Um es vorweg zu nehmen: Ganz so rutschig wie auf einer Eisbahn war es in der Alfred-Henckels-Halle nicht, aber aufgrund der schwitzenden Spieler musste der Boden immer wieder gewischt werden – und blieb doch feucht. Mit Unterbrechungen war die Partie mehr als eine Viertelstunde auf „Eis“ gelegt.
Zum sportlichen Teil: Es scheint, als wären beide jungen Mannschaften mittlerweile erwachsen geworden, das Derby war hochklassig und rassig geführt aber zu keinem Zeitpunkt unfair. Auch die Teamfoulanzeige verharrte bis zur Halbzeit auf 5:5. Auf dem Feld selbst hatte die IGR etwas mehr von der Partie, hatte insgesamt die besseren Chancen. Eine der besten hatte Selbach auf dem Schläger, der nach einem Cronenberger Freistoß alleine auf Leon Geisler zulief, den Zieher aber nebens Tor setzte. In der 19. Minute bediente Strieder über links den mitgelaufenen Richter der zum 0:1 einschieben konnte. Kurz vor der Halbzeit klingelte es dann noch einmal im RSC-Gehäuse. Peinke entwischte Adrian Börkei und düpierte Geisler mit einem Beinschuss (24.)
Unterbrechungen kommen den Löwen zugute
Auch im zweiten Spielabschnitt war Defensive zunächste Trumpf. Doch die Beine und Köpfe wurden müder und so ergaben sich bessere Möglichkeiten. Nachdem Alexander Ober den Penalty nach einer etwas harten blauen Karte gegen Aaron Börkei im Nachschuss verwandeln konnte, kämpfte sich der RSC zurück. Peinke sieht nur eine Minute später ebenfalls Blau, Sebastian Rath blieb mit seinem Doppelzieher ins kurze Eck ziemlich cool und ließ Langenohl zum ersten Mal hinter sich greifen. Dann kamen immer wieder die Unterbrechungen dazu und in denen verlor die IGR mehr und mehr den Faden. Zuerst nutzte Adrian Börkei die blaue Karte gegen Selbach (38.) mit dem Penalty zum Anschlusstreffer. Zwar konnte Ober den Zwei-Tore-Vorsprung wiederherstellen indem er den Direkten nach blauer Karte gegen Adrian Börkei clever links unten verwandelte, doch der Torschütze rutschte nur eine Minute später hinter dem eigenen Tor weg, was Tom Drübert im Chaos zu nutzen wusste und wieder den Anschluss herstellte. Das Spiel wogte am Ende zu beiden Seiten, während die Remscheider das Spiel groß machten und die sich entstehenden Räume zwar nutzten, aber keine Entscheidung fanden. In der vorletzten Minute kommt der Ball von Selbach im Gewühl durch zu Peinke, der irgendwie und glücklich den Ball über die Linie drückte. Großer Jubel bei den zahlreichen Blau-Weißen Anhängern, obwohl der RSC-Fanblock im Spiel überwiegend den Ton angab. Remscheid unterstreicht mit diesem Sieg die Titelambitionen in dieser Saison und bleibt mit Herringen weiterhin verlustpunktfrei.
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Foto: RSC Cronenberg