1. Bundesliga Damen ohne Calenberg, dafür mit Dreier-Runde

Wird der RSC Cronenberg seinen Meisterinnen-Titel verteidigen, oder hat das ein oder andere Überraschungsteam ein Wörtchen mitzureden? Bislang steht nur eines fest: Am 14. Mai 2023, dem Finaltag der Damen-Bundesliga, werden diese Fragen beantwortet sein. Der gerade erschienene Spielplan gibt darüber Aufschluss, welchen Weg die fünf Klubs gehen müssen, wenn sie bis dahin im Rennen sein wollen. Vier von ihnen duellieren sich in den Playoff-Halbfinals um einen Platz im Endspiel; ein Team muss sich bereits nach der Vorrunde verabschieden. Darin wird – im Gegensatz zur letzten Saison – nicht zweimal, sondern dreimal gegeneinander gespielt. 

Die gravierendste Neuerung betrifft allerdings die Teilnahme des SC Bison Calenberg. Im Vorjahr noch Pokalsieger und Vizemeister, entschieden sich die Verantwortlichen in Niedersachsen nun gegen die Teilnahme in der 1.Bundesliga. Die Angleichung an den Drei-Runden-Spielplan der Herren mit fünf zusätzlichen Partien im Jahr wollte man auf Grund personeller Engpässe nicht mitgehen.

So ist das reduzierte Teilnehmerfeld zwar um ein Top-Team ärmer, doch deshalb allein ist die Liga noch lange nicht entschieden. Die Cronenberger Titelträgerinnen werden sich gegen die Konkurrenz bewehren müssen. Diese wiederum wird die Stärken des RSC nach dessen Fabel-Saison besonders gut einzuschätzen wissen. 

Die Eröffnung wird am 24. September der IGR Remscheid und dem SC Moskitos Wuppertal zuteil. Das Aufeinandertreffen der Bergischen Kontrahenten verspricht Spannung, gingen doch 2021/22 je drei Punkte an beide Teams. Nur ein Sieg trennte die Moskitos schlussendlich von der IGR und damit vom letzten Playoff-Platz. In Remscheid wird es also gleich um wichtige Zähler gehen. Die Rückkehr von Saphira Giersch aus Spanien, wird den Blau-Weißen zusätzliche Motivation geben.

Das amtierende Meister-Team startet am Abend desselben Tages in die neue Spielzeit. Es steht das Gastspiel bei der RESG Walsum an – ihres Zeichens abgeschlagenes Schlusslicht der Vorsaison. Allzu sicher sollte sich Grün-Weiß aber nicht sein, denn trotz zweier Niederlagen trafen die Duisburger Angreiferinnen in den letzten Duellen sechsmal. Und: Eine Favoritenrolle kann bekanntlich hemmen. 

Nach dem ersten Spieltag folgt eine fast einmonatige Pause, bevor am 22. Oktober Remscheid und Walsum aufeinandertreffen. Die Vorzeichen sprechen klar für Blau-Weiß; zuletzt gab es glatt zwei 7:1-Siege. Die World Skate Games in Argentinien sorgen dann erneut für eine Pause im Liga-Betrieb. Für den TuS Düsseldorf-Nord bedeutet das, dass die neue Saison erst am 19. November beginnt. Am ersten Spieltag setzt der Vorjahresdritte nämlich als fünftes Rad am Wagen aus, während das zweite Spiel verschoben werden musste. Die Landeshauptstädterinnen werden also erst im Spätherbst von der IGR empfangen, die ihrerseits das bereits dritte Heimspiel absolviert. Beide gewannen im letzten Jahr einmal. Zugleich steigt das Wuppertaler Stadtduell zwischen Cronenberg und den Moskitos aus Unterbarmen. Hier darf der RSC als klarer Favorit gelten.

Eine Woche später kommt es direkt im Anschluss an die Herren-Bundesliga auch bei den Damen zu zwei Derbys: Remscheid muss nach Cronenberg und Walsum hat Düsseldorf zu Gast. Damit wird die erste von drei Spielrunden beschlossen. Schon Anfang Dezember beginnt aber die zweite Serie. 

Der SC Moskitos tritt dann wegen eines vorgezogenen Spiels gegen Düsseldorf zweimal an einem Wochenende an. Neben dem Nachholspiel vom zweiten Spieltag bleibt das die einzige Ausnahme im Plan, doch wieder sind dabei die Wuppertalerinnen betroffen: Im Februar bestreiten SCM und TuS zwei Partien binnen weniger als 20 Stunden. 

Erst eine Woche vor Heiligabend kommt es zum ersten Spitzenspiel zwischen Cronenberg und Düsseldorf. Die beiden bestplatzierten Teams der Vorsaison haben sich in den letzten Duellen nichts geschenkt; es gab Siege für beide Vereine, und einmal fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung. Wer sich hier profilieren kann, wird in Sachen Meisterschaft ernstgenommen werden müssen.

Im März und in der ersten Aprilhälfte geht es in der letzten Runde Schlag auf Schlag. Walsum will sich spätestens im letzten Spiel gegen Düsseldorf die Playoff-Teilnahme sichern, Remscheid wird zeitgleich Cronenberg ärgern wollen und die Moskitos sollten schon zuvor reichlich Punkte gesammelt haben – sie haben beim Saisonfinale spielfrei.

Ende April entscheiden die Halbfinals über die zwei besten Teams der Republik, für die es dann an den ersten Mai-Wochenenden um alles oder nichts geht. 

Hier geht es zum Spielplan der 1.Bundesliga Damen

(Bericht: Juri Lietz)