Fragt man einen Rollhockey-Fan woran er als erstes denkt, wenn er Rollhockey hört, dann wird man die Antwort „Schiedsrichter“ wohl eher selten hören. Dabei sind die Schiedsrichter ein wichtiger Teil unserer Sportart, denn ohne die Unparteiischen könnte kein Spielbetrieb stattfinden. Jemand, der das genauso sieht ist Finn Broistedt aus Düsseldorf. Der 16-jährige ist Torwart beim TuS Düsseldorf-Nord und ebenfalls seit vier Jahren Schiedsrichter im Rollhockey. Bei der Deutschen U17-Meisterschaft vor knapp zwei Wochen in Herringen hatte er seinen ersten Einsatz auf einer Nachwuchs-Meisterschaft. Rollhockey.de hat sich mit Finn unterhalten und ihm einige Fragen gestellt.
Rollhockey.de: Wie bist du Schiedsrichter geworden?
Finn: Ich wurde angesprochen, ob ich nicht Lust hätte den Lehrgang zu besuchen. Als ich dann nach ein paar Spielen als Schiedsrichter gemerkt habe, dass es mir Spaß macht, wusste ich das ich mir vorstellen könnte, dies über einen längeren Zeitraum zu machen.
Rollhockey.de: Was macht dir besonders Spaß am Schiedsrichter sein?
Finn: Die Herausforderung, am Anfang des Spieles nicht zu wissen was passiert und wie du in den nächsten Momenten handeln musst. Natürlich ist es auch einfach super seinem Sport etwas zurück zugeben.
Rollhockey.de: Was siehst du als Herausforderung auf dem Spielfeld beim Leiten eines Spiels?
Finn: Innerhalb von nur wenigen Momenten das gesamte Spielfeld zu überblicken und zu beurteilen was passiert und wie ich als Schiedsrichter, fehlerfrei darauf zu reagieren habe.
Rollhockey.de: Was findest du als Schiedsrichter nicht so gut?
Finn: Das wir von manchen Spielern, Trainern oder Betreuern nicht respektiert oder anerkannt werden. Wir bekommen oft Anfeindungen, weil wir einen Fehler gemacht haben, doch wir sind auch nur Menschen und versuchen ein Spiel so fehlerfrei und fair zu Ende zu bringen wie es geht. In manchen Situationen wünscht man sich schon etwas mehr Fairness von allen Beteiligten.
Rollhockey.de: Du spielst selber Rollhockey. Wie hast du Schiedsrichter gesehen, bevor du selber im Einsatz warst und hat sich deine Meinung seitdem geändert?
Finn: Seitdem ich selber weiß, wie es sich anfühlt als Schiedsrichter auf dem Feld zu stehen, sieht man manche Situationen aus einem ganz anderen Sichtwinkel. Man versteht nun warum es nun zu so mancher Entscheidung kam und wie der Schiedsrichter darauf reagiert.
Rollhockey.de: Hast du ein Vorbild als Schiedsrichter und welche Ziele verfolgst du als Schiedsrichter?
Finn: Ein bestimmtes Vorbild habe ich nicht. Ich versuche mir das ein oder andere bei den erfahreneren Kollegen abzuschauen und mich so zu verbessern. Außerdem möchte ich in Zukunft in einer möglichst hohen Liga aktiv sein und bestrebe Spiele immer fair zu leiten.
Rollhockey.de: Die Deutsche U17-Meisterschaft ist die erste Deutsche Meisterschaft für dich als Schiedsrichter. Ist es etwas Besonderes für dich hier im Einsatz zu sein?
Finn: Natürlich ist es etwas Besonderes für mich auf einer Deutschen Meisterschaft im Einsatz zu sein, dort ist die sportliche Motivation der Spieler eine ganz andere. Dort geht es darum, ob man als Deutscher Meister nachhause fahren darf. Die Emotionen und der Kampfgeist der einzelnen Mannschaften ist im Vergleich zu den Landesmeisterschaften nochmal um einiges anders. Dort werden wir Schiedsrichter auch ganz anders gefordert, es ist dort um so wichtiger keine Fehlentscheidungen zu treffen und das Spiel fair zu leiten.
Wir danken Finn Broistedt für seine Offenheit und wünschen ihm viel Erfolg auf seinem weiteren Weg als Schiedsrichter und Torwart beim TuS Düsseldorf-Nord.