Play-Offs – (tg) Ein Gespenst ging um in Walsum – das Gespenst namens Nils Koch. An den Darmstädter Youngster werden die roten Teufel sicherlich noch lange denken, denn er schoss im Entscheidungsspiel alle sieben Tore der Hessen und kegelte den hoch gehandelten Titelanwärter damit praktisch im Alleingang aus dem DM-Rennen. Was genau dem Rekordmeister an diesem Sonntag widerfahren ist, wird noch für so manchen Gesprächsstoff sorgen. Und auch der Kontrollausschuss der Liga wird noch ein Wörtchen mitsprechen müssen, da die RESG nach Spielende formal Protest einlegte.
Dabei hatte es so gut begonnen, noch vor Ablauf der ersten 100 Sekunden hatte Felipe Sturla die Hausherren in Führung geschossen und damit dem Halbfinale ein Stückchen näher. Doch damit war es auch schon vorbei mit der RESG-Herrlichkeit, fortan drückte Nils Koch der Partie seinen Stempel auf. Nicht nur, dass der Darmstädter mit einem Doppelschlag sehr schnell die Wende brachte (5./7.), er baute den Vorsprung der Hessen mit einer weiteren Doublette (15/16.) bis zur Pause auf 4:1 aus. Wobei er freilich von zwei rasch aufeinanderfolgenden blauen Karten gegen Nuno Rilhas (14.) und Felipe Sturla (15.) profitierte.
Von diesen Nackenschlägen erholten sich die Hausherren vor der Pause nicht mehr.
Auch nach dem Seitenwechsel war an eine Aufholjagd zunächst nicht zu denken, da Felipe Sturla ein zweites Mal auf die Strafbank musste (29.). Dieses Mal aber ohne weitere Folgen – zumindest nicht hierfür. Als die RESG in der 35. Minute aber das 10. Teamfoul kassierte, war Nils Koch wieder zur Stelle.
Drei Minuten später witterten die Walsumer wieder Morgenluft, Sebastian Haas in Überzahl (37.) nach „Blau“ für Philip Wagner (36.) und Felipe Sturla per Penalty (38.) hatten die roten Teufel wieder auf 3:5 herangebracht. Doch die Hessen waren nicht mehr zu bremsen, nur wenig später baute Nils Koch den Vorsprung wieder aus (40.) und hatte auch auf das zweite Penalty-Tor von Felipe Sturla (43.) umgehend, begünstigt durch das 15. RESG-Teamfoul, eine Antwort parat (46.). Walsum gab zwar trotz alledem nicht auf, kam durch Sebastian Haas auch schon wenig später zum 5:7 (48.). Zu mehr reichte es aber nicht, auch weil in der 49. Minute nach 15. RSC-Teamfoul der fällige Strafstoß vergeben wurde.
RESG Walsum: T. Wahlen, R. Lorz; M. Vila Gallaguet, C. Berg, C. Nusch, J. Dobbratz, X. Berruezo, S. Haas, N. Rilhas, F. Sturla. – RSC Darmstadt: P. Leyer, M. Mensah; F. Bender, P. Cuntz, P. Wagner, M. Becker, M. Hack, N. Koch, M. Behnke, A. Andrade. – Schiedsrichter: T. Ullrich / T. Ehlert.
Torfolge: 1:0 (2.) F. Sturla, 1:1 (5.) N. Koch, 1:2 (7.) N. Koch, 1:3 (15./Direkter) N. Koch, 1:4 (16./Überzahl) N. Koch, 1:5 (35./Direkter) N. Koch, 2:5 (37./Überzahl) S. Haas, 3:5 (38./Penalty) F. Sturla, 3:6 (40.) N. Koch, 4:6 (43./Penalty) F. Sturla, 4:7 (46./Direkter) N. Koch, 5:7 (48.) S. Haas. – Zeitstrafen: RESG 6 min (N. Rilhas/14. – F. Sturla/16 & 29.) – RSC 2 min (P. Wagner/36.) – Teamfouls: RESG 17 – RSC 16.
Foto: Archiv – Markus Feldhoff