Immer wieder führen korrekte Entscheidungen der Schiedsrichter zu Unmutsäußerungen auf den Zuschauerrängen und an den Banden. Ursachen hierfür sind langjährige Mythen, die sich über die Jahre hinweg trotz zahlreicher Regeländerungen in den Köpfen vieler selbst ernannter Experten festgesetzt haben. Manchmal glauben deren Protagonisten auch, sie könnten die Schiedsrichter mit entsprechenden Zwischenrufen verunsichern. In einer kleinen Serie stellen wir in den nächsten Wochen bis Weihnachten sechs der hartnäckigsten Mythen vor, denen man – sehr zum Leidwesen der Schiedsrichter – immer wieder begegnet, und denen dennoch die Grundlage fehlt.
Mythos 4: Ausschließlich der Mannschaftskapitän hat das Recht, mit dem Schiedsrichter zu diskutieren.
Auch dies trifft nicht zu. Schließlich agieren SR ja auch nicht im luftleeren Raum. Grundsätzlich darf deshalb jeder Spieler und auch jeder Trainer den Schiedsrichter ansprechen. Dies sollte jedoch stets unaufgeregt und respektvoll erfolgen. Allerdings hebt das Regelwerk den Mannschaftskapitän nicht nur bei der Auswahl des Spielballs als Ansprechpartner des Schiedsrichters hervor. Muss zum Beispiel an der Reservebank für Ruhe gesorgt werden, sollte dies schon aus psychologischen Überlegungen über den jeweiligen Mannschaftskapitän erfolgen, der dem auch Folge leisten muss. So minimiert der SR weitere Aufgeregtheiten auf der Reservebank.
Langwierige Diskussionen sehen die Spielregeln jedoch nicht vor. Im Interesse eines flüssigen Spiels sollten sich Spieler und Schiedsrichter auf kurze Fragen und Antworten beschränken. Niemals sollte jedoch ein Schiedsrichter einen Spieler in ein Gespräch verwickeln, aus dem der Spieler dann mit einer Blauen oder Roten Karte heraus kommt, obwohl der Spieler dabei auch sein Anteil haben dürfte.
Ein Beitrag der Schiedsrichterkommission Rollhockey