Hitziges Topspiel erst in Verlängerung entschieden

RHC Recklinghausen – SC Bison Calenberg 8:6 n.V. (4:2/6:6)

„Der Schiedsrichter ist froh, dass das Spiel endlich vorbei ist“, mit dem Satz traf der RHC-Hallensprecher den Nagel auf dem Kopf. Viel Emotionen, viele strittige Szenen und zwei Mannschaften die sich körperlich nichts schenkten, sorgten für viel Stimmung in der Heinrich-Auge-Halle. Das bessere Ende hatten die Hausherren, die sich verdient den Zusatzpunkt sicherten. Für Calenberg lief an diesem Tag nicht viel zusammen, doch die Moral stimmte, was am Ende ausschlaggebende für das Unentschieden nach 50 Minuten war.

Am Anfang machten die Hausherren sehr früh druck, ohne wirklich aggressiv zu verteidigen. Das brauchten Sie auch gar nicht, denn Calenberg machte es dem RHC einfach in der Defensive und lief immer wieder in gefährliche Konter. Für die frühe Führung sorgte Carles Casabella (2.) aber per Penalty. Für den SCBC konnte Milan Brandt (7.) schnell, ebenfalls per Penalty, wieder ausgleichen. Doch gefährlicher war dennoch der Gastgeber, die sich innerhalb kurzer Zeit auf 3:1 absetzen konnten. Phillip Wagner (13 & 14.) wurde zweimal gekonnt in Szene gesetzt. Dem SCBC fiel es nach vorne weiter schwer gefährlich zu werden und musste sich in der eigenen Defensive mehrfach bei Torhüter Toni Fragapane bedanken, nicht noch mehr Gegentore kassiert zu haben. Den Schlusspunkt zum 4:2, durch Darius Teelen (25.), erneut nach einem Konter, konnte er aber nicht verhindern. Das zwischenzeitliche 3:2 durch Milan Brandt (17.) war damit wieder egalisiert.

Der zweite Abschnitt begann sofort mit viel Schwung der Gäste, die sofort versuchten den Spielstand wieder zu verkürzen und das auch nach 3 Minuten schafften, wieder war Milan Brandt (28.) zur Stelle. Doch Niko Nohlen (29.) beruhigte seine Mannschaft schnell wieder und stellte selbst den alten Abstand wieder her. Die Begegnung wurde nun deutlich zerfahrener und auf beiden Seiten sorgten viele Fouls für wenig Spielfluss. Aber auch die Gemüter der Protagonisten erregten sich zunehmend. Beruhigend war jetzt nur ne eine Auszeit, doch war diese vorbei, ging es auf dem Feld wieder sofort heiß her. Nach 10 Minuten gab es erneut Penalty für den RHC und Phillip Wagner (34.) verwandelte souverän. Die Bisons standen nun mit dem Rücken zur Wand und brauchten erst einen Moment um sich nochmal zu berappeln. Denn der RHC hatte das Spiel jetzt im Griff und lies nicht all zu viel zu. Wenn doch, war Pascal Rupsch zur Stelle. Als dann ein Angriff der Gäste bereits gelaufen war und der Ball doch plötzlich wieder bei Milan Brandt (43.) landete, fackelte dieser nicht lange und schlenzte wuchtig in die Maschen. Der Treffer war ein kleiner Aufwecker für sein Team, die plötzlich wieder zielstrebiger in Richtung gegnerisches Tor spielten und auch das Glück nun mehr auf ihrer Seite hatten. Von Glück war beim 10. RHC-Teamfoul aber keiner Rede, denn den fälligen direkten verwandelte Judit Burgaya (47.) gekonnt und brachte die Gäste endgültig wieder ins Spiel zurück. Das blieb für die letzten 3 Minuten weiter hoch emotional und hatte 50 Sekunden vor Schluss noch einen Höhepunkt parat. Calenberg riskierte den 5 Feldspieler und sorgte in Überzahl nochmal für Druck. Nach einem missglückten Abschluss kam es plötzlich zu einem unübersichtlichen Moment aller beteiligten im Recklinghausener Strafraum, wo der Ball Marvin Stoffle (50.) vor die Füße fiel. Der dachte nicht lange nach und knallte den Ball wuchtig in den Winkel – 6:6!

Die Verlängerung sorgte dann weiter für Spannung und hatte noch Chancen auf beiden Seiten zu bieten. Nach dem Seitenwechsel war dann aber plötzlich die Konzentration bei den Gästen weg und so war es ein Konter der aussichtsreich war, aber nicht zur Führung genutzt wurde, der Auslöser für einen Gegenstoß der Hausherren. Die machten es besser und gingen erneut in Führung! Wieder war Phillip Wagner (58.) der Torschütze. Und im darauffolgenden Angriff, noch in der selben Minute, macht er sich dann endgültig zum Man of the Match und verpasste den Gästen den Gnadenstoß. Die waren geschlagen und nicht mehr in der Lage sich nochmal zu berappeln, sodass der zweite Punkt in Recklinghausen blieb.