Mit einem 3:9-Auswärtssieg beim RSC Darmstadt hat der RSC Cronenberg vorübergehend die Tabellenführung der Rollhockey-Bundesliga übernommen. Im zweiten Spiel beider Clubs binnen sieben Tagen – in der Vorwoche hatte Cronenberg im Pokal-Halbfinale gesiegt – setzte der neue Liga-Primus ein Ausrufezeichen in Richtung der Konkurrenz.
Als Tabellenzweiter reisten die Löwen in die Wissenschaftsstadt. Das Gastspiel beim Schlusslicht sollte unbedingt drei Punkte bringen. Das wussten auch die Hausherren; sie hatten schon beim letzten Aufeinandertreffen viel Wert auf die Defensive gelegt. Sollte der Matchplan jetzt wieder gelautet haben, frühe Gegentreffer zu verhindern, so ging er nach hinten los: In der 13. und 15. Minute schnürte ausgerechnet der Ex-Darmstädter Adrian Börkei einen Doppelpack zum 0:2. Aber die Hessen schlugen zurück: Philip Wagner gelang kurze Zeit später der Anschlusstreffer. Bis zur Halbzeit hatte Niko Morovic mit seinem zwölften Saisontor den alten Abstand wiederhergestellt.
Nach dem Seitenwechsel schlug das Pendel aber weiterhin wild in beide Richtungen aus: Dem 2:3 durch Nils Koch folgte umgehend das 2:4 durch Niko Morovic. Als Lucas Seidler zum 2:5 traf (33.) wähnte sich Grün-Weiß schon in Sicherheit, doch Koch brachte die Hessen per Penalty ein weiteres Mal heran. Als die wacker kämpfenden Darmstädter dann aber innerhalb einer Minute zwei Seidler-Tore zum 3:6 und 3:7 hinnehmen mussten, kam das einem endgültigen K.O.-Schlag gleich. Jetzt war die Gegenwehr gebrochen; Aaron Börkei und Tom Drübert sorgten in den Schlussminuten noch für den 3:9-Endstand. Der hätte sogar höher ausfallen können: Sandro Caramanno nämlich stand zum zweiten Mal im Bundesliga-Kader der Löwen und bekam nun seine ersten Einsatzminuten. Als in der Schlussphase Darmstadts Torwart die blaue Karte sah und es folgerichtig Strafstoß gab, ließen die Teamkollegen ihn an den Punkt. Noch aber fand er seinen Meister im hessischen Ersatzkeeper Jonas Huth.
So gewann Cronenberg deutlich und schiebt sich damit für mindestens eine Woche auf Rang eins. Germania Herringen, jetzt um drei Punkte zurückgefallen, war aber zuletzt auf internationaler Bühne gefordert und hat daher ein Spiel weniger bestritten.