Endrundenturnier 2. Bundesliga Herren: Krefeld kürt sich souverän zum Meister

Der HSV Krefeld hat sich am Wochenende tatsächlich noch an den Blue Lions vorbei geschoben und dabei überzeugende Vorstellungen geboten. Somit wäre man berechtigt, den direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus anzutreten. Doch zur Freude, der im „Finale“ unterlegenden Spielgemeinschaft aus Gera und Chemnitz, wird der neue Meister der 2. Bundesliga sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen. Laut Ausschreibung geht das Aufstiegsrecht an den Zweitplatzierten. Somit wird es, nach einiger Zeit, wieder 1. Liga Rollhockey im Sächsischen und Thüringer Landesverband geben, da die SG Blue Lions ihren Anspruch geltend machen.

HSV Krefeld – SGR Darmstadt 7:1

Zur ungewohnten Mittagszeit stand bereits Partie Nummer 1 auf dem Plan. Während Darmstadt sich noch zu Recht finden musste, war der Gastgeber prompt zur Stelle und agierte, im wahrsten Sinne des Wortes, ausgeschlafener. Und so bestraften die Krefelder Routiniers, Daniel Horchmer (2.) und Nik Fichtner (6. & 7.), die Schlafmützigkeit der Gäste eiskalt. Noch war keine Vorentscheidung gefallen, doch das erste Ausrufezeichen war gesetzt. Mit zunehmender Spieldauer wurde Darmstadt agiler und konnte auch durch Dominik May (12.) den Anschlusstreffer markieren. Doch mehr war in diesem Duell nicht drin, für die Hessen.

Und so verschlief man auch den Start der zweiten Halbzeit, als David Hausch (21. & 23) binnen den ersten drei Minuten, zweimal einnetzte. Die SGR versuchte den Schaden in Grenzen zu halten und bekam sogar nochmal die Chance auf den zweiten Ehrentreffer. Doch der fällige direkte, nach Blau für Daniel Horchmer (36.), blieb ungenutzt. Doppel Bitter, da man in der selben Minute noch den 7 Gegentreffer, durch Lucas Schüren (36.), kassierte. Dazwischen war noch Lukas Lothmann (34.) erfolgreich gewesen. Zum Abschluss konnte auch das 10. Team vergehen der Hausherren nicht genutzt werden, sodass ein 7:1 die Anzeigetafel zierte.

SG Blue Lions – SGR Darmstadt 2:1

Die zweite Begegnung am Nachmittag offenbarte, allen Zuschauern in der Halle, was Druck für eine Mannschaft bedeutet. 3 Blaue Karten und 17 Teamfouls waren das Resultat, des selbsternannten Titelanwärter. Oder sollte man eher sagen, dem nervösen Titelanwärter? Von Beginn an lief eher wenig bei beiden Mannschaften, die SG sammelte lieber Teamfouls statt Tore und Darmstadt beschränkte sich auf das nötigste. So waren die beiden Torhüter Sandrino Lutz (SG BL) und Roman Kaas (SGR) die bestimmenden Figuren, in Halbzeit 1. Ersterer war sogar noch etwas mehr gefordert, als bereits in Minute 10 ein direkter für die SGR gepfiffen wurde. Reinhard Weck (10.) hatte den blauen Karton gesehen. Lutz blieb allerdings Sieger im 1. gg. 1, was dem Spielverlauf weiter keine Tore einbrachte. Kurz vor dem Abpfiff fand die schwarze Hartgummikugel dann doch den Weg ins Tor. Youngster Gideon Liebmann (20.) schoss das erlösende 1:0 und somit den Halbzeitstand.

