Mythen im Rollhockey: Bei „zwei gegen einen“ muss der Schiedsrichter abpfeifen.

Immer wieder führen korrekte Entscheidungen der Schiedsrichter zu Unmutsäußerungen auf den Zuschauerrängen und an den Banden. Ursachen hierfür sind langjährige Mythen, die sich über die Jahre hinweg trotz zahlreicher Regeländerungen in den Köpfen vieler selbst ernannter Experten festgesetzt haben. Manchmal glauben deren Protagonisten auch, sie könnten die Schiedsrichter mit entsprechenden Zwischenrufen verunsichern. In einer kleinen Serie stellen wir in den nächsten Wochen bis Weihnachten sechs der hartnäckigsten Mythen vor, denen man – sehr zum Leidwesen der Schiedsrichter – immer wieder begegnet, und denen dennoch die Grundlage fehlt.

Mythos 3: Bei „zwei gegen einen“ muss der Schiedsrichter abpfeifen.

Wie im Fall des Torwarts (vgl. Mythos 1) fehlt es auch hier an einer entsprechenden Regelanweisung. Die landläufige Meinung „zwei gegen einen ist feige“, lässt sich auf den Sport nicht übertragen. Entscheidend ist nur, dass sich die beiden Spieler beim Kampf um den Ball regelkonform verhalten. Beide dürfen gleichzeitig versuchen, dem Gegner den Ball abzunehmen. Derartige Aktionen ereignen sich meistens an der Bande, wenn zwei Spieler den Raum für den Ball führenden Gegenspieler einschränken, um ihn entweder zu einem unkontrollierten Abspiel zu verleiten, oder um ihm den Ball abzunehmen (sog. Doppeln).

Aber auch der Spieler mit Ball muss sich regelkonform verhalten. Er darf den Ball z.B. nicht gegen die Bande pressen und ihn so unbespielbar machen. Die SR müssen in solchen Situationen genau hinschauen und die Aktionen der jeweiligen Spieler exakt bewerten. Aufgeregtheiten auf der Tribüne und am Spielfeldrand sind uninteressant. Den erfahrenen SR beeindrucken sie ohnehin nicht.

Ein Beitrag der Schiedsrichterkommission Rollhockey