Vereinsprojekt: VfL Hüls

Sport für Mädchen und Jungen aus Flüchtlingsfamilien

Start im Februar 2016: Sportprojekt für Mädchen aus Flüchtlingsfamilien im Alter von 8 – 14 Jahren, zunächst angelegt auf 2 Jahre. Träger war und ist die Rollhockeyabteilung des VfL Hüls e.V.. Das Angebot richtete sich gezielt an Mädchen, da es besonders im Sportbereich für sie keine Freizeitangebote gab.

Über Treffpunkte von Flüchtlingsfamilien und FlüchtlingshelferInnen, wurden die Informationen über das Projekt in Familien und zu den Mädchen getragen. Begonnen hat man zunächst mit unterschiedlichsten Ballsportarten, aber nachdem erstmals intensiver Spiele auf (Trainings-)Rollschuhen durchgeführt wurden, wollten die Mädchen die Trainingszeit nur noch auf den 4 Rollen verbringen und entdeckten „Rollhockey“ für sich als Sportart. Sehr schnell kamen immer mehr Mädchen, da sie die stressfreie Zeit genossen, in der sie sich ohne Verpflichtungen (Lernen, Hausaufgaben, familiäre Aufgaben…) „auspowern“ konnten. Während der Anfangszeit wurde das Projekt durch ehemalige Bundesligaspielerinnen des Vereins unterstützt, die ihr Können und ihre Erfahrungen mit den Flüchtlingsmädchen teilten.

Ausbau des Projekts im April 2016: Durch die Mädchen wurden auch immer mehr Jungen auf das Projekt aufmerksam, sodass eine weitere Trainingsgruppe eingerichtet, an der etwa 10 Jungen regelmäßig teilnahmen.

Spendenplattform „betterplace“: Über diese bundesweite Plattform und über weitere private Spenden und Zuwendungen wurde genügen Geld gesammelt, um für 30 Kinder und Jugendliche komplette, wettkampfgerechte Ausrüstungen (Rollschuhe, Schutzpolster, Stutzen, Schläger) bereitstellen zu können.

Anzahl: Von den 44 Kindern und Jugendlichen, die zur Zeit im Verein sind, kommen 24 aus diesem Projekt. 
8 Jungen zwischen 12 – 16 Jahre aus Syrien
16 Mädchen zwischen 7 – 14 Jahren aus Syrien, Nigeria und dem Irak

Entwicklung: Einige unserer Starterinnen sind nicht mehr im Projekt aktiv, da teils der Weg zu weit war (öffentliche Verkehrsmittel – zu spät am Abend) und teils auch andere Hobbymöglichkeiten entdeckt wurden. Dadurch ist die Fluktuation der Teilnehmer relativ hoch. Inzwischen hat sich aber eine feste Gruppe etabliert, so dass der zweite Schritt des Mädchenprojektes starten konnte: Ein Mädchen- und Damentag (Juni 2017) an dem die internationale Gruppe, gemeinsam mit den aktiven Spielerinnen und der ehemaligen Bundesligamannschaft Damen des VfL hüls nahezu komplett teilnahm. Zum offiziellen Integrationsstart wurde ein vereinsinternes Turnier ausgespielt, an dem auch die Eltern durch Mithilfe am Rande des Turniers integriert wurden.

Erfreulicher Weise nehmen viele der Mädchen aus dem Projekt derzeit bereits am aktiven Spielbetrieb in den offiziellen Landesligen teil.

Weitere Aktivitäten: Das Projekt beschränkt sich allerdings nicht nur auf den Rollsport. Die Kinder werden nicht nur mit den Institutionen der Stadt vertraut gemacht (Jugendzentren, Bücherei…), es finden auch Ausflüge und andere Freizeitaktivitäten statt. So haben z.B. inzwischen mehrere Mädchen einen Leseausweis und sind regelmäßig Kundinnen der Stadtbücherei. Für 2018 werden z.B. auch Theaterbesuche im städtischen Theater geplant.

 

Stützpunktverein für Integration: Als besondere Ehrung empfinden der VfL Hüls die Auszeichnung als Stützpunktverein für Integration. Die Anerkennung (verbunden auch mit finanzieller Zuwendung) wurde im Sommer 2017 offiziell verkündet. 

Aussichten: Die Jungen sind zumeist schon und die Mädchen gehen in 2018 fast alle in den Spielbetrieb, was sehr erfreulich ist, den Verein aber auch vor neue Probleme stellt. Da teilweise die unterstützenden Eltern mit eigenen Autos, für den Transport zu den Spielen, fehlen. Der Verein muss daher in Zukunft sehr oft entsprechende Fahrzeuge leihen um die Kinder und Jugendlichen je nach Liga zu Spielen oder Spieltagen in ganz Deutschland zu transportieren. Hier ist man auf die Hilfe von Sponsoren angewiesen, da sonst die Kosten für die kleine Abteilung zu hoch sind.

Sportlich gesehen möchte der VfL Hüls als großes Ziel endlich wieder ein Damenteam an den Start schicken, das, wenn möglich im Jahr 2018 in der neuen 2.Bundesliga-Damen antreten würde.