Recklinghausen holt Big-Points im Play-off-Rennen

(tg) Remscheid bremst Meister Herringen jäh aus, Düsseldorf gewinnt im Endspurt das Niederrhein-Derby in Walsum und Darmstadt ist auch von Cronenberg daheim nicht zu bezwingen. Die größte Überraschung aber gab es in Iserlohn, wo der Altmeister eine historische Niederlage gegen Schlusslicht Recklinghausen kassierte.

IGR Remscheid – SK Germania Herringen 9:6 (6:4)

Remscheid nutzte die Gunst der Stunde, zeigte dem Spitzenreiter, der sicherlich geschwächt, aber keinesfalls mit einem B-Team angereist war, eindrucksvoll seine Grenzen auf. Während IGR-Coach Marcell Wienberg natürlich rundum zufrieden war, sprach sein Gegenüber Christian Zarod von einer Ohrfeige für sein Team. Zumal sich die Remscheider nach dem 7:8 im Hinspiel auch den direkten Vergleich sicherten, sodass sie nun beste Chancen auf Rang 1 haben.

Dass mit Timo Tegethoff die angestammte Nr.1 der Germanen nur auf der Bank saß, nutzten die Hausherren umgehend aus: Mit viel Schwung stürmten sie los, nahmen Michael Schartner umgehend unter Beschuss und lagen nach neun Minuten schon mit 4:1 im Vorteil. Yannick Peinke ließ sich für einen Hattrick feiern (2./7./9.), Alexander Ober hatte ebenfalls erfolgreich Maß genommen (4.), sodass der Gegentreffer von Lucas Karschau (8.) nicht weiter ins Gewicht fiel.

Zumal Fabian Selbach Mitte des ersten Durchgangs noch einen drauf legte, womit die Herringer Gegenwehr fast schon ausgeschaltet war. Aber eben nur fast, wie sich im weiteren Verlauf zeigen sollte, denn Lucas Karschau (19./21.) und Kevin Karschau (21.) brauchten nur wenige Sekunden, um ihr Team wieder auf Tuchfühlung zu bringen. Entsprechend wertvoll war das zwischenzeitliche 6:3 von Daniel Strieder (21.) und das Blitztor von Yannick Peinke unmittelbar nach Beginn der zweiten Spielhälfte (27.).

Somit waren die Germanen wieder ausgebremst, die Hausherren kontrollierten nun aus der Defensive heraus die Partie und machten mit einem Doppelpack von Yannick Peinke (35.) und Fabian Selbach (37.) auch vorzeitig den Deckel drauf. Daran änderte sich auch nichts mehr, als sieben Minuten vor dem Ende Kevin Karschau und Christoph Rindfleisch binnen Sekunden zuschlugen, den Gästen fehlte nicht nur der Glaube, sondern auch die nötige Energie, um dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben.

Statistik zum Spiel:

IGR Remscheid: J. Langenohl, M. Raab; J. Dutt, F. Selbach, Y. Peinke, E. Krämer, A. Ober, D. Strieder, L. Friese, T. Kessens.
SK Germania Herringen: M. Schartner, T. Tegethoff; K. Karschau, L. Hages, C. Rindfleisch, J. Klein, R. Schulz, L. Karschau. 
Schiedsrichter: T. Flössel / T. Sörensen.

Torfolge: 1:0 (2.) Y. Peinke, 2:0 (4.) A. Ober, 3:0 (7.) Y. Peinke, 3:1 88.) L. Karschau, 4:1 (9.) Y. Peinke, 5:1 816.) F. Selbach, 5:2 (19.) L. Karschau, 5:3 (21.) L. Karschau, 6:3 (21.) D. Strieder, 6:4 (21.) K. Karschau, 7:4 (27.) Y. Peinke, 8:4 (35.) Y. Peinke, 9:4 (37.) F. Selbach, 9:5 (43.) K. Karschau, 9:6 (43.) C. Rindfleisch.

Zeitstrafen: IGR 0 min – SKG 0 min 
Teamfouls: IGR 8 – SKG 10.

RSC Darmstadt – RSC Cronenberg 4:1 (1:1)

Drittes Heimspiel, dritter Sieg – die Aufholjagd der Darmstädter hält an, auch Cronenberg konnte die Hessen in deren Heimat nicht bezwingen.

