IGR sichert sich wichtige Punkte – Darmstadt muss die rote Laterne behalten

Ein ungleiches Duell stieg am dritten Spieltag der Herren-Bundesliga in Duisburg. Die RESG Walsum, die am Wochenende zuvor den Serienmeister aus Herringen mit 5:1 auf fremdem Parkett überrollt hatte, empfing das Schlusslicht RSC Darmstadt, das die ersten beiden Partien verloren hatte. 

Wenn es nach dem Walsumer Geschmack gehen sollte, würde diese Misere anhalten. Zwar fehlte bei den Roten Teufeln erneut Jan Dobbratz, doch ansonsten konnten sie sich auf das bewährte Personal verlassen. Bei den Krokodilen aus Darmstadt war Kapitän Max Hack nach seinem Fehlen gegen Remscheid zurückgekehrt; Namensvetter Becker allerdings konnte abermals nicht eingesetzt werden. 

Die Gäste verteidigten im Block gegen die agilen Favoriten. Ergab sich eine Kontermöglichkeit, war Walsum bei Ballgewinn mindestens genauso schnell wieder vor dem Darmstädter Tor. Deshalb ließ der RSC es offensiv ruhig angehen und versuchte meist, so lange wie möglich den Ball zu halten. Etwa zehn Minuten ging das Konzept auf. Dann traf der sträflich freigelassene César Torres de Carvalho zum 1:0. Nach einer guten Viertelstunde legte Gerard Aragay vom Penalty-Punkt aus nach. 

Oftmals versuchte Walsum, direkt bis vor das Tor von Philip Leyer zu kommen. So gelang kurz nach der Pause das 3:0, als Marc Coll den Ball aus der Luft verwertete. Selbiger jedoch sah nach einer halben Stunde die blaue Karte, sodass das Spiel wieder eng zu werden drohte: Bjarne Grothe gelang per Direktem sein erstes Saisontor, es stand nur noch 3:1. Doch die weiteren Darmstädter Versuche verpufften an den Schienen von RESG-Keeper Iranzo. Stattdessen machte sein Teamkollege Miquel Vila in der 48. Minute den Deckel drauf. 

Durch das 4:1 schiebt sich Walsum an die Tabellenspitze, hat dabei aber ein Spiel mehr als Verfolger Cronenberg bestritten. Darmstadt bleibt punktlos. In zwei Wochen müssen beide Mannschaften ins Bergische Land: Walsum gastiert in Remscheid, Darmstadt in Cronenberg.

 

Remscheider Offensive weiterhin zu fahrlässig

Der TuS Düsseldorf-Nord durfte sich beim Gastspiel in Remscheid durchaus Chancen ausrechnen, hatte man doch in der Vorsaison mehrfach gegen die IGR gepunktet. Zudem trafen die Kontrahenten punktgleich aufeinander. Beide hatten bislang je einen Sieg gegen Darmstadt einfahren können. 

Die Gastgeber mussten einmal mehr ohne Yannick Peinke auskommen. Bei Düsseldorf fehlten Joshua Heinrichs, der letzte Woche noch getroffen hatte, sowie die Barnekow-Brüder. 

Früh gab Remscheid, auf dem Papier der Favorit, die Schlagzahl an. Schon nach vier Minuten zappelte der Ball im Netz des TuS; Kraftpaket Max Richter hatte ausgeholt. Aber die IGR haderte in der Folge mit der eigenen Chancenverwertung: „Gerade in der ersten Halbzeit hätten wir locker vier bis fünf Tore mehr machen müssen“, gab Trainer Marcell Wienberg zu Protokoll. Schon beim Auswärtsspiel in Darmstadt war dies das große Manko gewesen. Dort hatte Blau-Weiß gegen eine Not-Auswahl des RSC zwischenzeitlich gar den Ausgleich kassiert. 

Diesmal gelang immerhin noch in der ersten Halbzeit das 2:0; Alex Ober verwandelte einen Penalty. Den weiterhin knappen Spielstand konnte der TuS Nord jedoch nutzen: Nick Heinrichs traf zum 2:1-Pausenstand. 

Alles offen also zu Beginn des zweiten Duchgangs, in dem Düsseldorf die Gastgeber weiter unter Druck setzen konnte. IGR-Schlussmann Jonas Langenohl, gerade frisch in das deutsche Aufgebot für die WM in Argentinien berufen, hielt aber stark. So fiel das nächste Tor auf der Gegenseite: Daniel Strieder, ebenfalls baldiger WM-Fahrer, vollendete ein Dribbling zum 3:1. 

Einer, der aktuell alle Nationalspieler zumindest zahlenmäßig in den Schatten stellt, machte es acht Minuten vor Schluss noch einmal spannend. Mit einem strammen Weitschuss traf Nick Heinrichs zum 3:2. Mit nun sechs Saisontoren ist der Düsseldorfer Youngster alleiniger Spitzenreiter in der Torschützenliste. 

Das änderte am Ergebnis aber nichts mehr. Remscheid behält drei wichtige Zähler am Hackenberg und verweist Düsseldorf auf den fünften Platz. Für beide stehen in zwei Wochen schwierige Heimspiele auf dem Programm: Düsseldorf trifft auf Herringen, während Remscheid sich mit Walsum misst.

Bericht: Juri Lietz
Foto: Georg Feldhoff