WorldSkate Europe verschiebt Herren-EM und tritt ab

Die Corona-Krise macht auch vor dem im Sommer anstehenden Top-Event im europäischen Rollhockey nicht halt. Nach der Verschiebung der olympischen Spiele in den Juli 2021 zog nun auch der europäische Verband WorldSkate Europe (WSE) nach und terminierte die Herren-EM neu in den Juni des nächsten Jahres.

Damit stehen 2021 für das Herren-Nationalteam gleich zwei Meisterschaften in nur 6 Monaten an: Im Juni die EM in LaVendeenne (Frankreich), im November die Weltmeisterschaft im Rahmen der World Roller Games in San Juan (Argentinien). Der SK-Vorsitzende Thomas Ullrich beschreibt die damit verbundenen Herausforderungen für 2021 als „brutal und kaum lösbar“. Selbst die WM-Teilnahme alleine wäre schon eine kaum zu stemmende finanzielle Belastung, hinzu kämen die Unterbrechungen im Spielbetrieb, um dem Nationalteam eine ausreichende Vorbereitung und die Teilnahmen selbst zu ermöglichen. Die Saison 2020/2021 muss nun früher enden, die Saison 2021/2022 müsste für die Weltmeisterschaft im Herbst für mindestens drei Wochen pausieren.

Unmittelbar nach der Verschiebung der Herren-EM auf den Juni 2021 erklärte WSE-Rollhockey-Präsident Fernando Graca (Portugal) nach acht Jahren im Amt seinen Rücktritt, kurz darauf legten seine Komitee-Mitglieder nach: Sie sähen ihre Aufgaben im europäischen Verband damit als beendet an. Ohnehin wäre die Europameisterschaft in La Vendeenne ihr letztes Großevent gewesen, WorldSkate übernimmt ab Ende Juli die Organisation in den Kontinenten, benennt dann auch ein neues Komitee für Rollhockey in Europa. Es kriselte zudem seit Ende 2018 zwischen WorldSkate Europe und WorldSkate, eine konstruktive Zusammenarbeit war zuletzt nicht wirklich gegeben.

„Wir hoffen auf eine zeitnahe Neu-Besetzung der offenen Stellen. Wir hängen als kleiner nationaler Verband da einfach zwischen den Stühlen“ erklärt Thomas Ullrich und moniert, dass er derzeit keinerlei offizielle Information zur den Europameisterschaften der U17-Herren (im September) sowie der U19-Herren und der Damen (im Oktober) oder den Europapokal-Wettbewerben der neuen Saison 2020/2021 bekomme. „Wir müssen uns die wichtigen Infos bei Facebook zusammensuchen und hoffen, dass sie stimmen“. Ein unhaltbarer Zustand. Da helfe es auch nur wenig, dass man wegen der Corona-Krise ohnehin nicht verlässlich planen könne. Kurzfristig eine Teilnahme zu organisieren dürfte jedoch deutlich schwerer sein, als kurzfristig eine weitere Absage hinzunehmen.