Der erste Treffer ging noch auf das Konto der Bergischen, die durch Jordi Molet schon in der achten Minute zum 1:0 kamen. Doch damit hatten die RSC-Löwen ihre Pulver auch schon weitgehend verschossen, fortan gaben die Krokodile den Ton an und bejubelten schließlich durch Alexandre Andrade den Ausgleich (18.). Eine Viertelstunde lang konnten die Gäste das Spiel dann noch offen halbwegs gestalten, wobei die Dominanz der Hausherren kontinuierlich weiter zunahm. Der Knackpunkt war schließlich die blaue Karte für Niko Morovic, den Strafstoß verwertete Nils Koch zum 2:1 für Darmstadt (33.).

Drei Minuten später erhielt Cronenberg die Chance, wieder gleichzuziehen, konnte den Strafstoß nach 10. Darmstädter Teamfoul aber nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Damit war der Weg für die Hausherren nun frei, wenngleich sei noch eine Zeit lang bangen mussten, ehe Maximilian Becker (47.) und Nils Koch (49.) endlich auch auf dem Scoreboard für Klarheit sorgten.

Statsitsik zum Spiel:

RSC Darmstadt: P. Leyer, M. Mensah; P. Wagner, M. Becker, M. Hack, M. Behnke, A. Andrade, M. Abdi, N. Koch, D. May. – RSC Cronenberg: L. Geisler, F. Hilbertz; T. Köhler, J. Molet, M. Thiel, O. Platz, S. Rath, K. Riedel, L. Seidler, N. Morovic. –  Schiedsrichter: P. Thißen / M. Wittig.

Torfolge: 0:1 (8.) J. Molet, 1:1 (18.) A. Andrade, 2:1 (33./Direkter) N. Koch, 3:1 (47.) M. Becker, 4:1 (49./Direkter) N. Koch. – Zeitstrafen: DAR 2 min (M. Becker/50.) – CRO 2 min (N. Morovic/33.) – Teamfouls: DAR 12 – CRO 10.

ERG Iserlohn – RHC Recklinghausen 4:5 (2:1)

Eine handfeste Blamage für den Altmeister, drei unheimlich wichtige Punkte im Kampf um die Play-off-Teilnahme für Recklinghausen – und dabei war der erste Sieg am Hemberg völlig verdient.

Dabei hätte es durchaus den üblichen Verlauf nehmen können, denn nach „Blau“ für Mario Martins bot sich Iserlohn vom Punkt die große Chance zur frühen Führung (3.). Doch die Iserlohner ließen die Chance liegen und brachten auch in Überzahl nichts zustande, was die in Minibesetzung angetretenen Vester noch mehr zusammenschweißte. Dass Niklas Nohlen wenig später nun die Gäste in Führung brachte, gab weiteren Rückenwind (10.).

Alleine, der Schuss vor den Bug weckte nun die lethargischen Iserlohner aus ihrem Winterschlaf: Unmittelbar von Wiederanpfiff weg gelang Joan Salarich der Gleichstand. Nun war es immerhin ein offener Schlagabtausch, bei dem Nils Hilbertz zunächst den Westfalen einen Vorteil verschaffte (20.). Philipp Wagner unterstrich unmittelbar nach den Seitenwechsel jedoch, dass sich die RHCler längst nicht geschlagen gaben (2:2/29.), auch die erneut Iserlohner Führung durch Nils Hilbertz (31.) steckten die Gäste gut weg.

Zumal ihnen das 3:3 nicht lange verehrt blieb: Per Penalty traf Niklas Nohlen (34.), zwei Minuten darauf lag der RHC dank Philipp Wagner wieder in Führung, die – wieder nur wenige Augenblicke später – Niklas Nohlen weiter ausbaute (39.). An diesem Zwei-Tore-Rückstand arbeitete sich Iserlohn nun vergeblich ab, zahlte die Quittung dafür, den Gegner lange nicht ernst genommen zu haben. Doch erst Sekunden vor Ablauf der Uhr gelang Adrian Börkei der Anschluss, die Blamage war perfekt.

Statistik zum Spiel:

ERG Iserlohn: P. Glowka, T. Weber; P. La Rocca, N. Hilbertz, L. Silva, J. Salarich, M. Rue, A. Börkei, S. Pereira, T. Henke.
RHC Recklinghausen: M. Carstensen, V. Martins; P. Wagner, M. Martins, Nik. Nohlen, M. Angenendt, M. Schürmann, Nic. Nohlen.
Schiedsrichter: L. Niestroy / S. Häger.

