SG Blue Lions – HSV Krefeld 11:10 (n.P.)
Ein Richtungsweisendes Spiel war es für beide Seiten. Der Tabellenführer aus Gera und Chemnitz wollte, nach erster Saisonpleite, den Vorsprung wieder korrigieren. Während Krefeld mit dem Ziel, weiter zu verkürzen nach Chemnitz reiste. Spannung war also zu erwarten, dass die Entscheidung aber im Penaltyschießen entschieden wird, hatte wohl vorher keiner geahnt.
Hin und Her in Halbzeit 1
Das Spiel begann, wie viele Topspiele – beide Mannschaften agierten hochkonzentriert, sodass Tore erstmal Mangelware war. Allerdings war das Spiel trotzdem temporeich und bot den Zuschauern in der Sachsenhalle eine Menge Unterhaltung. Die begann so richtig als Nik Fichtner, nach immerhin schon 13. Spielminuten, den Torreigen eröffnete. Endete das Hin und Her bislang immer bei beiden Torhütern Sandrino Lutz und Marcel Haas, zappelte es nun hinter ihnen im Netz. Denn gleich nach Wiederanpfiff stellte Eric Nicolai (13.) auf 1:1. Nun ging es Schlag auf Schlag, Krefeld legte vor, Gera zog umgehend nach. Steve Emmrich (16.) und Gideon Liebmann (16.) wiederholten das Spielchen ihrer Vorgänger zum 2:2. Wieder nur eine Minute später war Daniel Horchmer (17.) zum 2:3 zur Stelle. Diesmal wusste Krefeld den Anstoß besser zu Verteidigen und legte durch Steve Emmrich in der selben Minute das 2:4 nach. Für die Gäste hätte es nun ruhiger laufen können, Gera verkürzte aber umgehend, durch Enrico Rhein (18.). Endgültig zurück war man dann wieder in der 22. Minute, SG Kapitän Eric Nicolai gleichte aus. Grund genug für Krefeld nicht lethargisch zu werden und Gera das Spiel drehen zu lassen, sondern erneut in Führung zu gehen. Nun war es wieder nur eine Zeigerumdrehung und der HSV lag, dank Daniel Horchmer (23.) wieder in Front. Dann beendete die Sirene den 1.Akt.
Verlängerung in letzter Sekunde erzwungen
Der 2. Akt begann mit der Chance zum Ausgleich für die blauen Löwen. Der fällige direkte, nach 10. Teamfoul Krefeld, wurde aber nicht mit dem nötigen Biss ausgeführt, sodass Marcel Haas im Tor Sieger im 1 gg. 1 blieb. Das Spiel wurde nun etwas ruhiger, blieb aber weiterhin ein Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Dann aber war Gideon Liebmann (32.) zur Stelle glich zum wiederholten male aus – 5:5. Wenn es nach dem selben Schema wie zuvor gelaufen wäre, dann wäre Krefeld wieder am Zug gewesen. Jetzt hatten die Hausherren aber was dagegen und drehten den Spieß um. Es war Moritz Mühlmann (40.) der den umjubelten Führungstreffer markierte. Gera schien das Spiel gewonnen zu haben, denn Krefeld hatte keine passende Antwort mehr parat. Mit dem Mut der Verzweiflung, kamen die Bälle nun vermehrt aus der zweiten Reihe. In der aller letzten Sekunde fand dann einer tatsächlich das Ziel ins Tor. Henri Höchter (50.) konnte erfolgreich die Kelle reinhalten und fälschte so unhaltbar ab – 6:6! Verlängerung also.
An Spannung nicht zu überbieten
Was nun folgte war wohl Drama pur und für beide Mannschaften eine Achterbahn der Gefühle. Für das Heimteam war es sogar die zweite Verlängerung hintereinander. Ende der ersten Halbzeit schoss Krefeld dann zum 6:7 ein, Daniel Horchmer (55.) hatte getroffen. Zur Folge hatte dies nun ein Deja Vu vom Anfang. Krefeld war, wieder durch Daniel Horchmer (56.), nochmal davon geeilt. Durch Moral und Kampf wusste der Spitzenreiter nochmal zurück kommen. Aber der Reihe nach. Zuerst kam man erneut, durch Moritz Mühlmann (57.), ran ehe Daniel Horchmer (57.) direkt wieder den alten Abstand herstellte. Es stand 7:9 und das Spiel schien entschieden, denn nun musste auch noch Eric Nicolai (58.) mit Blau vom Feld. Ein wenig Hoffnung gab es aber noch, immerhin konnte Krefeld den Direkten im Anschluss nicht nutzen und 2. Minuten blieben ja noch. Und so kam es wie es kommen musste! Die Hausherren hatten nix mehr zu verlieren und suchte die Flucht nach vorne. Ein Schuss, Fußabwehr im Strafraum eines Krefelder Spielers, folglich Sechsmeter. Maximillian Rehfeld (59.) zeigte keine Nerven und versenkte zum 8:9. Mit noch 58. Sekunden auf der Uhr und einer kurzen Verletzungspause, wurde sich nochmal besprochen. Gera/Chemnitz hatte jetzt Bock auf das unmögliche und wollte schon Torhüter Sandrino Lutz vom Feld nehmen, doch Spielertrainer Enrico Rhein (60.) nutze einen Ballverlust mit einem gekonnten Schlenzer zum 9:9 in Unterzahl. Der Sechsmeterpunkt musste jetzt die Entscheidung bringen. Beide Mannschaften hatten es verdient zu gewinnen. Etwas mehr Glück hatte dann aber die Spielgemeinschaft. Gideon Liebmann und Enrico Rhein trafen für die SG Blue Lions, während bei Krefeld nur Nik Fichtner erfolgreich war.
Am Ende ein kleiner Dämpfer für Krefeld, da die Weste ebenfalls nicht mehr weiß ist. Platz 1 ist aber weiterhin in Reichweite. Für die Blue Lions gilt nun das Rückspiel in Krefeld zu gewinnen. Dies könnte am letzten Spieltag (1.6.) ein echtes Endspiel um den Aufstieg werden. Vorbeischauen lohnt sich also.