Auch Deutschlands Herren unter den Top 8

Im ersten von zwei Aufstiegsduellen dieser Weltmeisterschaft traf Deutschland am frühen Donnerstagmorgen auf Mosambik. Beide Teams hatten mit unterschiedlichen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Bisher kannte Deutschland nur das stumpfe Parkett im La Superiora, nun sollte man ohne vorherige Trainingszeit auf unbekanntem Boden im Aldo Cantoni um den Einzug ins Viertelfinale spielen. Mosambik hatte nach dem letzten Spiel des gestrigen Tages gegen Argentinien heute gleich wieder das erste Los gezogen, hatte kaum Regenerationszeit. Deutschland kam mit dem Rückenwind von drei Siegen in Folge, Mosambik konnte während der Vorrunde keinen einzigen Zähler verbuchen. Dennoch, oder gerade deswegen, war es ein nerven aufreibendes Duell auf Augenhöhe.

Mosambik – Deutschland 2:3 (1:2)

Angeführt von Kapitän Lucas Karschau genossen die Spieler den Einzug in den bekanntesten Rollhockey-Tempel. Für die erste Begegnung des Tages gab es auch reichlich Zeit auf der unbekannten Spielfläche, um sich noch schnell an die Griffigkeit des Bodens zu gewöhnen. Mosambik hingegen nutzte jede Minute um Kräfte zu sparen, kam erst spät zum Warm-up. Im Spiel rief Deutschland gleich von Beginn an alles ab, war ab der ersten Minute hellwach und spielte Offensiv wie Defensiv nach den Vorgaben des Trainers. Beide Teams kamen zu gefährlichen Chancen. Jonas Langenohl im Tor der Deutschen musste zuerst hinter sich greifen (9.). Doch völlig unbeeindruckt ob des 0:1-Rückstandes blieb sich Deutschland seiner taktischen Linie treu und kam so weiterhin zu guten Torchancen. Niko Morovic sorgte für den Ausgleich (17.) und als nur zwei Minuten später Lucas Karschau Deutschland in Führung bringen konnte, war das Viertelfinale erstmals in greifbarer Nähe. Deutschland brachte die Führung in die Pause und startete genauso bärenstark in die zweite Halbzeit.

Im Abschluss fehlten dann auf beiden Seiten mal nur wenige Millimeter: Alex Ober setzte einen Penalty an den Pfosten, ebenso Karschau einen Distanzschuss. Gegenüber rettete der Pfosten gleich drei Mal in kurzer Zeit für einen erneut glänzend aufgelegten Jonas Langenohl im Tor der Deutschen. Bis auf die Pfostentreffer kam an ihm nichts vorbei. Nach Blauer Karte gegen Morovic, hielt Langenohl dann auch den „Direkten“. In Unterzahl musste Deutschland aber dennoch das 2:2 hinnehmen (36.). Das Spielende rückte Minute für Minute näher, Langenohl hielt weiter überragend und verhinderte den erneuten Rückstand. Vorne gab es dann den Lucky-Punch. Lucas Karschau schnappte sich an der Mittellinie die Kugel und schob diese nach Doppelpass mit Daniel Strieder routiniert ein. Knappe 100 Sekunden trennten Deutschland da noch vom Viertelfinaleinzug. Mosambik warf noch einmal alles nach vorne, nahm den Torwart zugunsten eines fünften Feldspielers raus. Es half alles nichts, Langenohl und die Defensive vor ihm liessen nichts mehr anbrennen.

Der Rest war Jubel und Vorfreude auf das Viertelfinale. Da geht es schon am heutigen Abend gegen Portugal (Aldo Cantoni, 19:30 (ARG) / 23:30 (DEU), live auf rollhockey.tv).

(C) Foto: Matthias Feldhoff