Rollhockey Nationalmannschaft

Deutsche Damen holen Bronze

(tg) Aller Anfang war schwer, doch am Ende einer harten und anstrengenden WM-Turnierwoche strahl- ten die deutschen Rollhockey-Frauen im chinesischen Nanjing um die Wette: Im Spiel um Platz 3 übten sie gegen Chile Revanche für die 0:2-Niederlage von 2014 und sicherten sich die angestrebte Edelmetall-Medaille.


Im Spiel um Platz 5 der Frauen-WM zwischen Italien und Frankreich (3:4) waren zuvor Thomas Ehlert und Thomas Ullrich als Unparteiische aktiv, beide werden jedoch auch bei der Herren-WM ab Sonntag noch weitere Einsätze erhalten.

Deutschland – Chile 3:0 (1:0)

Überglücklich lagen sich nach dem Schlusspfiff die deutschen Spielerinnen in den Armen, hatten sie doch nach vergeblichen An- läufen in Alcobendas (2010), Recife (2012), Tourcoing (2014) sowie im Vorjahr in Iquique endlich die ersehnte Edelmetall-Medaille erkämpft. Zum zweiten Mal nach 1998 steht damit das DRIV-Team auf dem Siegertreppchen bei einer Weltmeisterschaft.

Dass der Coup just gegen Chile gelang, die vor drei Jahren in Frankreich noch mit 2:0 die Nase im Bronzespiel vorne hatten, war eine zusätzliche kleine Genugtuung nach der strapaziösen Woche in China, die mit dem 0:6 gegen Spanien so unglücklich begon- nen hatte. Bis zu diesem letzten Auftritt hatten sich die Spielerinnen von Quim Puigvert allerdings von Partie zu Partie gesteigert und auch gegen die Südamerikanerinnen noch einmal eine Schüppe drauf legen können.

Es war eine enge und intensive Begegnung, in der es wie schon gegen Italien letztlich auf Kleinigkeiten ankam. Und erneut war Torfrau Christina Klein das Zünglein an der Waage, die sich keinen Fehler erlaubte und damit zum zweiten Mal die „Null“ bis zum Ende fest in der Hand hielt.

Auf der Gegenseite bissen sich indes auch die deutschen Offensivspielerinnen lange Zeit die Zähne an der chilenischen Torstehe- rin Fernanda Hidalgo die Zähne aus. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff lief dann ein Angriff perfekt auf das gegnerische Tor zu und Katharina schob zum 1:0 ein (24.). Der Treffer kam zum richtigen Zeitpunkt, versetzte er doch Chile einen herben Nacken- schlag und gab zugleich dem DRIV-Team weiteren Rückenwind.

Der war auch bitter nötig, denn nach Wiederbeginn drängten die Südamerikanerinnen mit Vehemenz auf den Ausgleich. Die Adle- rinnen behielten aber kühlen Kopf und stachen per Konter durch Franziska Neubert ein zweites Mal zu (33.). Vier Minuten darauf vergab Macarena Ramos per Penalty die große Chance, es wieder enger zu machen.

So aber konnte die Puigvert-Mannschaft mit ihrem Zwei-Tore-Vorsprung beruhigt in die letzte Phase des Spiel gehen und ließ sich auch von den stets quirligen Attacken der Chileninnen nicht mehr aus dem Konzept bringen. Als Katharina Neubert schließlich einen weiteren mustergültig initiierten Gegenstoß mit dem 3:0 abschloss (45.), war der Traum von der Medaille endgültig in Erfül- lung gegangen, denn Chile ergab sich nun dem nicht mehr abzuwendenden Schicksal.

Deutschland: C. Reinert, C. Klein; A. Hartje, M. Wichardt, K. Neubert, F. Neubert, L. La Rocca, S. Firll, B. Johansson, K. Henckels. – Chile: M. Hidalgo, F. Tapia; M. Llera, A. Tapia, G. Berloffa, F. Donoso, C. Flores, M. Ramos, B. Gaete. – Schieds- richter: R. Torres (POR) / J. Silecchia (ITA).

Torfolge: 1:0 (24.) K. Neubert, 2:0 (33.) F. Neubert, 3:0 (45.) K., Neubert. – Zeitstrafen: GER 0 min – CHI 0 min – Teamfouls: GER 9 – CHI 6.