Die Corona-Pandemie hat den Sport und damit auch die Rollhockey-Spielerinnen und -Spieler, Vereine und Fans weiterhin fest im Griff. Ein Licht am Ende des Tunnels, für eine Rückkehr auf Rollen, gibt es noch immer nicht. Rollhockey, immerhin Kontaktsport der meist in Sporthallen ausgetragen wird, wird zeitlich mit zu den letzten Sportarten gehören, die ihren Trainings- und Spielbetrieb wieder aufnehmen dürfen. Der Vorstand der Sportkommission verständigte sich nun auf die Absage der Rollhockey-Bundesligen, zu wenig Zeit bleibt bis zum Sommer, selbst für einen rudimentären Spielbetrieb der vier Ligen. Dafür hält man die Hoffnung auf eine Pokalrunde aufrecht.
Damit wird es in der Saison 2020/2021 keine deutschen Meister geben, keine Auf- und keine Absteiger. Die wenigen Begegnungen, die im letzten Herbst ausgetragen wurden reichen bei weitem nicht für eine faire Berechnung einer Abschlusstabelle anhand der Quotienten-Regelung, wie sie in der frühzeitig beendeten Vorsaison herangezogen wurde. Bereits im März begann die Vorplanung der neuen Saison 2021/2022, die im September – dann hoffentlich auch ohne weitere Corona-Einschränkungen – regulär an den Start gehen soll.
Hoffnung setzt der Vorstand aber auch in die Pokalrunde der – naja – „laufenden“ Spielzeit. Da nun kein Ligabetrieb mehr an den möglichen Spieltagen Ende Mai und im Juni ansteht und diese für Rollhockey-Spiele derzeit zumindest noch in Frage kommen könnten, will man die Pokal-Wettbewerbe auf jeden Fall in der Hinterhand behalten um seinen Aktiven und ihren Fans nach über einem Jahr mit kaum bis gar keinem Rollhockey endlich wieder Live-Sport anbieten zu können. In welchem Umfang und ab wann genau das möglich sein könnte, wird die nahe Zukunft und die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie zeigen. „Greifen die neuesten Maßnahmen zur Eindämmung, können die Impfungen ausgeweitet werden, dann besteht zumindest ein kleines bisschen Hoffnung, dass wir vor den Sommerferien und zur Not auch noch in den Sommerferien allen, die Rollhockey spielen wollen, auch Begegnungen anbieten können“, so Thomas Ullrich Vorsitzender der Sportkommission Rollhockey. So könnte es dann im Sommer zwar keine Deutschen Meister aber vielleicht zwei DRIV-Pokalsieger geben. Immerhin!
Der Vorstand der Sportkommission Rollhockey wies in seiner Mitteilung an die betroffenen Vereine auch darauf hin, dass der größte Teil der Gebühren aus dem Spielbetrieb den Vereinen erstattet werde. Anders als World Skate Europe versteht der DRIV also die Situation seiner Vereine, die in den letzten 14 Monaten auf sämtliche Einnahmen aus dem Spielbetrieb verzichten mussten und zudem Kosten für Hygiene-Maßnahmen und Hygiene-Konzepte trugen. Noch immer herrscht in Deutschland absolutes Unverständnis für die Entscheidung des europäischen Verbandes die Startgelder aus Euroliga, WSE-Cup und Female League einzubehalten, obwohl das Ausscheiden der Vereine einzig in der Corona-Pandemie und damit vollständig auf äußeren Einflüssen begründet war. Der DRIV erstattet neben den Schiedsrichter-Gebühren für nicht ausgetragene Spiele auch die Lizenzgebühren der Spielerinnen und Spieler vollständig. Der deutlich kleinere Anteil der Startgebühren werde zu 50% erstattet. Eine ähnliche Vorgehensweise hätte man sich auch auf internationaler Ebene gewünscht.
Neben den Profi-Ligen in Portugal, Spanien und Italien wird auch international weiter Rollhockey gespielt: In zwei Wochen steht das Final Four der Euroliga an, Ende Mai das Final Eight der Female League und im Juni das Final Seven des WSE-Cups. Finanziert auch mit der Startgeldern der Teams aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, England und Österreich. „Der Vorstand der Sportkommission Rollhockey hat mit seiner Gebühren-Erstattung das richtige Signal gesetzt“ freut sich Thomas Ullrich über die „einstimmige Entscheidung, die auch keinerlei Diskussion bedurfte“.