Es liest sich etwas wie das Revue der Herrenmannschaft, zumindest wenn man nach den nackten Zahlen schaut. Auch die Damen der IGR erreichten beide Finalspiele, konnten aber keinen Titel erringen.
Einen souveränen zweiten Platz erreichte das sehr junge Damenteam der IGR, drei Niederlagen und zwei Siege nach Verlängerung reichten bei den restlichen Siegen für 25 Punkte. Zwei mal gegen Iserlohn und einmal beim 8:10 in Walsum reichte es zu keinem Punktgewinn. Gegen Calenberg (2:1) und Düsseldorf (4:3) konnte man sich nach 60 Minuten noch einen Zusatzpunkt sichern. Gegen Recklinghausen trafen sie am liebsten, 28 Tore schenkten sie den Vesterinnen ein, die anderen Spiele blieben in der Regel deutlich spannender. Das Playoff-Halbfinale gewann die IGR glatt in zwei Spielen, wobei der RSC Cronenberg einen offenen Schlagabtausch lieferte. Das Hinspiel endete 4:3, der Treffer zum Sieg fiel erst kurz vor Schluss. Das Rückspiel war ein bisschen eindeutiger, aber auch beim 4:1 schlug sich der RSC wacker. Das Finale gegen die ERG Iserlohn hätte spannender kaum sein können. Im Hinspiel führte die IGR bis kurz vor Schluss, ehe Franziskae Neubert erst der Ausgleich und ihrer Schwester Katharina dann sogar in der letzten Minuten das Siegtor gelang. Auch das Rückspiel endete 2:3 aus Sicht der Blau-Weißen, wieder fiel der Treffer in den letzten Minuten. Im DRIV-Pokal bezwang man im Viertelfinale den RSC Cronenberg mit 4:1 und im Halbfinale die RESG Walsum auswärts mit 6:3. Wieder ein Finale, wieder gegen die ERG Iserlohn. Im Hinspiel im Sauerland geschah dann etwas fast schon historisches. Durch das goldene Tor von Saphira Giersch in der 49. Minute per Direktem bescherte sie den Iserlohnerinnen die erste Niederlage seit vielen Jahren in Deutschland. Das Rückspiel in Remscheid war eine ebenso packende Angelegenheit, lange sah es nach Verlängerung aus, ehe Svenja Runge einen Volleyschuss in der 44. Minute ins Tor setzte und die Titelträume der Remscheiderinnen platzen ließ.
In den 12 Vorrundenspielen schossen die Damen der IGR insgesamt 74 Tore und kassierten 43, in beiden Kategorien der zweitbeste Wert der Liga. Die 25 Punkte entsprachen einem recht souveränen zweiten Tabellenplatz. 5,75 Teamfouls pro Spiel und insgesamt nur 4 blaue Karten bedeuten Platz 2 in der Fairplaytabelle. Saphira Giersch schoss sich mit 27 Toren in 12 Partien auf Platz 2 der Torschützenliste, direkt hinter Maren Wichardt (ERG). Aber auch Anna Behrendet (14/12), Annika Zech (11/12), sowie Celina Söhngen (9/12) und Lea Steinmetz (8/10) schafften es sogar in die Top 20.
Fazit
Es ist erst einmal eine große Leistung beide Finalspiele erreicht zu haben. Das es am Ende aber zu keinem Titelgewinn gereicht hat ist natürlich sehr frustrierend. Aber darüber hinaus sollte der Blick aus das Erreichte gelegt werden. Iserlohn galt viele Jahre als unangreifbar, hat mit der IGR Remscheid aber eine echte Herausforderung bekommen. Angesichts der Tatsache wie extrem jung die Mannschaft noch ist, braucht es keine Fantasie um ihnen eine Zukunft mit dem ein oder anderen Titel vorzustellen. Die Aufgabe wird sein, weiter an sich zu arbeiten und mit der gleichen Geschwindigkeit zu wachsen und zu lernen. Der Anspruch der IGR wird und muss es sein in den kommenden Jahren Titel zu feiern. Und wenn man realistisch ist, kann man da nichts einwenden.