Die Rollhockey-Familie hat ein über die Landesgrenzen hinaus bekanntes Gesicht verloren. Am vergangenen Wochenende verstarb Klaus Rupsch. Seit 1968 war der Marler in den unterschiedlichsten Funktionen im Rollhockey aktiv. Und das durchaus erfolgreich. So weist seine lange Rollhockey-Laufbahn viele Höhepunkte auf. Als Torwart und als Trainer werden ihn viele in Erinnerung behalten.
Mit seinem Heimatverein VfL Hüls feierte er einige Nachwuchs-Meisterschaften, darunter die Junioren-Meisterschaft 1973, die der VfL im Jahr darauf auch dank eines starken Schlussmanns Rupsch verteidigen konnte. Seine guten Leistungen fielen auch in höheren Ligen auf. Viele Jahre hütete er beim RSC Cronenberg das Tor der Herren-Mannschaft, errang mit den Wuppertalern 1980 ihre erste Deutsche Meisterschaft. Im Jahr darauf startete Rupsch mit dem RSC auch im Europapokal der Landesmeister. Ein weiterer Höhepunkt seiner Rollhockey-Karriere. Beim 2:0-Erfolg gegen den spanischen Vertreter aus Tordera war er auf der Außenbahn Am Hofe einfach nicht zu überwinden.
Auch den Bundesadler trug Klaus Rupsch lange Jahre auf der Brust. So hütete er unter anderem auch bei der Weltmeisterschaft 1984 in Novarra (Italien) das deutsche Tor. Erfolgreicher verlief allerdings die Europameisterschaft im Jahr zuvor in Vercelli. Mit einem guten fünften Platz kam das Team aus Italien zurück. Das Tor zu hüten war seine Passion. Noch 2010 stand er bei der Deutschen Ü35-Meisterschaft zwischen den Pfosten.
Bereits 2001 wechselte Klaus Rupsch auch hinter die Bande, war fortan als Trainer im VfL Hüls aktiv. Zunächst bei den Damen, später auch bei den Herren. Wieder klopfte eine Nationalmannschaft bei ihm an. Und wieder gab es einen Höhepunkt. Als Trainer gewann er mit der Damen-Nationalmannschaft 2003 im französischen Coutras sensationell die Europameisterschaft.
Ab 2001 leitete Klaus Rupsch für über 20 Jahre die Geschicke der Rollhockey-Abteilung des VfL Hüls. In seine Amtszeit vielen zahlreiche Auszeichnungen für den Marler Verein. Prägend und herausfordernd war dabei vor allem die Arbeit mit Flüchtlings-Kindern. Mit einem guten Team organisierte der VfL Hüls viel Unterstützung und bot vielen Jugendlichen eine neue Heimat. 2017 wurde der VfL „Anerkannter Stützpunktverein des DOSB für Integration durch Sport“, 2018 erhielt man das prestigeträchtige „Grüne Band für vorbildliche Talentförderung im Verein“ und 2019 gehörte der VfL Hüls zu den Nominierten Vereinen für den „Deutschen Engagementpreis“. Im Frühjahr 2022 gab Klaus Rupsch die Abteilungsleitung an gut eingearbeitete und ebenso engagierte Nachfolger ab, blieb seinem VfL aber als Nachwuchs-Trainer treu. Eine wahre Rollhockey-Legende eben.
Der Deutsche Rollsport- und Inline-Verband wird Klaus Rupsch ein ehrendes Andenken und einen festen Platz im Kreise der Rollhockey-Familie bewahren. Die Rollhockey-Bundesligen werden ihm am kommenden Spieltag mit einer Schweigeminute gedenken. Die Anteilnahme der Rollhockey-Gemeinde gehören seiner Familie und unseren Sportfreunden im VfL Hüls.