Die Deutsche Rollhockey Herren Nationalmannschaft stand gestern Gruppengegner Italien gegenüber.
Einen Tag nach dem starken Auftritt gegen Spanien ging es für Deutschland um die bessere Ausgangslage im Viertelfinale am Freitag. Die mitgereisten Fans sahen allerdings eine andere Mannschaft als gegen den Gastgeber. Das Team von Trainer Jordi Molet verschlief die ersten Minuten des Spiels und musste einem frühen Rückstand hinterher laufen.
Immer einen Schritt hinterher
Mit der gleichen taktischen Ausrichtung wie gegen Spanien startete Deutschland in die Partie. Ein Ballverlust direkt nach dem Anstoß leitete einen Konter der Italiener ein und forderte Torwart Tobias Wahlen zum ersten Mal. Deutschland schien in der Anfangsphase immer einen Schritt hinterher zu sein, konnte an das kraftvolle und körperbetonte Spiel vom Vortag nicht anknüpfen. So hatte es Julio Cocco in der ersten Spielminute zu einfach, als er ungestört aus der Ecke in die Mitte ziehen konnte und Wahlen mit einem Zieher zum 1:0 bezwang. Nur eine Minute später war Federico Amrosio für Italien erfolgreich, als er nach Pass von Domenico Illuzzi den Ball aus der Drehung zur 2:0-Führung ins rechte obere Eck schlenzte. Daniel Strieder verhinderte in der 4. Minute einen Angriff der Italiener, konnte Julio Cocco aber nur mit Hilfe eines Fouls stoppen. Der Schiedsrichter entschied auf direkten Freistoß, den Cocco mit zwei schnellen Ziehern zum 3:0 versenkte.
Das deutsche Team fand zwar mit jeder Minute besser ins Spiel und konnte durch einen Distanzschuss von Robin Schulz in der 6. Minute auf 3:1 verkürzen, fand aber nicht zur alten Form zurück.
Zu viel Platz vorm deutschen Tor
Italiens Angriff riss mit schnellen Pässen immer wieder große Lücken in die deutsche Abwehr. Federico Ambrosio nutzte den Platz und erhöhte mit einem Schlenzer ins rechte obere Eck zum 4:1. Deutschland versuchte das Spiel in der gegnerischen Hälfte aufzubauen, verlor den Ball aber zu häufig im Zweikampf oder durch ungenaue Pässe. Ein direkter Freistoß nach Foul an Kapitän Lucas Karschau, der noch einem Alleingang im Strafraum gefoult wurde, verwandelte Robin Schulz dann aber zum 4:2-Anschlusstreffer.
In der Verteidigung zu nachlässig, hatten die Südeuropäer leichtes Spiel den Ball gefährlich vor das Deutsche Tor zu bringen. Eine Direktabnahme von Marco Pagnini ließ Italien mit 5:2 davonziehen. Dank der körperbetonten Spielweise Italiens entschieden die Schiedsrichter in der 13. Minute auf Penalty für Deutschland. Robin Schulz verwandelte mit einem platzierten Vorhandschuss zum 5:3. Italien ließ sich davon wenig beeindrucken, kombinierte den Ball in Deutschlands Spielhälfte und erhöhte durch Tore von Davide Banini (Penalty), Marco Panini und Andrea Malagoli auf 8:3. Kurz vor dem Pausenpfiff erzielte Schulz wieder per Penalty das vierte Tor für Deutschland. Mit diesem Ergebnis gingen die Teams in die Halbzeitpause.
Positive zweite Hälfte
Einen besseren Start gelang dem Team von Trainer Jordi Molet in der zweiten Hälfte. Längere Ballphasen brachten Sicherheit zurück ins deutsche Team und wurden mit Torchancen belohnt. Timo Tegethoff gab in dieser Phase des Spiels den nötigen Rückhalt und parierte in der 30. Minute einen Penalty, musste sich vier Minuten später dennoch Dominico Illuzzi geschlagen geben. Im Gegenzug zeigte Daniel Strieder Durchsetzungsvermögen vor Italiens Tor und verkürzte den Tor-Abstand auf 9:5. Zwei Tore von Marco Pagnini in der 35. und 41. Minuten markierten das 10. und 11. Tor für Italien. Trotz des Rückstandes kämpfte das deutsche Team bis zum Schluss. Trainer Jordi Molet lobte die Moral und den Einsatz seiner Jungs. „Einen frühen Rückstand aufzuholen ist nie einfach. Dennoch haben wir fünf Tore geschossen. Das ist eine super Leistung gegen die Profis aus Italien“, zieht er etwas Positives aus der Niederlage. Im letzten Gruppenspiel geht es für Deutschland heute gegen England.