Die Remscheider mussten an diesem Spieltag mit Strieder, Langenohl, Lukassen und Selbach auf vier Stammkräfte verzichten, Walsum trat fast in voller Besetzung an. Dennoch hielten sich die Schützlinge von Trainer Timo Meier tapfer und standen sogar kurz vor mindestens einem Punktgewinn.
Trotz der Engpässe stand die IGR nicht tief sondern presste früh mit zwei Mann in der gegnerischen Hälfte und unterband Walsumer Spielfluss. Das machte sich bezahlt, bereits nach vier Minuten traf Yannick Peinke zum 1:0. Doch nur drei Minuten später luchste Gallaguet den Remscheidern im Spielaufbau den Ball ab und legte quer auf Sebastian Haas, der mit einer Direktabnahme den Ausgleich erzielte. Nach elf Minuten bediente Richter den perfekt in den Raum gelaufenen Startdebütanten Eric Krämer, der das 2:1 erzielte. Die Freude darauf hielt aber gerade einmal 60 Sekunden. Einen perfekt ausgespielten Konter vollendete Marc Coll über Rückkehrer Moritz Kreidewolf hinweg. Es blieb weiterhin ein Spiel absolut auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten. Die Remscheider kompensierten den schmalen Kader mit Leidenschaft und körperbetontem Spiel, was schnell die Teamfoulanzeige füllte. Bereits nach 16 Minuten hatte Coll den ersten Versuch, dessen Doppelzieher war aber zu nah ans Tor gesetzt. Direkt im Gegenzu gab es Penalty für die IGR, den Flachschuss von Ober antizipierte Wahlen aber richtig. Zwei Minuten später machte er es besser, startete in den freien Raum und vollendete genau rechts oben in den Knick – 3:2. Kurz vor der Halbzeit dann wieder der erneute Ausgleich. Gallaguet reagierte bei einem Abpraller vom Netz am schnellsten und schlenzte den Ball aus gut fünf Metern unhaltbar in die Maschen.
Im zweiten Spielabschnitt dauerte es nur 55 Sekunden, bis Max Richter von einer zu kurzen Abwehr von Wahlen profitierte und den Ball einschieben konnte. Die vierte blau-weiße Führung an diesem Nachmittag. Und obwohl die RESG nun deutlich mehr vom Spiel und eine optische Feldüberlegenheit hatte, die richtigen dicken Chancen wollten sich nicht bieten. Der letzte Pass oder die zündende Idee fehlten noch. Und in Minute 32 kam es noch dicker. Richter zieht über links zwei Verteidiger auf sich und bedient den am zweiten Pfosten komplett allein gelassenen Krämer, der sein starkes Spiel mit dem persönlichen zweiten Treffer belohnte. Es sah auch danach aus, als könnten die Remscheider die Punkte im Bergischen behalten, zumal Sebastian Haas das 15. Teamfoul nicht bestrafen konnte, der Zieher war zu kurz gesetzt. Zehn Minuten vor Schluss wurde es dann wieder richtig spannend. Den Hausherren ging allmählich die Puste aus, die Chancen der roten Teufel wurden immer drückender. Nach einer wahren Schusssalve war der Versuch von Coll in die lange Ecke nicht mehr abzuwehren – 5:4. Eine halbe Minute später sorgte eine blaue Karte gegen Tom Kessens im IGR-Lager für reichlich Diskussionsstoff. Vom Punkt weg machte Gallaguet das dann stark und legte den Ball nach seiner Finte perfekt unter die Latte zum Ausgleich. Exakt drei Minuten vor dem Ende hat erst Ober im Konter alleine die Chance auf die erneute Führung, im Gegenzug war Fortune auf der RESG-Seite. Den Querpass von Haas über links bekommt Richter an den Schuh, der Ball prallte ins eigene Gehäuse. Von diesem Nackenschlag erholten sich die Bergischen nicht mehr und kamen trotz Empty Net nicht mehr zum Ausgleich.
Walsum gewinnt aufgrund der höheren Kraftreserven und nimmt die drei Punkte mit, zieht in der Tabelle an den punktgleichen Remscheidern vorbei, die am nächsten Spieltag die noch ungeschlagenen Herringer empfangen. Walsum freut sich über das Heimrecht gegen Darmstadt und will sich in der Spitze festsetzen.
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Foto: IGR Remscheid