Eigentlich hatte die IGR Remscheid alles parat um überraschend deutlich gegen die RESG Walsum zu gewinnen. Aber sowohl eine Drei-Tore-Führung als auch insgesamt sechs (!) vergebene Standards reichten nicht für zwei oder drei Punkte. Dabei ging das Drama bis buchstäblich zur letzten Sekunde.
Die Walsumer hingegen starteten wie die Feuerwehr, nach 40 Sekunden hatten sie bereits drei Abschlüsse auf den Kasten von Langenohl-Vertreter Kreidewolf gebracht. Nach vier Minuten wurde das erste Mal gejubelt, allerdings auf Seiten der Bergischen. Max Richter schaltete bei einem Abpraller am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie. Die RESG war im Stile eines Tabellenführers nicht um eine Antwort verlegen. César Torres de Carvalho zog das Tempo über die linke Seite an und verlud Kreidewolf in die lange Ecke – 1:1 nach fünf Minuten. Es entwickelte sich ein offenes Spiel, auf beiden Seiten gab es gute Chancen zur Fügrung. So fiel die erneute IGR-Führung nicht unverdient, aber glücklich, ein Schlenzer von Strieder kam abgefälscht ins Netz (10.). Wieder kam die Antwort unverzüglich. Marc Coll setzt bei einem Konter den Schuss platziert (11.). In der 18. Minute brach Strieder in der Offensive durch und konnte von Miquel Vila Gallaguet nur durch Halten gestoppt werden, was eine Zeitstrafe für ihn mit sich zog. Den fälligen Direkte konnte Ober alledings nicht am gut aufgelegten Tobias Wahlen vorbeibringen und auch in der Überzahl wollte der Ball nicht über die Linie. Dass die Remscheider doch noch mit einer Führung in die Halbzeit gingen, lag einerseits am zweiten Treffer von Richter, der nach einem Schuss wieder den Abstauber aus der Drehung nutzen konnte und andererseits an Kapitän Yannick Peinke, der eine starke Einzelaktion erfolgreich abschloss. Kurz vor der Halbzeit hätte Ober noch weiter erhöhen können, scheiterte aber mit seinem zweiten Direkten nach zehntem RESG-Teamfoul an Wahlens Schlägerhand.
Nach dem Seitenwechsel gelang Ober dann doch noch sein Treffer. Mit einer starken Drehung setzte er sich durch und schlenzte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor. Die Entscheidung? Mitnichten. Die Duisburger erhöhten ihre Bemühungen und zwangen Kreidewolf immer wieder zu schnellen Reaktionen. In der 36. Minute war aber auch er machtlos, als Torres de Carvalho nach einem Ballverlust im IGR-Spielaufbau die Direktabnahme mithilfe der Latte im Tor unterbrachte. Nur eine Minute später war auch das heimische Teamfoulkonto gefüllt, Marc Coll setzte den Ball mit einer starken Finte in die kurze Ecke und das Spiel war wieder offen. Bis zur 44. Minute hatte die nun knappe Führung Bestand, bis die Walsumer ihre Konterstärke ausleben konnten und durch Xavier Berruezo ausglichen. Bis zur Verlängerung hatte die IGR noch zwei Großchancen zur Entscheidung. Doch in der 45. Minute gab es nach einem Schubser gegen Strieder Penalty, Ober traf aber nur den Außenpfosten. Eine weitere Zeigerumdrehung später musste Berruezo nach einem Bandencheck auf die Strafbank, Strieder schoss neben das Tor und auch in der Unterzahl hexte Wahlen jeden Versuch weg.
In der Verlängerung konnte sich zunächst auch kein Team entscheidend durchsetzen, bis Marc Coll nach einer Körpertäuschung den berühmten Meter zu viel Platz hatte und seinen Distanzschuss präzise ins Eck setzen konnte. Die erste Gästeführung in der 57. Minute. Doch auch die roten Teufel ließen die Entscheidung liegen. 17 Sekunden vor dem Schluss parierte Kreidewolf den Zieher von Vila Gallaguet. In der Restzeit leistete sich die RESG tatsächlich selber noch ein Teamfoul. 1,4 Sekunden zeigte die Tafel noch. Wieder das Duell Ober gegen Wahlen, doch weder den Schuss noch den Abpraller konnte der Stürmer verwerten und so blieb der knappe Gästeerfolg bestehen.
Mit dem Sieg setzt sich die RESG etwas ab, hat ein Spiel und 4 Punkte Vorsprung vor den Herringern, die gegen Cronenberg verloren. Remscheid könnte mit diesem einen Punkt fast die Playoffteilnahme eintüten, wenngleich sie rechnerisch noch nicht durch sind.
Das Spiel zum Nachschauen auf YouTube.
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Eine Zusammenfassung von rs1tv hier.
Foto: IGR Remscheid