Torfolge: 0:1 (10./Penalty) Nik. Nohlen, 1:1 (10.) J. Salarich, 2:1 (20.) N. Hilbertz, 2:2 (29.) P. Wagner, 3:2 (31.) N. Hilbertz, 3:3 (34./Penalty) Nik. Nohlen, 3:4 (36.) P. Wagner, 3:5 (39.) Nik. Nohlen, 4:5 (50.) A. Börkei.

Zeitstrafen: ERG 0 min – RHC 2 min (M. Martins/3.) – Teamfouls: ERG 9 – RHC 4.

RESG Walsum –TuS Düsseldorf-Nord 4:6 (2:2)

Ein Auf und Ab der Gefühle durchlebten Walsumer und Düsseldorfer in einem aufreibenden Niederrhein-Derby, an dessen Ende  die Gäste das Lächeln im Gesicht hatten – und damit in der Tabelle (auch dank Recklinghäuser Schützenhilfe) wieder den prestigeträchtigen 4. Platz eroberten.

Die ersten Minuten gehörten den TuSler, die durch Andreas Paczia gleich ein dickes Ausrufezeichen setzten (3.). Zwar brauchten die Hausherren nicht lange, um durch Sebastian Haas gleichzuziehen (6.), weitere drei Minuten später hatten die Düsseldorfer dank Daniel Kutscha aber wieder Oberwasser. Die Walsumer mussten sich fortan mit allen Mitteln wehren, um weitere Gegentore zu verhindern. Und der Einsatz zahlte sich aus, zumal Miquel Vila-Gallaguet bei einem Gegenstoß die nötige Ruhe und Übersicht hatte, um wieder gleichzuziehen (15.).

Die Pause tat den roten Teufeln dann offenbar besser als deren Gästen, denn nach Wiederbeginn ging es plötzlich nur noch in Richtung TuS-Tor. Die Folge: Christopher Berg doppelte unter dem Jubel der Heimfans – 4:2 (30.)! Ehe dieser fulminante Start jedoch seine ganze Wirkung entfalten konnte, war der Zauber auch schon wieder vorbei. Das 10. RESG-Teamfoul ermöglichte Charlie Gatermann nahezu postwendend das 3:4 (31.), nur zwei weitere Zeigerumdrehungen später schon Tobias Paczia zum 4:4 ein – ein Treffer, der die Walsumer hart traf.

Das Blatt hatte sich zwar noch nicht komplett wieder gewendet, doch die Hausherren hatten ihren Anfangselan komplett verloren und kamen auch über den Kampf nicht wieder zurück. Denn die Teamfouls spielten den Gästen in die Karten, und sie nutzten diesen Umstand letztlich auch, um durch Charlie Gatermann wieder in Führung zu gehen (42./Direkter nach 15. RESG-Foul).

Umgehend versuchten die Gastgeber eine Antwort zu geben, rannten damit aber regelrecht ins offene Messer: Diogo Carrilho schloss die Gegenattacke mit dem 6:4 ab (44.), was Walsum endgültig den Zahn zog.

Statistik zum Spiel:

RESG Walsum: L. Brandt, C. Mette; M. Vila-Gallaguet, C. Berg, C. Nusch, J. Dobbratz, X. Berruezo, S. Haas, N. Rilhas, P. Queiros.
TuS Düsseldorf-Nord: L. Brandt, J. Kutscha; J. Pink, D. Carrilho, A. Paczia, T. Paczia, C. Gatermann, T. Abdalla, D. Kutscha, A. Beckmann.
Schiedsrichter: T. Ehlert / T. Ullrich.

Torfolge: 0:1 (3.) A. Paczia, 1:1 86.) S. Haas, 1:2 (9.) D. Kutscha, 2:2 815.) M. Vila-Gallaguet, 3:2 829.) C. Berg, 4:2 (30.) C. Berg, 4:3 (31./Direkter) C. Gatermann, 4:4 (33.) T. Paczia, 4:5 (42./Direkter) C. Gatermann, 4:6 (44.) D. Carrilho.

Zeitstrafen: RESG 0 min – TuS 0 min
Teamfouls: RESG 20 – TuS 9.