Deutsche Rollhockey-Damen triumphieren bei den World Skate Games 2024

Die deutsche Rollhockey-Damen-Nationalmannschaft sicherte sich bei den World Skate Games 2024 in Novara, Italien, den Titel der Intercontinental Championship. Im Finale setzte sich das Team deutlich mit 11:1 (7:0) gegen Australien durch und krönte damit eine überragende Turnierleistung.

Schon in der Vorrunde untermauerte Deutschland seine Favoritenrolle eindrucksvoll. Gegen die USA gelang ein 18:2 Auftaktsieg, gefolgt von einem 15:0 gegen Indien. Auch Neuseeland (11:1), Japan (11:0) und Brasilien (10:2) hatten dem deutschen Kombinationsspiel nichts entgegenzusetzen. Mit 15 Punkten und einem Torverhältnis von 65:5 war die DRIV-Auswahl die überragende Mannschaft der Gruppenphase. Selbst das Finale gegen Australien, immerhin Erster der anderen Vorrundengruppe, stellte für Deutschland keine Herausforderung dar. Zur Halbzeit führte das Team von Trainer Héctor Gallego bereits mit 7:0 und ließ auch in den zweiten 25 Minuten nicht nach. Am Ende stand ein deutlicher 11:1 Erfolg zu Buche.

Doch bei aller Euphorie über den Titelgewinn schwingt auch Wehmut mit. Durch ein unglückliches Abschneiden bei der Europameisterschaft 2023, als man nur Platz 7 belegte, konnten sich die deutschen Damen lediglich für die B-Weltmeisterschaft, die Intercontinental Championship, qualifizieren. Dort fehlten namhafte Gegner, sodass die Spiele trotz hoher eigener Leistung wenig Spannung boten. Es ist nicht übertrieben, von einem anspruchslosen Wettbewerb zu sprechen. Der immense Aufwand in der Vorbereitung, viel investiertes Geld – am Ende stand kaum sportliche Perspektive, da die wirklich starken Nationen fehlten.

Trotz der aktuellen Situation gibt es Hoffnung für die Zukunft. World Skate hat in Aussicht gestellt, dass die ersten beiden der Endklassifikation, also der Erst- und Zweitplatzierte, für die nächste Weltmeisterschaft in die A-Gruppe aufsteigen. Somit hat sich Deutschland mit dem Titelgewinn die Chance erkämpft, sich zukünftig wieder mit den besten Teams der Welt zu messen.

Bemerkenswert sind die Parallelen zum Abschneiden der männlichen U19-Nationalmannschaft. Auch sie gewann die Intercontinental Championship ohne Punktverlust, verzichtete im Spiel gegen den überforderten Gegner aus China aber bewusst darauf, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Ein starkes Fair-Play-Zeichen, das weltweit für positive Reaktionen sorgte.

Es bleibt zu hoffen, dass die Botschaft bei den Verantwortlichen ankommt und künftig wieder alle Top-Nationen in einem Wettbewerb vertreten sind. Denn nur dann kann Rollhockey seine ganze Faszination entfalten – mit packenden Duellen auf Augenhöhe, bei denen sich die Besten der Besten messen. Die deutschen Teams haben bewiesen, dass sie dafür bereit sind.