Ein kurzer Jahresrückblick. Viel ist in unserem Sport ja dank der Corona-Pandemie nicht passiert – könnte man meinen. Doch gerade die Pandemie erfordert von allen Aktiven, vor allem aber von den vielen Verantwortlichen in Vereinen und Verbänden ein Höchstmaß an Einsatzbereitschaft und vor allem Durchhaltevermögen.
Ihnen allen gilt der Dank des Vorsitzenden der Sportkommission Rollhockey im DRIV, Thomas Ullrich: „Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre die zwischenzeitliche Rückkehr nach den ersten Wellen der Corona-Pandemie nicht möglich gewesen. Sie alle halten – nicht erst seit März 2020 – unseren Sport am Leben.“ Tatsächlich ist die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs seit Wiederaufnahme im Sommer bisher recht gut gelungen. Es gab keine Spielverlegungen, die auf akutes Infektionsgeschehen zurückzuführen sind und in der Mehrheit der Teams und Wettbewerben Bereichen liegt die Impfquote deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Damit tragen nicht nur die Verantwortlichen sondern vor allem die Aktiven in den Mannschaften selbst, nicht nur zum Schutz der Bevölkerung sondern auch zur Aufrechterhaltung des eigenen Sportangebots bei, halten den eigenen Ball am Rollen.
Im ersten Halbjahr 2021 nahm die Trainer-Aus- und Weiterbildung im Rollhockey Fahrt auf. In zahlreichen Online-Kursen wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern damit nicht nur die Rollhockey-Freie Zeit verkürzt. Im neuen Coaching Development Program wurde reichlich Wissen vermittelt. Das CDP-Team nutzte dafür auch Quellen aus den führenden Rollhockey-Nationen Südeuropas um aktuelles Fachwissen an dieTrainerinnen und Trainer zu bringen. Neben den Trainer-Kursen aus dem CDP wurde auch das ERASMUS-Projekt online weiter voran getrieben. Anfang Dezember konnte dann auch tatsächlich ein Camp unter Beteiligung der DRIV-Partner-Vereine RSC Cronenberg, IGR Remscheid und RSC Gera in Wuppertal durchgeführt werden. Mit Quim Paüls und Fabio Carosi konnten zwei Top-Referenten aus Spanien nach vielen Online-Stunden endlich mal wieder praktisches Wissen vermitteln. „Das Feedback unserer Trainerinnen und Trainer, vor allem aber das Feedback der U11- und U13-Spielerinnen und Spieler, war überwältigend. Wir sind direkt in die Planung weiterer Events für 2022 eingestiegen, die dann auch den Aktiven aller Vereine offen stehen werden.“ erläutert ein begeisterter Thomas Ullrich.
Nur wenige Vereine berichteten von einem deutlichen Rückgang ihrer Mitgliedszahlen. Viele Online-Angebote und alternative Maßnahmen abseits der Rollschuhbahnen hielten letztlich vor allem den Nachwuchs auf Rollen, sorgten teilweise sogar für Zuwachs während der Pandemie. Neben den vielen Vereinen konnten im Sommer auch die Auswahl-Teams der Verbände wieder in ihre Trainingsmaßnahmen einsteigen. Das zweite Halbjahr stand, neben der Rückkehr in den Rollhockey-Spielbetrieb, daher ganz im Zeichen des Aufholens. Die lange Trainingspause musste aufgearbeitet werden, verpasste Einheiten wurden nachgeholt. Der Ausspruch „Turnschuh-Fitness ist keine Rollschuh-Fitness“ machte die Runde.
Dass der Pandemie bedingte Trainings- und Wettkampf-Rückstand nicht spurlos an den vielen Rollhockey-Spielerinnen und -Spielern vorüber gegangen ist, zeigten die Begegnungen der Rollhockey-Europameisterschaft im November in Portugal. Trotz guter Leistung unserer Herren-Nationalmannschaft, war doch in fast jedem Spiel zu sehen, dass die anderen Nationen, die durch den Profi-Status ihrer Spieler nahezu durchtrainieren konnten, einen deutlichen Leistungs-Vorsprung haben. Diesen gilt es in den nächsten Monaten weiter aufzuholen. Dafür sind weitere Anstrengungen auf dem Platz und im Hintergrund erforderlich.
Und tatsächlich wird derzeit auch im Hintergrund wieder viel gearbeitet. „Aufholen“ ist weiterhin das große Schlagwort. Die Deutsche Sportjugend (DSJ) bietet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rollsport- und Inline-Jugend (DRIJ), der Jugend-Organisation des DRIV, im Rahmen des Förderkonzeptes „Aufholen nach Corona“ zum Jahresende finanzielle Unterstützung für die Durchführung von Kleinaktivitäten an, die die Nachwuchs-Gewinnung zum Ziel haben. Viele Vereine haben sich in den letzten Wochen daran beteiligt, Konzepte ausgearbeitet, Anträge gestellt. Die Maßnahmen, wenn nicht schon durchgeführt, stehen für das Frühjahr 2022 in den Vereins-Kalendern.
Der Vorsitzende der Sportkommission schaut daher zuversichtlich auf den Start ins neue Jahr. „Sofern uns die Corona-Pandemie nicht wieder einholt, werden wir weiter nicht nur am Aufholen sondern vor allem an der Entwicklung des Rollhockeys arbeiten. Unsere Vereine und wir als Verband haben viele Aktivitäten in der Planung, die nur auf die Umsetzung warten. Sobald die Kontaktbeschränkungen gelockert werden, starten wir erneut durch.“