Kein Spielbetrieb vor Ostern, Nachwuchs-DMs abgesagt, Senioren-EM erst Ende August, deutsche Vereine beenden Euroliga und Europapokal!

Auch im Januar war kein Trainingsbetrieb für unsere Vereine möglich. Das Ende der Zwangspause ist weiterhin nicht in Sicht. Ein Ende gab es lediglich in den europäischen Club-Wettbewerben, zumindest für die Amateur-Teams. Nachdem nur für die Profi-Teams aus Portugal, Spanien und Italien ihre Liga-Wettbewerbe nahezu unverändert weiterlaufen, kam für die deutschen Teams gemeinsam mit den Teilnehmern aus England, Frankreich, der Schweiz und Österreich das Aus. Die Senioren-EM wurde von Mitte Juli auf Ende August verlegt.

Für den nationalen Spielbetrieb im DRIV wird die erneute Verlängerung der Corona-Zwangspause erhebliche Auswirkungen haben. Sollte es im Februar zu den mittlerweile sehnlichst erwarteten Lockerungen des Lockdowns kommen, werden Kontakt-Mannschafts-Sportarten wie Rollhockey wohl nicht zu den ersten Profiteuren gehören. Nach der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs in den Vereinen wird es auch nicht gleich in der Woche darauf zu ersten Begegnungen kommen können. Die Bewegungsabläufe im Rollhockey sind zu Komplex. Ausreichend Trainingszeit für einen möglichst verletzungsfreien Neu-Start ist daher unabdingbar. So wird die Pause im Spielbetrieb deutlich länger dauern, als die Pause im Trainingsbetrieb. Vor Ostern wird es daher auch keine Rückkehr zu den Bundesligen geben.

Der Verband bereitet sich auch bereits auf eine Reduzierung des Liga-Spielbetriebs vor. Für eine doppelte Runde mit anschließenden Play-Offs fehlt dann in den beiden ersten Bundesligen schlichtweg die Zeit. Dabei stehen nun vier weitere Wochen für die Bundesligen zur Verfügung: der Vorstand der Sportkommission Rollhockey hat die Deutschen Nachwuchs-Meisterschaften 2021 abgesagt, die im Anschluß an die Bundesliga-Runde im Juni hätten ausgetragen werden sollen. Der größte Landesverband NRW hatte zuvor beriets auch seine Nachwuchs-Landesmeisterschaften abgesagt, die für die DM-Endrunden seine Qualifikationsrunden darstellten. Die Wochenenden werden auch nicht mehr zwingend für die Vorbereitung der Senioren-Nationalmannschaft auf die Europameisterschaft benötigt. Mehrere alternative Grundmodelle für die Rollhockey-Bundesligen und den DRIV-Pokal liegen parat, um die weiterhin unterbrochene Saison doch noch abschließen zu können.

Frankreich hatte die Ausrichtung der Senioren-EM 2021, die ursprünglich für den Sommer 2020 geplant war im Dezember zurückgegeben. Eine Neu-Ausschreibung durch den europäischen Verband war erforderlich. Eine halbes Jahr vor dem Turnier. Eine Verschiebung war daher unumgänglich. Auch, um mehr Sicherheit für die Durchführung mit möglichst allen 12 Rollhockey-Nationen zu haben. Da ab September jedoch einige der nationalen Ligen in eine hoffentlich weitestgehend ungestörte Saison 2021/2022 gehen wollen, blieb nur Ende August als Terminoption. „Das verschafft unserer Nationalmannschaft etwas mehr Luft für die EM-Vorbereitung, wobei die sechs Wochen im Sommer die fehlende Spielpraxis der letzten Saison nicht werden ersetzen können.“ so Thomas Ullrich, Vorsitzender der Sportkommission Rollhockey.

Auch die europäischen Wettbewerbe mussten Corona bedingt Federn lassen. Euroliga, Female League und WSE-Cup reduzierten sich zuletzt auf die Teams der großen drei Profi-Nationen im Rollhockey. Ein Streit bahnt sich hier jedoch an, da der europäische Verband die Startgebühren vollständig einbehält, obwohl kein einziges Spiel in seinen Wettbewerben ausgetragen wurde und das Ausscheiden der Clubs, die der Corona-Zwangspause ausgesetzt sind, keineswegs eine freiwillige Entscheidung war. Der DRIV sowie die anderen nationalen Verbände der ausgeschiedenen Teilnehmer haben bereits reagiert und für ihre Vereine die Erstattung eingefordert. Man warte nun jedoch auf Antwort.