Die Nachwuchs-Meisterschaften 2020 im Rollhockey sind gelaufen. In allen Nachwuchs-Altersklassen wurden an den vergangenen vier Wochenenden die Deutschen Meister ausgespielt. Dabei legten alle Teilnehmer und Organisatoren ein Höchstmaß an Flexibilität an den Tag, um alle Endrunden-Turniere austragen zu können. Doch die Art und Weise, wie diese DMs letztlich durchgeführt werden konnten, verdient eine besondere Würdigung.
Dass nicht alle DMs wie noch im Januar geplant stattfinden würden war seit Juni klar, als die Sportkommission die Austragung in diesem September beschloss. Für Chemnitz (U15) und Krefeld (U17) mussten da bereits neue Spielorte gefunden werden. In Recklinghausen (U13) und Marl-Hüls (U17-Mädchen) wurden von den Behörden selbst angepasste Spielmodi nicht akzeptiert. Erneut ging die Suche los. Dabei tat sich vor allem die IGR Remscheid hervor. In allen Altersklassen am Start wollte man jedem Team die Chance auf eine Medaille geben. Mit einem eng mit dem Gesundheitsamt abgestimmten Hygiene-Konzept für Halle und Modus konnten so auch diese DMs gesichert werden.
So war es nicht alleine die IGR Remscheid, welche die vier DMs in der eigenen Sporthalle am Hackenberg gestemmt hat. An drei aufeinander folgenden Wochenenden war der Turnier-Ausrichter personell extrem gefordert, zumal die Umsetzung der Corona-Konzepte noch zusätzlichen, nicht unerheblichen Aufwand mit sich brachte. Ob Absperren von Bereichen, Desinfizieren der Flächen, Führen der Teilnehmer- und Zuschauerlisten oder die Einlasskontrolle, schnell war klar, das geht drei Mal nacheinander nicht ohne weitere Unterstützung. Und genauso schnell erklärten die teilnehmenden Vereine ihre Hilfsbereitschaft. Allem voran der bergische Rivale RSC Cronenberg, der bei der Doppel-DM der U13 und U17 mehrere Aufgaben übernahm. RSC Cronenberg, TuS Düsseldorf-Nord, ERSC Schwerte und VfL Hüls stemmten dann auch gemeinsam an diesem Wochenende mit der IGR die U17-Mädchen-DM, die erst in der Vorwoche neu terminiert und mit neuem Spielplan versehen wurde. Torsten Flössel, Vorstand Spielbetrieb: „Ein hervorragendes Zeichen für den Zusammenhalt der Rollhockey-Gemeinde in diesen, für uns alle so schwierigen Zeiten!“
Neben den Vereinen mussten im Vorfeld auch die Offiziellen alles geben. Vor allem Jugendwartin Claudia Reinert hatte alle Hände voll zu tun. Mehrmals mussten die Spielpläne umgestellt werden. Zur Anpassung an die Hygiene-Konzepte, aber auch weil so manch ein Team noch kurzfristig auf eine Teilnahme verzichtete. Genauso flexibel musste dann auch die Schiedsrichter-Kommission die Unparteiischen einteilen und umplanen, das rollhockey.de-Redaktionsteam die online veröffentlichten Spielpläne auf dem jeweils aktuellen Stand halten. „Jedem Einzelnen, der sich im Vorfeld und am Turniertag selbst für die sichere Durchführung dieser DMs eingesetzt hat, gebührt unser Dank!“, so Torsten Flössel weiter.
Aus sportlicher Sicht musste man bei diesen Nachwuchs-Meisterschaften allerdings Abstriche machen. Gemeldet haben in diesem Sommer nur Teams aus NRW. Chemnitz, Gera, Darmstadt und Gottmadingen (Ferien) die in den letzten Jahren noch vertreten waren, verzichteten. Und auch aus NRW waren nicht alle Clubs, die noch in der Landesmeisterschaft gespielt hatten mit ihrem Team dabei.
Doch das alles war den eigentlichen Protagonisten dieser DMs zu Turnierbeginn völlig egal: Allen Kids war anzusehen, wie sehr sie sich darauf gefreut hatten, endlich wieder richtig spielen zu dürfen, welchen Spaß sie am Rollhockey haben, wie sehr sie es vermisst hatten. „Und genau deswegen war es wichtig und richtig, die DMs nachzuholen. Die im März unterbrochene Saison hat damit für die Teams in ihrer aktuellen Zusammensetzung einen würdigen Abschluss gefunden.“ ergänzt Thomas Ullrich, Vorsitzender der Sportkommission Rollhockey.
Die Deutschen Nachwuchs-Meister 2020 in der Zusammenfassung:
Der TuS Düsseldorf-Nord holte Ende August den ersten DM-Titel in der Deutschen U19-Meisterschaft, behielt in eigener Halle gegen den RSC Cronenberg (2.) und die IGR Remscheid (3.) die Oberhand.
Auch die "Minions" vom TuS-Nord durften sich über Gold freuen. Die Düsseldorfer gewannen auch die Deutsche U9-Meisterschaft in Hamm-Herringen, setzten sich im Finale gegen den RHC Recklinghausen mit 5:3 durch. Gastgeber SK Germania Herringen bezwang die IGR Remscheid im Spiel um Platz 3 mit 5:4 nach Verlängerung.
Die IGR Remscheid siegte in eigener Halle bei der Deutschen U15-Meisterschaft, konnte sich gegen den RSC Cronenberg (2.) und den TuS Düsseldorf-Nord (3.) durchsetzen.
Der TuS Düsseldorf-Nord freute sich auch über die dritte Meisterschaft. Im Finale der Deutschen U13-Meisterschaft in Remscheid bezwang man den RHC Recklinghausen mit 3:2 nach Verlängerung. Im Speil um Platz 3 gewann der RSC Cronenberg mit 5:2 gegen den Hülser SV Krefeld.
Der RSC Cronenberg ist Sieger der Deutschen U17-Meisterschaft. In Remscheid setzte man sich im Halbfinale gegen den TuS Düsseldorf-Nord (4:2) und im Finale gegen die IGR Remscheid (4:1) durch. Die ERG Iserlohn wurde Vierter, unterlag im Spiel um Platz 3 dem TuS Düsseldorf-Nord mit 3:4 nach Verlängerung.
Die U11 des RSC Cronenberg sicherte sich ebenfalls den Titel. Am letzten DM-Wochenende behielt man gegen alle Teilnehmer der Deutschen U11-Meisterschaft in Düsseldorf die Oberhand. Der Hülser SV Krefeld freute sich über den Gewinn der Vize-Meisterschaft, die IGR Remscheid holte Bronze.
Die IGR Remscheid errang an diesem Wochenende auch die Deutsche U17-Mädchen-Meisterschaft in einem extrem ausgeglichenen Teilnehmerfeld. In der Vorrundengruppe A waren IGR Remscheid, TuS Düsseldorf-Nord und VfL Hüls allesamt Punktgleich, mit dem gleichen Torverhältnis und dem gleichen Tor-Quotienten. Erstmals musste die Gruppen-Platzierung anhand von zusätzlich ausgespielten direkten Freistößen ermittelt werden. Jedes Team hätte eine Medaille verdient! Das Team des VfL Hüls schied am Sonntagmorgen jedoch aus dem Medaillenrennen aus. Im Spiel um Platz drei siegte der TuS-Nord gegen den ERSC Schwerte knapp mit 1:0, Gastgeber Remscheid siegte im Finale mit 2:0 gegen den RSC Cronenberg.