Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen. Das Team musste zwar auf Kapitän Max Thiel verzichten, der wegen Schmerzen im Knie geschont wurde, doch zeigte die Mannschaft von Trainer Timo Meier im letzten Vorrunden-Spiel des Alpen-Cups nicht die Einstellung, die es noch zum Turnierauftakt gegen England zeigte. So belegt Deutschlands U23 den letzten Vorrundenplatz und trifft morgen Abend im ersten Halbfinale um 20:00 Uhr auf den Vorrundenersten Österreich.
Früh ging Deutschland durch Eric Krämer nach Zuspiel von Tom Drübert in Führung (3.). Diese hielt jedoch kaum 10 Minuten, da gelang der Schweiz nach einem überraschenden Pass in den Strafraum der Ausgleich (12.). Keine Zeigerumdrehung später zeigte die deutsche Abwehr erneut Lücken und ließ die Schweiz frei am zweiten Pfosten zum 2:1 einnetzen (13.). Das deutsche Spiel verlief recht zäh, ergab nur wenige gute Chancen. Kapitän Nick Heinrichs fasste sich dann im eigenen Strafraum ein Herz, schnappte sich die Kugel und lief über das ganze Feld, um auf der anderen Siete per Schlenzer genau in den langen Winkel auszugleichen (16.). Kurz vor der Pause ging die Schweiz per Flachschuss unter Keeper Tim Ganser hindurch erneut in Führung (3:2, 20.).
Schnell kam die Schweiz nach dem Pausentee zum nächsten Treffer. Per Abstauber erhöhten die Eidgenossen auf 4:2 (22.). Kurz darauf folgte auch das 5:2 (24.). Dies schien dann endgültig ein Wendepunkt im Spiel gewesen zu sein, mutlos und ohne Kampfgeist rollte Deutschland durch den langen Rest der zweiten Halbzeit. „Keine Körperspannung, keine Körpersprache“, resümierte Nationaltrainer Timo Meier später. Blaue Karten gegen Paul Ronge und Mats Trimborn sorgten für zusätzlichen Frust. Zwar konnte Ben Kessens den ersten direkten Freistoß noch entschärfen und Deutschland auch die Unterzahl unbeschadet überstehen, doch kaum wieder vollzählig schraubte die Schweiz das Ergebnis weiter in die Höhe (6:2, 27.). Den zweiten Direkten verwandelten sie ebenfalls sicher an den Innenpfosten zum 7:2 (35.).
Im Kampf um einen der Podestplätze ist dennoch nichts verloren. Gegen Österreich zeigte das deutsche Team am Freitagmorgen eine engagierte Leistung, belohnte sich aber letztlich, wie zu vor gegen England nicht selbst. Wenn es gelingt, die gleiche Einstellung wie zum Turnierauftakt auf die Bahn zu bringen, dann wird der Finaleinzug in greifbarer Nähe sein.
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