U15-Nationalmannschaft Herren in Wimmis: Erfahrung kann man nicht kaufen!

Von Thomas Ehinger (Teammanager U15-Nationalmannschaft Herren)

Erfahrung im internationalen Rollhockey kann man nicht kaufen, man muss Sie machen!

Das ist das Motto der U15-Nationalmannschaft Herren. Es sei zunächst ein kleines Vorwort gestattet. International wird Manndeckung gespielt. Die Geschwindigkeit ist doppelt so hoch, wie im Ligabetrieb in Deutschland. Zudem wird der ballführende Spieler unmittelbar angegriffen und Passwege zugestellt. Dies kann man vorher erzählen, aber die Spieler müssen es im Spiel erleben und Lösungen erarbeiten. Für diese Lernprozesse haben unsere jungen Spieler nur wenige Minuten (Spiel-)Zeit. Gelingt die Umstellung auf internationalem Niveau schnell, gewinnt man ein Spiel, wenn nicht – verliert man.

Dies ist kurz umschrieben, warum es so wichtig ist, in jungen Jahren solche Erfahrungen machen zu dürfen. Wir dürfen nicht vergessen: Erfahrung kann man nicht kaufen!

Wir haben diesen Schritt gemeistert. 31 heimische Trainingsstunden unter Nationaltrainer Hans-Werner „Alfredo“ Meier haben sich bezahlt gemacht. Das konnte man am vergangenen Wochenende beim top besetzten internationaln Turnier in Wimmis sehen. Es trat ein Team an, eine Mannschaft, die gemeinsam gekämpft hat. Spieler, die sich auch außerhalb des Platzes miteinander unterhielten, mit den Gegnern plauschten. Sie haben in jungen Jahren die große „Familie Rollhockey“ verstanden.

Ja, wir haben auch Spiele verloren, z.B. gegen den amtierenden Schweizer U15 Meister RHC Wimmis, gegen den spanischen U15-Meister aus Villanova und schmerzlich auch gegen die Auswahl der Ost-Schweiz, gegen die wir die Punkte eigentlich schon „im Sack“ hatten. Spielerisch sage ich, haben wir uns verbessert, sind näher rangekommen – waren gefühlt das drittbeste Team im Turnier, müssen aber am Ende mit Platz 4 leben.

Positive Beispiele für den Zusammenhalt im Team Deutschland: Joshua Heinrichs (TuS Düsseldorf-Nord) hat sich im letzten Pflichtspiel der NRW-Meisterschaft die Mittelhand gebrochen. Er wollte mitfahren, durfte mitfahren, stand mit an der Bande. Alle 10 Spieler haben zu gleichen Anteilen, in jedem Spiel gespielt. Jeder hat Bälle erkämpft, Tore vorbereitet oder geschossen. Jeder hat Scorerpunkte. Das war EIN TEAM!

Sportlich wollten wir aufs Treppchen. Das haben wir nicht geschafft. Das sagen die Ergebnisse. Gefühlt sind wir trotzdem da! Erfahrung kann man nicht kaufen, wir haben sie gemacht.

Für Deutschland spielten in Wimmis:
Im Tor: Martin Sterkel (RSC Darmstadt), Nils Lapcevic (SKG Herringen), auf dem Feld: Sandro Caramanno (RSC Cronenberg), Darius Teelen (RHC Recklinghausen), Jérome Ehinger (Hülser SV Krefeld), Daniel Kraschinski (RSC Cronenberg), Mats Barnekow (TuS Düsseldorf-Nord), Henry Kulmer (IGR Remscheid), Aaron Drossel (RSC Chemnitz), Daniel Huth (RSC Darmstadt).

Die Ergebniss des Teams DEUTSCHLAND:

RHC Wimmis (SUI)DEUTSCHLAND4:1
DEUTSCHLANDBerner Auswahl (SUI)4:3
CP Vilanova (ESP)DEUTSCHLAND8:1
Auswahl Ost.-Schweiz (SUI)DEUTSCHLAND4:3 (n.P.)
DEUTSCHLANDAuswahl Berner Oberland (SUI)8:2
DEUTSCHLANDAuswahl West-Schweiz (SUI)10:3

Die Abschlusstabelle des 7. internationalen Turniers in Wimmis:

RangTeamPunkteTordiff.
1RHC Wimmis (SUI)1824:10 (+14)
2CP Vilanova (ESP)1542:6 (+36)
3Auswahl Ost-Schweiz (SUI)1114:17 (-3)
4.DEUTSCHLAND1027:24 (+3)
5.Auswahl Ost-Schweiz (SUI)615:31 (-16)
6.Berner Auswahl (SUI)316:21 (-5)
7.Team BEO (SUI)09:38 (-29)