Zur aktuellen Situation der Rollhockey-Bundesligen Herren

Mit großem Bedauern wurde in der Rollhockey-Gemeinde die Entscheidung der ERG Iserlohn aufgenommen, ihr Senioren-Team vom Spielbetrieb der kommenden Bundesliga-Saison abzumelden. Nach dem freiwilligen Abstieg der SG Blue Lions und dem Aufstieg des SC Bison Calenberg, die den Bundesliga-Startplatz als Spielgemeinschaft mit dem Valkenswaardse RC wahrnehmen werden, schrumpft die erste Liga damit auf 8 Teams zusammen.

Die ERGI-Führung setzte schon in der letzten Saison auf Nachwuchskräfte, zog mit Finn Iwanowski, Marco Aleixo und den Silva-Brüdern Fabio und Leandro gleich vier Spieler aus der U17 quasi direkt in das Senioren-Team hoch. Mit Marco Aleixo und Keeper Fabio Silva liefen vor Jahresfrist zwei der ERGI-Talente noch für die deutsche Nationalmannschaft bei der U17-EM in Portugal auf. Die Qualität war also da. Doch die Kompensation der aktuellen Abgänge von Kai Milewski, Sergio Pereira und Torwart Lukas Kost zum Ende der Saison 2019/2020 war den ERGI-Verantwortlichen jetzt nicht mehr möglich. Kontakte mit mehreren Spielern aus dem Ausland schienen zunächst erfolgversprechend, doch wegen der Corona-Krise gab es plötzlich keine Möglichkeit mehr, den Neu-Zugängen eine berufliche Perspektive im Sauerland zu bieten. Auch für die 2. Rollhockey-Bundesliga wäre die Spielerdecke ohne Zugänge einfach zu dünn. Die ERGI plant bei den Senioren jetzt für die Regionalliga West.

Die 1. Liga erhält einen neuen Spielplan und ein anderes Gesicht

Die Beibehaltung des zuletzt ausgegebenen Bundesliga-Spielplans ist mit nunmehr zwei spielfreien Mannschaften je Spieltag keine gangbare Option mehr für die Liga. Aufgabe der Spielleitung wird nun die Überarbeitung des Spielplans unter bestmöglicher Berücksichtigung der bereits geplanten Heim-Termine der verbleibenden Vereine sein. Mit der Umstellung werden auch gleich zwei Spieltage in der Hin- und der Rückrunde eingespart. Dies kommt dem Verband dann auch entgegen, der im September noch die im Juni abgesagten Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften austragen und mit der U23-Herren-Nationalmannschaft einer Einladung in die Schweiz folgen möchte.

Das Gesicht der Liga wird sich aber auch mit den aktuellen Auf- und Absteigern deutlich verändern. Die Spielgemeinschaft der Blue Lions mit Spielern aus den Vereinen RSC Gera und RSC Chemnitz steigt freiwillig ab, neue und doch noch bekannte Gesichter kommen mit der SG Calenberg Falcons, die sich aus Spielern des SC Bison Calenberg sowie des Valkenswaardse RC aus den Niederlanden zusammensetzt Calenberg spielte noch in der Saison 2018/2019 erstklassig, zog sein Team damals aber kurz vor den Play-Offs zurück. Valkenswaard spielte zuletzt 2016/2017 in der 1. Rollhockey-Bundesliga mit. Beide Teams pflegten stets den engen Kontakt miteinander. Im letzten Bundesliga-Team der Bisons wirkten mit den van den Dungens gleich drei Valkenswaarder mit.

Trotz Zuwachs für die 2. Liga noch Potential für mehr Teams

Calenberg bleibt mit seiner zweiten Mannschaft aber auch der 2. Rollhockey-Bundesliga erhalten, fühlt sich der Liga verpflichtet. Erstliga-Absteiger SG Blue Lions ergänzt das Teilnehmerfeld dort. Zusammen mit der RSG Berlin, dem Hülser SV Krefeld, dem ERSC Schwerte sowie der SGR Darmstadt wächst die 2. Bundesliga Herren in der kommenden Saison um ein Team auf sechs Mannschaften. Und bei aller Flexibilität, die die Corona-Krise nicht nur uns allen im Privaten sondern auch dem Verband immer wieder abverlangt, wäre man sicher auch weiteren Zugängen gegenüber nicht abgeneigt. Die Rückkehr von Teams aus Schweinfurt, Allstedt, Böhlitz-Ehrenberg oder Marl-Hüls, die noch in der Saison 2018/2019 in der 2. Bundesliga spielten, wären eine deutliche Bereicherung der Liga und eine Stärkung des Wettbewerbs.