Deutschland unterlag im Auftakt zur U17-Europameisterschaft Portugal mit 0:7 (0:4). Dabei konnte das Team zwar zeigen, was es kann, kam aber selbst nicht zu Zählbarem. Anders die Portugiesen, die nach einer Druckvollen Anfangsphase per Doppelpack binnen weniger Sekunden ihre ersten Tore der EM feiern konnten. Zumindest in der regulären Spielzeit bleib Deutschland ohne Torerfolg.
Den 0:2-Rückstand (6.) konnte das Team von Nationaltrainer Markus Feldhoff noch gut weg stecken. Zwei blaue Karten sorgten für Diskussionsbedarf auf deutscher Seite, erschienen die Foulspiele von Daniel Huth (Halten, 7.) und Leonard Schmidt (sein Schläger traf beim Versuch, dem Gegner den Ball abzunehmen seine Hand, 13.) doch eher nur als teamfoulwürdig. Den ersten direkten Freistoß verwandelte Portugal sicher zum 0:3 (7.), den zweiten direkten entschärfte ein gut aufgelegter Yannik Hinz im Tor der Deutschen. Auch die folgende Unterzahlphase überstanden Deutschlands Jungadler dank konzentrierter Abwehrarbeit, zuvor konnte Portugal zwischenzeitlich auf 0:4 (9.) stellen. Man wäre gar mit 0:5 in die Pause gegangen, wenn die Unparteiischen den Schuss aus kurzer Distanz genau an die hintere Latte im Tor erkannt hätten oder wenn deutschlands Schlussmann einen nicht ganz so guten Tag erwischt hätte. Der Iserlohner war ein sicherer Rückhalt für seine Vorderleute, parierte mehrmals, wenn dann doch mal ein schneller Portugiese durchstechen konnte.
Ein gut aufgelegter Yannik Hinz im Tor der deutschen U17-Nationalmannschaft entschärfte so manche gute Torchance der Portugiesen.
(C) Foto: Luis Velasco für World Skate Europe
„Wir wussten vorher, dass Portugal nicht unsere Kragenweite ist. Wir wollen aber morgen zeigen, dass wir deutlich besser sind als 0:7 Tore“, so Feldhoff nach Spielende. Tatsächlich war die zweite Halbzeit deutlich ausgeglichener. Zwar konnte Portugal kurz nach Wiederanpfiff dann tatsächlich auf 0:5 stellen (22.), Deutschland erarbeitete sich in der Folge aber mehr und bessere Chancen und stand auch in der Abwehr deutlich sicherer. So vergingen knapp acht Minuten, bis Portugal nach (diesmal) klarem Foulspiel von Joel Halek per direktem Freistoß zum 0:6 traf (30.) und zehn weitere Minuten, ehe sie nahezu mit dem Abpfiff den Schlusspunkt setzten (0;:7, 40.).
Morgen steht die Partien gegen Italien (15:00 Uhr) auf dem Programm. Mehr als eine gute Gelegenheit für das Team zu zeigen, dass es tatsächlich besser spielt, als es das heutige Ergebnis vermuten lässt. Mit einem Sieg gegen Italien hätte man die Gelegenheit im Viertelfinale den beiden besseren Teams der anderen Vorrundengruppe aus dem Weg zu gehen. Dies dürften wohl Spanien (setzte sich 12:0 gegen die Schweiz durch) und Frankreich (spielte 8:0 gegen England) sein.
Im Anschluss an jede Partie werden noch drei oder – sofern erforderlich – auch mehr direkte Freistöße ausgespielt. Unabhängig vom tatsächlichen Ausgang der Begegnung würde das Ergebnis des Direkte-Schießens im Falle von Punktgleichheit von drei Teams dann für die Unterscheidung sorgen. Das Torverhältnis ist damit irrelevant. Dies lässt zum einen ein höher als nötig ausgefallenes Ergebnis leichter verschmerzen, zum anderen entfällt die Torejagd der großen Zwei einer Vorrundengruppe gegen die schwächeren Gruppengegner, bloß um am Ende als erster und nicht als zweiter ins Viertelfinale einzuziehen. Florian Keil und Gustav Rempke trafen für Deutschland, während Portugal nur einmal einnetzen konnte. Eine kleine nachträgliche Wiedergutmachung für eine vom Ergebnis her zu hohe Auftakt-Niederlage.
(C) Foto: Luis Velasco für World Skate Europe