Dank der Niederlagen von Remscheid und Walsum steht der TuS Nord auf einem Playoff-Platz. In der Tabelle gibt es jetzt ein enges Hauen und Stechen. Derweil bot Cronenberg dem eigenen Publikum einen Krimi. Der 11. Spieltag in der Übersicht.
Spannung im Klassiker: Cronenberg ringt Walsum nieder
Am elften Spieltag der Rollhockey-Bundesliga der Herren kam es in der Cronenberger Alfred-Henckels-Halle zum Duell der Löwen mit den Roten Teufeln der RESG Walsum. Obwohl die Gäste ersatzgeschwächt antreten mussten, wurde es ein spannender Schlagabtausch, den der RSC letztlich knapp, aber verdient mit 7:5 für sich entscheiden konnte.
Niko Morovic erwischte Walsums englischen Ersatztorwart Arran Hall früh auf dem falschen Posten – die kurze Ecke war offen – und erzielte so schon in der zweiten Minute das 1:0. Noch innerhalb der ersten zehn Spielminuten legten die beiden Börkei-Brüder nach und erhöhten auf 3:0. Doch wer die RESG jetzt schon abgeschrieben hatte, täuschte sich gewaltig: Mit einem beeindruckenden Sturmlauf gelang es den Walsumern in nur fünf Minuten, auszugleichen. César Torres (2x) und Miquel Vila hatten nach schönen Kombinationen getroffen. Ein Weckruf für die Löwen, die nun wieder bissiger wurden und die Kontrolle übernahmen. Kurz vor der Pause belohnten sie sich mit dem 4:3 durch Morovic.
Nach dem Seitenwechsel erzielte Tom Drübert per Distanzschuss das 5:3, doch in den Jubel der RSC-Fans mischte sich jener der Duisburger Auswärtsfahrer: Sebastian Haas hatte es postwendend wieder spannend gemacht. Im Anschluss gelang Vila gar der erneute Ausgleich zum 5:5. Jetzt war das Publikum angefacht; ein echter Krimi stand ins Haus. Nach dem 6:5 durch einen direkten Freistoß von Aaron Börkei drückte Cronenberg weiter aufs Gas. Arran Hall entschärfte einen weiteren „Direkten“, Tom Drübert traf nur den Pfosten. So verblieb das Duell bis in die Schlussphase auf des Messers Schneide. Erst zwei Minuten vor dem Ende rundete Aaron Börkei seine Leistung mit seinem dritten Tor ab; das 7:5 war gleichbedeutend mit der Entscheidung.
Cronenberg spielt als nächstes in Düsseldorf, Walsum empfängt Herringen.
Remscheid rehabilitiert sich – Herringen siegt dennoch
Am Hackenberg hatte die IGR Remscheid den SKG Herringen zu Gast. Die von Ausfällen geplagten Röntgenstädter, die ein 0:7 im Derby gegen Cronenberg zu verdauen hatten, konnten sich dabei immerhin wieder auf Kapitän Yannick Peinke verlassen. Trotzdem lasen sich die Meldebögen wie David gegen Goliath.
Zunächst schien es aber sogar, als würde sich die biblische Geschichte bewahrheiten: Henry Kulmer brachte die Hausherren gegen das Hammer Star-Ensemble früh in Führung. Die hielt bis zur zehnten Minute, als ein Doppelschlag von Christoph Rindfleisch und Kevin Karschau den Spielstand umkehrte. Nach einer blauen Karte gegen Torwart Ben Kessens kam Remscheids vierter Torwart Paul Durben zum Einsatz, trat gleich gegen Lucas Karschau an, und musste beim Penalty hinter sich greifen. Der Nationalspieler legte nach und schoss das 1:4. Doch Remscheid gab sich nicht auf: Erneut traf Kulmer, diesmal sehenswert per Distanzschuss. Daniel Strieder tat es ihm kurz darauf gleich – nur noch 3:4. Doch noch kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte Niklas Nohlen der blau-weißen Hoffnung ein Ende.
Nun war das Momentum auf Herringer Seite. In der 27. Minute gelang Lucas Karschau mit einem wunderbaren Bauerntrick das 3:6. Sein Bruder Kevin legte weitere zwei Treffer nach, sodass das 4:8 von Yannick Peinke nur noch statistischen Wert hatte. IGR-Trainer Wienberg zeigte sich nach dem Spiel angesichts der Personalia trotzdem zufrieden und blickte in die Zukunft: „Die nächsten drei Wochen sind entscheidend für die Playoffs.“ Am 11.3. geht es gegen Darmstadt. Herringen reist zeitgleich nach Duisburg-Walsum.
Dank Comeback: Düsseldorf plötzlich Dritter!
Weil die ersatzgeschwächten Teams aus Walsum und Remscheid schlingerten, ergab sich für den TuS Düsseldorf-Nord die Chance zum Überholvorgang. Bei Schlusslicht Darmstadt musste dafür ordentlich gezittert werden; doch es reichte. Ein knapper 2:1-Auswärtssieg katapultiert den TuS in die obere Tabellenhälfte.
Dabei hatte der Gastgeber zunächst einen ambitionierten Start hingelegt: Kapitän Max Hack gelang in der zweiten Minute das 1:0 für den RSC. Düsseldorf wusste jedoch sogleich zu antworten und erzielte eine Minute später den Ausgleich. Nick Heinrichs war erfolgreich. Nun wogte das Spiel hin und her, ehe Tobias Paczia in der 14. Minute das 1:2 gelang: Spiel gedreht. In den verbleibenden 36 Spielminuten wollte partout kein weiterer Treffer mehr gelingen, was sicher auch an den schwindenden Kräften lag. Beide Trainer hatten die Bank nicht voll besetzt. So zitterte sich der TuS zum Auswärtssieg und hat jetzt einen Playoff-Platz inne. Wegen zweier Nachholpartien bleiben ihm zudem ganze sechs Spiele. Das Rennen ums Halbfinale bleibt also extrem eng. Düsseldorf, Remscheid und Walsum trennt aktuell nur ein Punkt.
Am 11.3. um 16:00 Uhr kann das Team von Coach Uwe Brandt im Heim-Duell mit dem neuen Tabellennachbarn RSC Cronenberg seine Form bestätigen. Für Darmstadt hingegen, das bei mageren zwei Punkten verbleibt, scheint der Zug in Richtung Playoffs nun endgültig abgefahren. Einzig ein utopisches Rechenspiel geht noch auf: Der RSC müsste jedes Spiel in der regulären Spielzeit gewinnen, und sowohl Remscheid als auch Walsum jeweils alles – bis auf ihr direktes Duell – verlieren.