Herren stolpern über Abschlussschwäche

Im letzten Vorrundenspiel des Intercontinental Cup hieß es für das Team um Kapitän Lucas Karschau „Alles oder nichts“. Nach einem 1:1-Remis am Vortag gegen Kolumbien war gegen die Schweiz ein Sieg erforderlich, um das selbstgesteckte Ziel, den Gruppensieg in der B-WM und damit der Einzug in das Viertelfinale der A-WM, zu erreichen.

Deutschland schien sich zunächst gut auf den Gegner eingestellt zu haben und spielte in der Anfangsphase ansehnliches Rollhockey. Immer wieder gelang es gefährlich vor das Tor der Eidgenossen zu kommen. Einzig der Ball wollte nicht über die Linie. Eine Schwachstelle schon im Spiel gegen Kolumbien, heute ein echtes Problem, dass Deutschlands Angreifer über die gesamte Partie verfolgen sollte. Selbst aus einer Standard-Situation vom Punkt aus gelang kein Tor. Der sonst so sichere Max Thiel scheiterte bei gleich zwei direkten Freistößen (14., 19.). Auch die Überzahl nach blauer Karte gegen Jan Schober verblieb ungenutzt. Und so kam es wie es kommen musste: Mit einer der wenigen ungefährlichen Gelegenheiten konnten die Schweizer vier Minuten vor dem Pausentee durch Gregorio Boll in Führung gehen. Doppelt bitter: kurz nach dem Anstoß verlor Deutschland im Mittelfeld den Ball und prompt legten die Schweizer nach. Lorenzo Rui überwand Timo Tegethoff im Konter (22.). Nach dem Doppelschlag ging es in die Kabine.

Markus Feldhoff schien dort zunächst die richtigen Worte gefunden zu haben. Nach der Pause attackierte Deutschland noch stärker das schweizer Tor, scheiterte aber weiterhin an einem starken Goali Jean-Pierre Vizio. Je näher das Ende der Partie rückte, desto mehr musste Deutschland den Druck erhöhen. Dies schuf Räume für Konter der Eidgenossen. Gian Rettenmund machte mit einem dieser Gegenstöße kurz vor Ende den Sack zu (23.).

Mit der 0:3-Niederlage im wichtigsten Gruppenspiel verfehlt Deutschland das selbst gesteckte Ziel in die A-WM aufzusteigen. Platz drei der Vorrundengruppe mit nur vier Punkten auf dem Konto reicht dafür nicht. Als zweit-bestmögliches Ergebnis bleibt jetzt nur der Sieg im Intercontinental Cup. Im Viertelfinale der B-WM wartet morgen Mittag England (Donnerstag, 13:30 Uhr, Pala del Lago, Novara, live auf worldskate.tv) auf das deutsche Team, die in ihrer Vorrundengruppe den 2. Platz belegten.

(C) Foto: Julian Brügmann