Halbfinal-Krimi wird im Direkten Schießen entschieden
Spannender hätte der SuperCup in Cronenberg am Samstag nicht starten können, denn das erste Damen-Halbfinale konnte die IGR Remscheid erst nach der regulären Spielzeit, im Direkten Schießen, für sich entscheiden.
Beide Mannschaften starteten hochmotiviert und mit viel Zug zum Tor in die Partie. Bereits in den ersten Minuten suchte der RSC Cronenberg nach kurzen Ballphasen immer wieder den Torabschluss, blieb aber erfolglos. Die IGR Remscheid versuchte aus der eigenen Hälfte heraus den Ball durch schnelle Doppelpässe auf das RSC-Tor zu bringen.
In der 4. Minute war es dann allerdings ein verdeckter Schuss von Saphira Giersch, der die frühe Führung für die IGR brachte. Die anschließende Spielphase wurde hecktischer, der RSC drängte auf den Anschlusstreffer und setzte die IGR Remscheid früh unter Druck, sodass sie immer wieder im Spielaufbau gestört wurden. Nach einem IGR-Freistoß in der Cronenberger Hälfte konnte Lea Seidler den Ball zurückgewinnen und setzte zum Konter an. Mit einem schönen Schlenzer in die rechte obere Ecke erzielte Seidler in der 7. Minute den Ausgleich für den RSC. Die IGR ließ sich dadurch nicht aus dem Spiel bringen, versuchte immer wieder über den Spielaufbau Torchancen zu erzielen, scheiterte aber an Cronenbergs Torfrau de Beauregard. Für den RSC brachte der Ausgleich Sicherheit ins Spiel, denn man ließ dem Gegner etwas mehr Platz in der Verteidiung und ließ den Ball länger in den eigenen Reihen laufen. Eine zwingende Torchance ergab sich daraus jedoch auch nicht. Bis zum Ende der regulären Spielzeit fielen keine weiteren Tore.
Somit musste eine Entscheidung im Direkten Schießen fallen. Lilli Dicke ging als erste Schützin für den RSC Cronenberg an den Start und legte den Ball nach einem langen Zieher über die Schiene von Annabell Pillenkamp ins Tor. Lara Immer parrierte den Direkten von Saphira Giersch und sicherte damit die Führung für den RSC. Annabell Pillenkamp im Tor der IGR tat es ihrem Gegenüber jedoch gleich und konnte einen weiteren Treffer von Lea Seidler verhindern. Lea Steinmetz brachte dann den Ausgleichstreffer für die IGR, als sie den Ball geschickt über die Schulter von Lara Immer lüpfte. Im dritten Anlauf für den RSC vergab Nina Necke mit einem Schlenzer über das Tor. Auch Anna Behrendt auf seitens der IGR blieb erfolglos. Als vierte Schützin trat Maren Wichardt an den Punkt, setzte ihren Schuss jedoch auch neben das Tor. Für die IGR trat nun Celina Söhngen an, die den Ball leicht vorlegte und dann mit voller Wucht im Netz versenkte. Damit stand die IGR Remscheid als erster Finalist fest.
Ersatzgeschwächte Bisons ziehen ins Finale ein
Im zweiten Halbfinale standen sich am Samstagnachmittag der TuS Düsseldorf Nord und der SC Bison Calenberg gegenüber. Beide Teams reisten personell geschwächt ins bergische Land. Der SC Bison Calenberg nur mit fünf Feldspielern, jedoch mit seinen Leistungsträgern Kim Henckels, Anna Hartje und Judit Burgaya. Mit Anne-Marie Fuhrer und Franziska Neubert fehlten seitens der Düsseldorfer zwei erfahrene Akteure.
Anders als im ersten Halbfinale starten beide Teams eher verhalten in die Partie und versuchten durch lange Ballphasen vor das gegnerische Tor zu kommen. Einige Einzelaktionen von Judit Burgaya führten ebenso wenig zum Erfolg, wie die von Maya Tolk auf der anderen Seite des Spielfeldes. In der 6. Minute konnte Burgaya sich wieder in den Strafraum des TuS spielen, doch anstatt den Ball dieses Mal selbst aufs Tor zu bringen, legt sie den Querpass auf Kim Henckels, die zum 1:0 für Calenberg einnetzte. Düsseldorf versuchte immer wieder über Weitschüsse von Maya Tolk den Ausgleich zu erzielen, scheiterte jedoch an der Calenberger Verteidigung. In der 13. Minute nutzte Calenbergs Burgaya eine Unachtsamkeit der Düsseldorfer nach einer Auszeit eiskalt zum 2:0 aus. Düsseldorf setzte weiterhin auf Konter, die aber immer wieder durch die nachrückende Verteidigung der Calenberger unterbrochen wurden. Drei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit konnte Kapitän Kim Henckels mit einem schönen Alleingang die Führung auf 3:0 ausbauen. Nur eine Minute später war es dann eine starke Körpertäuschung die Maya Tolk vor das Tor brachte. Mit einem Schlenzer ins lange Eck erzielte sie den Anschlusstreffer für den TuS Nord.
