Max Thiel wechselt in die OK-Liga

Spekuliert wurde spätestens seit dem Cronenberger WS-Europe-Cup gegen La Vendenne (Frankreich) einiges, die Entscheidung überraschte am Ende aber doch. Der Nationalspieler und Topscorer des RSC wechselt zur neuen Saison nach Spanien zum CH Lloret. Rollhockey.de sprach mit ihm über seine Entscheidung.

Das Wichtigste zuerst: Wieso der Wechsel nach Lloret und wieso gerade jetzt?

Thiel: Ich mache gerade mein Abitur und der Wunsch danach ins Ausland und speziell nach Spanien zu gehen war schon länger da. Ich habe ja bereits eine Zeit lang in Vic in der Jugend gespielt. Das Angebot aus Lloret kam aber überraschend, denn sie kamen aktiv auf mich zu. Ich habe auch bereits viel mit Jordi Molet gesprochen, der mich in der Entscheidung unterstützt.

Was kann der HC Lloret bieten was es in Cronenberg nicht gibt?

Thiel: Lloret war zwar Vorletzter, aufgrund der Corona-Pandemie gibt es aber keine Absteiger. Dafür kommen zwei Mannschaften hinzu. Die OK-Liga ist die vielleicht stärkste Liga der Welt, einen besseren Zeitpunkt als direkt nach dem Abi gibt es nicht um diese Erfahrungen zu machen. Zwar habe ich in der Jugend in Vic auch schon gegen Barcelona oder Liceo gespielt aber im Seniorenbereich ist das ja eine andere Welt. In Spanien kann ich mich hoffentlich soweit entwickeln wie es mir in Deutschland nicht möglich gewesen wäre. Für solche Spiele müsste man sonst Championsleague spielen und hier werde ich 1-2 Spiele pro Woche haben, die auf einem ganz anderen Niveau sind. Das Ganze bei einem deutlich höheren Trainingspensum.

Welche Konditionen bietet der Verein dir denn?

Thiel: Ich bekomme eine Wohnung fast neben der Halle gestellt, die fantastisch ausgestattet ist. Dazu bekomme ich noch ein Handgeld, auch weil ich vor Ort Jugendmannschaften wie hier in Cronenberg trainieren werde. Zudem habe ich die Möglichkeit an einer Fernuni mein Studium zum Sportmarketing und -management zu beginnen. Der Vertrag läuft erstmal für ein Jahr.

Und dann wieder nach Deutschland?

Thiel: Eigentlich möchte ich noch länger in Spanien bleiben. Irgendwann wird mich der Weg bestimmt zurück nach Deutschland führen, aber vielleicht werde ich auch noch in anderen Mannschaften in Spanien spielen, je nachdem wie es in Lloret läuft und welche Mannschaften dann Interesse an mir haben.

Wie sieht es denn mit den sportlichen Zielen aus?

Thiel: Da Lloret ja knapp dem Abstieg entgangen ist, ist hier das Ziel ins sichere Mittelfeld auf Platz 9 zu kommen. Mein persönliches Ziel ist es natürlich mich so weit wie möglich weiterzuentwickeln. In der Vorbereitung haben wir sechsmal die Woche Training und in der Saison öfters zwei Spiele in der Woche. Bei diesem Pensum kann man sich bestimmt verbessern. Vor den großen Namen habe ich sehr viel Respekt, freue mich aber gleichzeitig riesig über die Chance. Ich bin auch optimistisch, dass ich meine Spielanteile bekomme, drei ältere Spieler haben aufgehört, was heißt, dass wir für spanische Verhältnisse eine relativ junge Mannschaft haben.

Was sagt der RSC dazu? Du bist ja eins der Prädikate für die gute Jugendarbeit.

Thiel: Natürlich ist man auf der einen Seite traurig, wir sind ja nicht nur Mannschaftskollegen sondern auch Freunde. Aber alle unterstützen mich bei dem Schritt und freuen sich für mich, dass ich diese Chance habe. Die muss man dann auch nutzen. Der Verein entwickelt sich gut und wird es auch weiterhin. Danken möchte ich dabei auch Quim Puigvert, der viele Kontakte geknüpft hat.