Die Sauerländer sind der absolute Durchschnitt der Liga. Zumindest statistisch betrachtet. Sehr viele Zahlen liegen erstaunliche nahe am mittleren Ligawert. Doch schauen wir einmal genauer:
Die ersten sieben Spiele wechselten sich Sieg und Niederlage regelmäßig ab. Die meisten Spiele waren dennoch sehr eng. Großartige Ergebnisse wie 6:3 gegen Cronenberg oder 7:2 über Walsum waren die Sonnenseite der Medaille. Auf der anderen Seite schenkten sie den Recklinghäusern ihren einzigen Auswärtsdreier (4:5). Zu Hause verlor man kein Spiel in der regulären Spielzeit mit mehr als einem Gegentor Unterschied, lediglich auswärts kam man mal unter die Räder wie beim 1:7 gegen Herringen. In der Summe macht dies Platz 5 mit 20 Punkten.
Die Playoffs gegen Düsseldorf waren indes ein kurzes Festspiel, 2:5 und 2:4 hieß es da nach zwei Spielen im Viertelfinale. Der DRIV-Pokal war kaum erfolgreicher. Zwar wurde die Drittvertretung des HSV Krefeld mit 9:0 glatt geschlagen, im Viertelfinale war aber gegen IGR Remscheid (3:8) nichts zu holen.
Der Sturm erzielte 55 Tore, die Defensive ließ 55 Gegentore zu. Die Statistik ist also absolut pari. Während die Defensive rund um Patrick Glowka und Lukas Kost zwar zu den besten der Liga gehört, ist im Angriff noch Potential. 3,9 Tore pro Spiel sind der drittschwächste Wert der Liga. 27 Auswärtstore stehen 28 Heimtreffer gegenüber, auch hier scheint man um größte Ausgeglichenheit bemüht. Unterschiedlicher ist die Defensive aber auch nicht (30 zu 25). Mit 129 TF (9,2 pro Spiel) liegt man knapp über den Ligaschnitt, mit 12 blauen Karten exakt eine drunter. Erfolgreichster Torschütze war in seiner kurzen Zeit bei der ERG Joan Salarich mit 11 Toren aus 12 Spielen (Platz 13). Danach folgen nur noch Marc Rue und Nils Hilbertz mit je 8 Toren knapp in den Top 25.
Fazit
Die ERG Iserlohn ist Durchschnitt. Das ist Fakt, aber nicht Anspruch der Sauerländer. Gerade die erfolgsverwöhnte jüngere Vergangenheit hallt beim Namen noch stark nach. Davon müssen sich die Köpfe aber frei machen. Demzufolge kann man bei nur zwei Viertelfinaleteilnahmen stark davon ausgehen, dass Saisonziele bei der ERG nicht erreicht wurden. Negativ aufgefallen sind die Mannschaftsinterna rund um Rue und Salarich, die zur Trennung von Letzterem geführt haben. Wie Ralf Henke weiterhin in der IKZ berichtete, wolle man mehr auf Nachwuchs setzen und hat da vielversprechende Talente. Das ist ein Weg, der Zeit benötigt, für die kommende Saison sollten die Halbfinals in den nationalen Wettbewerben ansprechende Ziele sein, um sich langfristig wieder in der nationalen Spitze etablieren zu können. Entscheidend wird sein, wie stark der Umbruch im Kader ist, denn viele Spieler sind immer stärker von ihrem Beruf eingespannt…