Die IGR Remscheid hat nach einer hochspannenden Partie den RSC Cronenberg im Pokalhalbfinale geworfen. Für den Titelverteidiger ist die IGR somit erneut Endstation.
Dabei hatte es für die Cronenberger relativ gut angefangen. Nach einer sehr abwartenden Anfangsphase beider Mannschaften stellte die IGR ihr Defensivkonstrukt um. Allerdings mitten im RSC-Angriff, die die kurzzeitige Unordnung nutzten und durch Sebastian Raths Volleyabnahme das 0:1 erzielten (10.). In der 13. Minute konnte Selbach beim Torschuss nur regelwidrig gestoppt werden, die Folge: ein Penalty. Daniel Strieder setzte seinen Versuch zunächst zu mittig auf den Kasten von Leon Geisler, den Zieher im Nachschuss aber umso präziser in den Knick. Das Spiel blieb auch in der Folge ausgeglichen, die Cronenberger konnte einige Male den Defensivverbund der Remscheider knacken und den freien zweiten Pfosten bedienen, scheiterten dort aber an der eigenen fehlenden Präzision. Auf der Gegenseite hatten die Hausherren vielleicht unter dem Strich die etwas besseren Aktionen, waren bei den zweiten Bällen aber nicht griffig genug oder der Abschluss ging zu oft gegen Cronenberger Schuhe und Schoner. So brachte eine Einzelaktion die Blau-Weißen vor der Halbzeit noch in Front. Nach einer guten Möglichkeit für Börkei aus sieben Metern startete die IGR den Gegenangriff. Strieder setzte sich auf der linken Seite durch und drehte sich in für ihn üblicher Manier um die eigene Achse und setzte den Schlenzer aus der Drehung genau rechts oben in den Winkel. Ein Wahnsinnstor in einem packenden Pokalhalbfinale. Insgesamt stellten sich die Remscheider in den Zweikämpfen auch etwas geschickter an, bis zur Halbzeit stand es nach Teamfouls 2:9.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der RSC – logischerweise- die Taktzahl, versuchte es viel mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Zunächst aber durfte Alex Ober nach dem 10. Teamfoul an den Punkt, Geisler hatte aber die Idee geahnt und parierte ohne Mühe (28.). Auf der Gegenseite waren zweite Bälle weiter Trumpf und sorgten für Gefahr vor dem Gehäuse von Jonas Langenohl. In der 32. Minute wurde Rath bei seinem Schuss nicht gestört, die Kugel traf zwar nur den Innenpfosten, doch landete Thomas Köhler vorm Schläger, der aus nicht einmal einen Meter den Ausgleich erzielte. Eine Minute darauf sah Jordi Molet wegen Haltens die blaue Karte, Strieder nahm sich der Aufgabe an, aber wieder war Geisler Endstation. Cronenberg wehrte sich in Unterzahl gut, hatte erstaunlich lange Ballphasen, doch bei einem Nachschuss von Ober reichten alle RSC-Beine nicht mehr aus und die IGR war wieder in Front. Diese Führung überdauerte auch den Penalty von Börkei, der nur das Lattenkreuz traf (35.). Fünf Minuten vor dem Ende war der Spielstand wieder ausgeglichen und die lautstarken RSC-Anhänger hatten wieder allen Grund zu feiern. Eigentlich war der Cronenberg-Konter unterbunden, doch ein Stockfehler gab Bernadowitz eine Abschlussmöglichkeit, beim Abpraller stand wieder Köhler goldrichtig. Das Spiel wogte hin und her, es schien auf Verlängerung hinauszulaufen, da beide Teams auch sichtlich zu kämpfen hatten. Nach einer riesen Chance für Molet gewann die IGR den Bully und war im Angriff, den zweiten Ball erkämpften sich Peinke und Strieder in Teamarbeit, Selbach schaltete am schnellsten, wurde in den freien Raum hinein perfekt bedient und schob den Ball rechts unten rein (49.). Die Entscheidung in diesem dramatischen Spiel, denn mit dem fünften Feldspieler im letzten Angriff traf Köhler wenige Sekunden vor dem Ende nur noch den Pfosten.
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