RESG vs RSC

Play-Offs der Herren: SKG und RESG zittern sich zum Sieg

In den jeweils ersten Partien der Best-of-Three-Serie in den Halbfinals um die deutsche Meisterschaft haben sich Herringen und Walsum eine gute Ausgangsposition für die kommenden Duelle gesichert. Beide gewannen aber nur äußerst knapp. Am 6. Mai könnten erste Entscheidungen fallen.

TuS Düsseldorf-Nord – SKG Herringen 3:5 (2:5)

Erstmals seit 2019 stieg in der Düsseldorfer Rollhockey-Halle wieder ein Play-Off-Spiel. Der ambitionierte TuS Nord traf dabei auf den deutschen Meister – der zunächst keinerlei Anstalten machte, auch nur den leisesten Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen zu lassen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Gürtler setzte den Außenseiter gleich unter Dauerdruck. Robin Schulz traf schon in der dritten Minute zum 0:1 und eröffnete damit einen eindrucksvollen Lauf der Herringer. Besonders Christoph Rindfleisch zeigte sich in Bestform und legte innerhalb kürzester Zeit nach: In der sechsten und siebten Minute stellte er auf 0:3. Die Düsseldorfer waren in der Defensive überfragt; Nick Heinrichs wusste sich kurz darauf nur mit einem Foul im Strafraum zu helfen. Die Schiedsrichter stellten ihn mit einer blauen Karte für zwei Minuten von der Bahn und Rindfleisch verwertete den fälligen Penalty zum 0:4. Noch in der ersten Viertelstunde erzielte der Herringer Topstar Lucas Karschau den fünften Treffer für sein Team.

Ab diesem Zeitpunkt schwang das Pendel allerdings zurück. TuS-Torwart Jan Kutscha sollte keinen weiteren Treffer mehr kassieren, und auch in der Offensive lief für Düsseldorf nun mehr zusammen: Nick Heinrichs und sein jüngerer Bruder Joshua sorgten noch vor der Halbzeit für zwei Tore; der Pausenstand von 2:5 dürfte den Gastgebern in der Kabine Aufschwung gegeben haben, nachdem sie in der Anfangsphase derart kalt abgeduscht worden waren. Und siehe da: Nur eine Minute nach Wiederanpfiff verkürzte Joshua Heinrichs erneut. Nur noch 3:5. Herringen schaffte es nicht mehr, sich aus der bedrückenden Lage zu befreien. Im Gegenteil: Lucas Karschau sah nach einem Foul im Strafraum nach einer guten halben Stunde die blaue Karte. Nick Heinrichs scheiterte aber mit seinem Penalty an SKG-Keeper Timo Tegethoff und verpasste den Anschluss. Herringen brachte jetzt zunächst die Unterzahl und dann den Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit. Der Serienmeister braucht also nur noch einen Sieg, um erneut ins Finale einzuziehen.

RESG Walsum – RSC Cronenberg 5:4 (2:1)

In einer hitzigen, umkämpften Partie hat die RESG Walsum das erste Halbfinale der Play-Offs mit 5:4 gewonnen. Gegner RSC Cronenberg braucht nun am nächsten Wochenende zwei Siege in eigener Halle, um den Finaleinzug aus dem letzten Jahr zu wiederholen.
Schon früh zeichnete sich im Duisburger Norden ab, dass es gehörig zur Sache gehen würde. Nachdem die Gastgeber durch Miquel Vila und Marc Coll schnell eine 2:0-Führung erspielt hatten, gelang RSC-Kapitän Sebi Rath der Anschluss. Es war jedoch kein Rollhockey für Freunde der Ästhetik: Beide Teams legten eine ruppige Gangart an den Tag. Die Schiedsrichter sahen sich gezwungen, gleich drei Cronenberger mit Zeitstrafen vom Feld stellen, bevor auch Walsum erstmals in Unterzahl spielte. Zudem waren Adrian Börkei und Marc Coll schon nach zehn Minuten wegen einer zu intensiv ausgetragenen Meinungsverschiedenheit auf die Strafbank verbannt worden. In einer langen Überzahl-Phase gelang den „Roten Teufeln“ Anfang der zweiten Hälfte die 4:1-Führung. César Torres und Miquel Vila brachten die RESG hier auf die Siegerstraße. Doch die Löwen zeigten Moral und schafften erneut den Anschluss: Ein Doppelschlag der Börkei-Brüder brachte das 4:3. Sechs Minuten vor Schluss gab es aber einen Penalty gegen Cronenberg, den RESG-Kapitän Sebi Haas verwandelte. Trotz anhaltender Unzufriedenheit mit den Referees – bekundet von Spielern und Fans – war der RSC weiter gewillt, auszugleichen: Dem wackeren Niko Morovic, dem zuvor die Kniescheibe herausgesprungen und wieder eingerenkt worden war, gelang noch das 5:4. Mehr war aber für den Vizemeister nicht drin, obwohl in der letzten Minute Torwart Leon Geisler zugunsten eines fünften Feldspielers ausgewechselt wurde. Walsum verteidigte konzentriert und ließ Cronenberg nicht mehr in die Nähe des Tores.

Nun geht es am 6. Mai jeweils in Spiel Nummer zwei. Dann können Herringen daheim und Walsum in der Fremde bereits ins Finale einziehen, sollten sie noch einmal siegen. Andernfalls steigt am 7. Mai, ebenfalls um 16:00, das entscheidende dritte Spiel.