzlichen Vorgaben des WSE an die Spielorte erleichterten die Entscheidungsfindung keineswegs. Ohne größere bauliche Maßnahmen können die WSE-Vorgaben an keinem unserer Spielorte erfüllt werden. So musste der DRIV zunächst intervenieren, damit die Vereine ihre bekannten Spielstätten auch weiterhin für internationale Begegnungen nutzen zu können.
Die IGR Remscheid und die RESG Walsum nutzen hingegen ihre Startplätze für den WSE-Cup. Auch dort geht es zunächst in eine Qualifikationsrunde mit drei oder vier Teams je Turnier. Auch hier haben sich die Teams das Wochenende vor Weihnachten im Kalender markiert. Die Mannschaften, die Anfang Oktober aus der ersten Qualifikationsrunde zur Champions League ausscheiden, ergänzen dann das Teilnehmerfeld im WSE-Cup. Nach der Qualifikation startet Ende Januar 2023 die K.O.-Phase mit Entscheidungsspielen.
Für die Champions League der Damen haben keine deutschen Vertreter gemeldet. Hier schreckt eindeutig der unveränderte Modus mit sofortiger Gruppenphase ab. Weder der RSC Cronenberg, noch die IGR Remscheid und auch nicht die RESG Walsum stellen sich dieser finanziellen Herausforderung mit drei wahrscheinlich nicht günstigen Auswärts- und drei Heimspielen. Dass dies auch in den anderen Nationen so gesehen wird, zeigt die Meldung von nur 10 Teams für diesen höchsten europäischen Club-Wettbewerb der Rollhockey-Damen. Schon die letzte Ausgabe des Vorgänger-Wettbewerbs, der European Female League, zeigte, dass eine sofortige Gruppenphase für die Amateur-Teams keine brauchbare Option darstellt. So fehlt es auch für die kommende Saison an Teilnehmern. 16 Teilnehmer waren angepeilt, mit erneut nur 10 Meldungen erfährt auch das neue WSE-Komitee eine Abfuhr. Die Amateur-Teams hätten sich auch hier eine Anpassung des Modus erhofft.