Krefeld krönt sich zum Meister der 2. Bundesliga Herren

16 Spiele, 16 Siege und die beste Abwehr! Krefeld spielt die perfekte Saison und gewinnt souverän den Titel.

Doch der Durchmarsch wurde gleich im ersten Spiel schon ordentlich erschwert, denn lange schnupperte Berlin an einer Überraschung. Während sich im ersten Halbfinale der Favorit am Ende durchsetzte, gab es im darauffolgenden Match, gegen alle Erwartungen, eine einseitige Partie. Dort mussten Ersatzgeschwächte Gastgeber, einem gut aufgelegten Calenberger Team den Vortritt lassen.

Halbfinale 1 / HSV Krefeld – RSG Berlin 12:5

Schon zu Beginn entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der Berlin lange Zeit ein ebenbürtiger Gegner war. Man schnupperte sogar bis in die zweite Halbzeit hinein an einer faustdicken Überraschung. Denn bis zur Halbzeit hatte die RSG immer die Oberhand, was die Anzeigetafel betrifft. Gleichzeitig hatte Krefeld reichlich Mühe, die Abwehrraute vor sich auseinander zu ziehen bzw. sie zu durchbrechen. Wenn es dann gelang stand entweder Alejandro Vacca im Weg oder es war „nur“ der Ausgleich den man erzielte. Hatte Berlin doch immer wieder über Kontersituationen und Unachtsamkeiten in Krefelds Abwehr, in Führung gehen können. Für die favorisierten Hülser war es sicher kein Spielverlauf den man so geplant hatte. Mit einem Unentschieden zur Halbzeit waren Sie aber gut bedient.

Berlin dagegen durfte sich nun alle Hoffnungen machen als Sieger vom Feld zu gehen. Dieser Traum platzte dann aber doch schneller als gedacht. Der HSV machte seine Sache nun besser und wusste nun vor dem Tor seine Chancen auch zu nutzen. Plötzlich ging es ganz schnell und Krefeld lag deutlich in Front, während sich bei Berlin anschließend der Frust in einer roten Karte entlud. Das raubte den Berlinern nun den restlichen Glauben an ein Comeback. Am Ende stand ein souveräner Sieg für den Erstplatzierten auf dem Papier.

Halbfinale 2 / RHC Recklinghausen – SC Bison Calenberg 5:10

Als Gastgeber und bereits feststehender Aufsteiger, machte sich der RHC Recklinghausen berechtigte Hoffnungen im Final Four eine prägende Rolle einzunehmen. Leider musste man auf den verletzten Philipp Wagner verzichten, der sich kurz zuvor eine Knieverletzung zugezogen hatte. Ebenso ging Topscorer Carles Casabella angeschlagen in die Begegnung. So ging der RHC auch mit etwas Zurückhaltung an den Start und fand sich auch sofort in der eigenen Abwehr wieder. Calenberg drückte sofort auf Sieg und hatte das Spiel in der ersten Halbzeit komplett unter Kontrolle. Recklinghausen hatte nicht viel entgegenzusetzen und musste mit einem 0:8 Defizit in die Halbzeit gehen.

Foto: SC Bison Calenberg

Der SCBC war gefühlt schon mit zwei Beinen im Finale, da kam plötzlich der bekannte Schlendrian ins Spiel. Etwas zu lässig in der Verteidigung und vorne nicht mehr voll konzentriert, machte man den RHC wieder stark. Vor allem Carles Casabella sorgte für mächtig Nervenflattern beim Gegner. Auch wenn man aufopferungsvoll kämpfte, bekamen die Bisons rechtzeitig die Kurve und hielten den Abstand bei 5 Toren. Über die komplette Distanz ging der Sieg verdient an den Drittplatzierten.

Spiel um Platz 3 / RSG Berlin – RHC Recklinghausen 4:5

Wie schon am Tag zuvor und sich immer Treu bleibend, setzte die RSG auch im letzten Spiel auf eine klassische Raute. Ohne Santiago Bautista war es allerdings ein schweres Unterfangen. Der RHC wollte merklich vor eigenem Publikum noch einen versöhnlichen Abschied schaffen und legte sich mächtig ins Zeug. Auch wenn Carles Casabella verletzungsbedingt nur zuschauen durfte und somit etwas Geschwindigkeit im Spiel fehlte, ging Recklinghausen voran und hatte mehr vom Spiel. Doch immer wieder brachten kleine Fehler Berlin in gefährliche Abschlusssituationen. Keine Mannschaft schaffte es sich entscheidend Abzusetzen, sodass es mit einem Unentschieden in die Halbzeit ging.

Danach schwanden der RSG immer mehr die Kräfte und der RHC nutzte die Gunst der Stunde um zweimal schnell zuzuschlagen. Berlin kämpfte verbissen um den Anschluss, scheiterte aber immer wieder am Pfosten oder Dennis Jakubiak. Auf der anderen Seite verpasste Recklinghausen es, den entscheidenden Gnadenstoß zu setzen. Und so blieb es bis zum Ende spannend. Als dann in der vorletzten Spielminute doch noch der Anschlusstreffer für Berlin fiel, kamen nochmal kurz Spannung auf. Doch die Zeit reichte nicht mehr um nochmal gefährlich vor dem Tor zu werden. Recklinghausen wusste den Sieg über die Ziellinie zu retten und feierte am Ende einen verdienten dritten Platz.

Foto: RHC Recklinghausen

Finale / HSV Krefeld – SC Bison Calenberg 6:2

Das Finale hatte von Beginn an viel Tempo und es ging hin und her. Doch die entscheidenden Situationen und vor allem die besseren Aktionen sahen die Zuschauer auf Seiten des HSV Krefeld. Auch wenn das Spiel nicht nur auf ein Tor geführt wurde, war der SCBC an diesem Tag chancenlos. Man hielt stehts gut dagegen, musste aber immer wieder einsehen, dass die Hülser immer einen Schritt schneller und abgezockter vor dem Tor agierten. Trotzdem blieb immer ein klein wenig Spannung in der Luft, da Calenberg den Vorsprung noch relativ gering halten konnte.

Foto: HSV Krefeld

Doch nach der Halbzeit war Krefeld weiter konzentriert und kam gar nicht auf den Gedanken, Calenberg nochmal gefährlich rankommen zu lassen. Calenberg tat natürlich alles mögliche, konnte aber nur noch per Strafstoß verkürzen. Die Zeit lief immer schneller gegen den Vorjahressieger, die vor dem Tor nur noch selten gefährlich wurden. So hatte das Finale am Ende nicht mehr viel Glanz, auch weil auf beiden Seiten noch eine rote Karte vergeben wurde. Jedoch unterstreicht das nur die Souveränität die Krefeld an den Tag legte. Und so lagen sich Spieler und Fans aus Krefeld-Hüls feiernd in den Armen und bejubelten eine Saison ohne Niederlage!

Foto: HSV Krefeld