Es war zwar „nur“ ein Halbfinale, aber das die beiden Mannschaften besonders am Sonntag auf die Bahn brachten, war eines Finales würdig, aber der Reihe nach.
Samstag: Herringen – Remscheid 7:1 (2:0)
Nach der herben Hinspielniederlage war die SKG auf Wiedergutmachung aus. Sie versuchten die Remscheider Defensive weit auseinander zu ziehen, was aber nicht so richtig gelang. Die gefährlichsten Abschlüsse kamen von Distanzschüssen. Ein einziges Mal hatten die Bergischen den eigenen Sechser nicht konsequent gedeckt, da hatte Robin Schulz die gnandenlose Effektivität auf den Punkt gebracht. Vor der Halbzeit stand dann auch Christoph Rindfleisch einmal goldrichtig und drückte einen abgefälschten Pass über die Linie. Die Remscheider hatten in der ersten Hälfte vorne kaum gute Gelegenheiten, wirkten zu zögerlich in der eigenen Vorwärtsbewegung. Einzig der Direkte nach blauer Karte gegen Liam Hages hätte daran etwas ändern können, doch Ober scheiterte. Erst im zweiten Abschnitt änderte sich das. Da waren die Remscheider aggressiver bei den zweiten Bällen und erzwangen sich vorne die Chancen. Peinke nutzte eine davon im Nachschuss zum 2:1 (32.). Kevin Karschau antwortete mit einem Volleytreffer (36.). Die IGR drang jetzt zu sehr nach vorne, was der SKG in die Karten spielte. Binnen einer Minute entschieden sie durch Liam Hages und Robin Schulz das Spiel – 5:1. Beide Mannschaften sparten Kräfte für den nun erforderlichen Sonntag, Niklas Nohlen traf noch zwei Mal, aber das war ohne Bedeutung.
Sonntag: Herringen – Remscheid 4:3 (1:1; 3:3)
Das Spiel wirkte eher wie die Partie vor zwei Wochen, denn wie der vorige Samstag. Zwei Mannschaften, die absolut diszipliniert und auf Augenhöhe agierten und immer wieder sehenswerte Spielzüge zeigten. Die Gäste zeigten insbesondere in der Defensivarbeit hohe Einsatzbereitschaft, wurden von den lautstarken Fans bei jedem Ballgewinn bejubelt. Und das, obwohl Liam Hages bereits in der 3. Minute den ersten Treffer erzielte. Dieses Mal konnten die Bergischen aber früher zurückschlagen, Peinke glich in der 10. Minute aus. Bis zur Halbzeit blieb es umkämpft, die Zuschauer hatten ein ums andere Mal den Torjubel auf den Lippen aber nach 25 Minuten blieb es pari. In der zweiten Hälfte legten plötzlich die Remscheider vor, Daniel Strieder war nicht aufzuhalten und erzielte die erstmalige Remscheider Führung an diesem Wochenende. Doch Herringen war ebenso wenig geschockt, glich zwei Minuten später durch Schulz wieder aus. Nun waren die Hausherren wieder am Zug. Nach einigen Großchancen auf beiden Seiten guckte sich Kevin Karschau die Ecke gut aus, und erzielte mit einem strammen Flachschuss von rechts die erneute Führung (41.). Obwohl der IGR die Zeit davonlief, ließen sie sich nicht in die heillose Offensive treiben, sondern warteten geduldig die Herringer Angriffe an. Das machte sich bezahlt, denn ein verdeckte Weitschuss von Ober klingelte hinter Tegethoff genau im Knick (44.). Es wurde eine Verlängerung notwendig.
Diese dauerte nur wenige Sekunde bis Ober ein hohes Zuspiel volley nur ans Lattenkreuz setzen konnte. Auf der anderen Seite waren die Torstangen aber ebenso zuverlässige Begleiter für Blau und Weiß. Ein hochdramatisches Spiel ging im Laufschritt auf das Penaltyschießen zu, bis ein SKG-Pass eigentlich abgefangen wurde, der Abpraller Rindfleisch vor den Schläger fiel, der das 4:3 erzielen konnte. Remscheid nahm umgehend den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers runter, doch eine (!) Sekunde zu früh. Da erst in den letzten 60 Sekunden gewechselt werden darf, das Tor aber 61 Sekunden vor Ende fiel, erhielten Trainer Meier und Spieler Max Richter die rote Karte und Remscheid agierte in Unterzahl. Dies machten sie aber so geschickt, dass Herringen Teamfoul 8 und 9 zog und zehn Sekunden vor Schluss sogar eine blaue Karte bekam. Kevin Karschau musste vom Feld. Daniel Strieder nahm sich der Sache an, dem rutschte beim Zieher aber der Ball vom Schläger und Tegethoff parierte Abschluss und Nachschuss. Etwa 5 Sekunden vor Schluss kam Lukassen noch einmal an den Ball, dessen satter Distanzschuss klatschte aber nur ans Lattenkreuz und das Spiel war zu Ende. Herringen zieht somit ins zweite Finale ein und empfängt nach dem Meisterschaftsfinale die IGR zum Pokalfinale.
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