Trotz guter Leistung konnte die Deutsche Frauennationalmannschaft auch im letzten Spiel der Vorrunden nicht als Sieger vom Platz gehen. Gegen Vizeeuropameister Portugal reichte es nach einem Spiel auf Augenhöhe nur zu einem 1:2.
Die Trainer der Partie, Joaquim Panella und Hélder Atunes, hatten ihre Gegner offensichtlich gut analysiert und ihre jeweiligen Teams perfekt auf einander eingestellt. In einer ereignisarmen ersten Halbzeit schienen die Spielerinnen beider Mannschaften auf jeden neuen Angriffsversuch des Gegners genau richtig zu reagieren und so gingen beide Team torlos und bei einem ausgeglichenen Teamfoulstand von 5 : 6 in die Pause.
Selbst ein kurzer Schreckmoment 11 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff, als Anna Hartje mit einer blauen Karte bestrafft wurde änderte an dieser Torlosigkeit nichts. Zunächst parierte die erneut hervorragend aufgelegte Carolin Reinert im Deutschen Tor den fälligen direkten Freistoß, dann wurden auch die anschließenden 2 Minuten in Unterzahl, die sich in den Beginn der zweiten Halbzeit erstreckten, aus Sicht des deutschen Team schadlos überstanden.
Nach dem Wiederanpfiff wurde das Spiel körperlich intensiver und der Teamfoulstand beider Mannschaften kletterte weiter, bis beide Teams 10 Minuten vor dem Abpfiff nur noch ein einziges Foulspiel von einem direkten Freistoß trennte.
Während Zuschauer und Mannschaften auf dieses 10te Teamfoul zu warten schienen war es schließlich eine Aktion aus dem Spiel, die die Portugiesinnen zwei Minuten vor dem Ende der Partie mit 1:2 in Führung brachte.
Wie im Spiel gegen Italien warf das deutsche Team nach dem Gegentreffer alle Kraft in den Angriff. Als Marlene Sousa in der letzten Spielminuten einen der nun zahlreichen deutschen Angriffe regelwidrig stoppte rang sich das Schiedsrichterduo dazu durch das längst überfällige 10te Teamfoul zu geben. Kapitänin Maren Wichardt stellte sich der Herausforderung, scheiterte aber an der portugiesischen Schlussfrau.
Die Stimmung im deutschen Team war unmittelbar nach dem Abpfiff verständlicherweise gedrückt. „Wir haben erneut gut gespielt, aber wenn man die Torchancen, die man sich herausspielt, nicht nutzt, dann kann man sich davon nichts kaufen.“ resümiert Betreuerin Claudia Reinert.
Nach der Niederlage im letzten Gruppenspiel geht das Team von Coach Panella als Gruppenletzter in die Hauptrunde und trifft dort auf den amtierenden Welt- und Europameister Spanien.
Einen kuriosen Nebenaspekt, gibt es am Ende der Vorrunde trotz aller Niederlagen zu bemerken: Die Abschlussschwäche bei direkten Freistößen ist in diesem Jahr nicht nur bei den deutschen Frauen zu beobachten, sondern zeichnet sich bei allen Frauenmannschaften ab. Bei bisher 11 direkten Freistößen in allen Spielen der Frauenweltmeisterschaft wurde nur ein einziges Tor erzielt. Dies macht die Torschützin, Saphira Giersch, zur (bisher) effektivsten Freistoßschützin der WM.