Wirklich befreiend für das Spiel der SG, war die Führung allerdings nicht. Denn Paul Cuntz (21.) glich bereits nach Wiederanpfiff aus. Das Spiel wog nun hin und her, jede weitere Spielminute wurden die blauen Löwen nervöser. In Minute 24, kochten die Emotionen bei Eric Nicolai und Mustafe Abdi ein wenig über, was beiden folgerichtig die blaue Karte bescherte. Wenige Minuten später gab es die erneute Chance für die Hessen, in Führung zu gehen. Doch wieder blieb Sandrino Lutz, nach 10. SG-Teamfoul, der Sieger. Es blieb also spannend. Selbst als Filip Zika (35.) den umjubelten 2:1 Führungstreffer erzielte. Weil Eric Nicolai (35.) zum zweiten mal auf die Strafbank wanderte, kam es zum dritten Direkten für Darmstadt. Doch diesen, wie auch den darauf folgenden nach 15. Teamfoul, konnte wieder nicht genutzt werden. Nun machte sich auch Frust auf Seiten der SGR breit und prompt saß auch Paul Cuntz (40.) auf der Strafbank. Nutzen draus schlagen, konnte auch die SG nicht. Was auch durchaus ein Darmstädter Sieg hätte werden können, war am Ende ein etwas glücklicher Arbeitssieg für den Spitzenreiter, der zum finalen Duell nun mit 3 Punkten Vorsprung ins Rennen ging. Das Darmstadt mit diesem engen Ergebnis, am Ende seinen Teil zum Krefelder Titelgewinn beitrug, ahnte da noch niemand.

SG Blue Lions – HSV Krefeld 2:8

So hatte man sich das wohl nicht vorgestellt, auf Seiten der Blue Lions. Mit 3 Punkten Vorsprung ging man in die Entscheidungspartie. Doch von Selbstbewusstsein keine Spur, zu viel Respekt hatte man vor den Krefeldern. Und diese legten erneut los wie die Feuerwehr. Nach blau gegen Maximilian Rehfeld (1.) und vergebenem direkten, eröffnete, wie schon gegen Darmstadt, Daniel Horchmer (2.) die Krefelder Anfangs offensive. Diese wurde fortgesetzt von David Hausch (5.) und Tim Hilgers (9.). Denn wieder bremste sich die SG selbst – Moritz Mühlmann (9.) hatte blau gesehen. Krefeld war nun dran und hatte, zu diesem Zeitpunkt, an Toren und Punkten gleichgezogen. Mit dem Wissen ging man nun weiter konzentriert zu Werke und erspielte sich ein Übergewicht, Konter der SG verpufften oder brachten nichts zählbares. Mit einem Doppelpack, erhöhte Nik Fichtner (14. & 16.) weiter und stellte Gera/Chemnitz vor eine noch größere Aufgabe. Die durchaus noch schwieriger werden können, als Eric Nicolai (19.) seinen dritten Strafbank Besuch an diesem Tag feierte. Doch Sandrino Lutz lies nicht nochmal überwinden.

Foto: HSV Krefeld

Der zweite Abschnitt lag ganz im Zeichen von, Alles oder Nichts. Die Blue Lions versuchten mit allen Mitteln den Anschluss zu erzwingen und zumindest über die Tordifferenz wieder ranzukommen. Wie so oft kommt es dann meist aber ganz Dicke. Und so auch an diesem Tag, Mattia Hackel (26.) und Nik Fichtner (29.) nahmen der SG nun auch den letzten Wind aus den Segeln. Von dessen Frustration ließ sich Nik Fichtner (29.) allerdings kurz anstecken und teilte sich im Anschluss mit Moritz Mühlmann (29.), die Strafbank. Angestachelt und gefördert von unkonzentrierten Krefeldern, loderte durch einen Doppelpack von Eric Nicolai (31. & 33.), nochmal kurz ein Fünkchen Hoffnung auf. Aber diese erlosch gleich wieder, als Krefeld taktisch Clever, eine Auszeit nahm um sich neu zu sortieren. Die Abwehr stand nun wieder sicher und ließ nichts mehr zu. Lukas Lothmann (39.) war es dann vorbehalten, den berühmten Sack zu zumachen, und somit das Spiel endgültig zu entscheiden und die Feierlichkeiten zu eröffnen.

Ergebnisse

15. Juni 2019Hülser SV Krefeld 7 – 1 SGR Darmstadt
15. Juni 2019SG Blue Lions 2 – 1 SGR Darmstadt
15. Juni 2019SG Blue Lions 2 – 8 Hülser SV Krefeld

Abschlusstabelle

Pos.MannschaftSpieleSUNTGTPKT
1Hülser SV Krefeld1511021165836
2SG Blue Lions1511021135236
3SGR Darmstadt15706686324
4ERV Schweinfurt15807828924

DEUTSCHER ROLLHOCKEY MEISTER 2.BUNDESLIGA-HERREN IST DER HSV KREFELD