Spielumstellungen schien es in der Halbzeitpause nicht gegeben zu haben, denn der TuS ließ den Calenbergern, wie auch in der ersten Halbzeit schon, weiter Platz für den Spielaufbau und versucht über Konter zum Torerfolg zu kommen. Calenberg ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen und setzte mit Burgaya, Hartje und Henckels immer wieder Akzente nach vorne. In der 26. Minute baute der SCBC seine Führung mit einen abgefälschten Schuss von Kim Henckels auf 4:1 aus. Düsseldorf gab das Spiel aber lange noch nicht verloren. Geduldig wartete man auf Konterchancen, die Amelie Knebel in der 28. Minute mit einem Rückhandschuss zum 4:2 nutzte. Düsseldorf drängte auf den Anschlusstreffer und stürmte zwei Minuten später mit drei Spielerinnen auf das Calenberger Tor. Henckels vereitelte den Konter, passte zu Hartje, die mit Burgaya den Gegenkonter startete. Nach Zuspiel von Hartje versenkte Burgaya den Ball im Tor und stellte den alten Torabstand wieder her. Düsseldorf erspielte noch weitere Torchance, konnte das Spiel jedoch nicht mehr drehen. Am Ende spielten die erfahrenen Calenberger die Zeit runter und sicherten sich somit den Einzug ins Finale.
IGR Remscheid überrollt Calenberg im SuperCup-Finale
In einem torreichen Finale sicherten sich die Damen der IGR Remscheid erneut den SuperCup. Dabei sah es anfangs noch gar nicht nach einem deutlichen Sieg für Blau-Weiß aus, lieferten sich beide Teams in der ersten Halbzeit einen spannenden Schlagabtausch.
Die IGR Remscheid ging bereits in der zweiten Minute durch einen Weitschuss von Annika Zech und vier Minuten später durch einen Schlenzer von Anna Behrendt früh in Führung. Die Bisons ließen sich dadurch jedoch nicht aus dem Rythmus bringen und spielten ihr Spiel weiter. In der 9. Minute konnte Alina Henckels nach einer tollen Einzelaktion Anna Behrendt hinter sich lassen und den Ball zum 2:1-Anschlusstreffer versenken. Nur eine Minute später stellte Celina Söhngen, durch einen glücklich abgefälschten Schuss, den alten Toreabstand wieder her. In einem schön ausgeführten Drei-gegen-Zwei-Konter überspielte die IGR in der 16. Minute die Calenberger Verteidigung, sodass Lea Steinmetz den Ball zum 4:1 über die Linie bringen konnte. Calenberg antwortete jedoch postwended. Judit Burgaya ließ Annabell Pillenkamp, die zuvor den Angriff von Kim Henckels abwehren konnte, keine Chance, als sie den Ball per Direktabnahme ins obere linke Eck knallte. In den nächsten Minuten war es Annabell Pillenkamp zu verdanken, dass Calenberg erfolglos blieben, denn unnötige Ballverluste seitens der Remscheider führten immer wieder zu gefährlichen Torchancen. Zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit war Pillenkamp dann aber auch machtlos gegen den gut platzierten Penalty von Burgaya zum 4:3-Halbzeitstand.
Trotz der Pause schienen die Calenberger erschöpft in die zweite Spielphase zu starten, spielte man das Turnier schließlich mit nur 5 Spielerinnen. Ganz anders sah es auf Seiten der IGR aus, die jetzt erst richtig aufdrehten. In der 29. Minute fischte Lea Steinmetz den Ball von Burgaya’s Schläger und lief alleine aufs Tor. Claudia Mayer, im Tor der Calenberger war machtlos und musste sich zum 5:3 geschlagen geben. Remscheid entschied dann innerhalb von 3 Minuten (34. , 35. und 36.Minute) durch Tore von Annika Zech, Celina Söhngen und Lea Steinmetz das Spiel entgültig für sich. Obwohl Anna Hartje in der 38. Minute das vierte Tor für die Niedersächsinnen erzielte, stand der SuperCup Sieger bereits fest. Lena Weigert und Saphira Giersch schraubten das Ergebnis in der 39. Minute noch auf 11:4 hoch, ehe der Schlusspfiff fiel und die Feier der Blau-Weißen zum Gewinn des SuperCups 2022 startete.